Kapitel 9:
„Luna, du weißt über so etwas macht man keine Scherze!", ermahnte Loan seine Tochter in der Hoffnung das sie wirklich nur scherzte. Doch Luna schüttelte nur den Kopf und sah zu Boden, sie saß ihrem Vater gegenüber am Esstisch. Es waren ein paar Stunden seit dem Besuch des Königs vergangen, für Loan sah es so aus, als ob Luna sich gut mit dem Prinzen verstanden hatte. Sie konnte wieder lachen und das freute ihn, doch was sie ihm gerade offenbarte hätte er nie vermutet.
„Es tut mir Leid, Vater. Ich wusste doch nicht, dass sie die Prinzen sind, ich hätte sie doch niemals so angefahren, wenn ich es gewusst hätte. Bitte, glaub mir Vater.", meinte Luna flehend. Zuerst wollte sie ihrem Vater nichts sagen, aber sie wusste nicht ob Fili und Kili dem König von ihrer gestrigen Begegnung berichtet hatten.
„Luna, ich hoffe dir ist klar, dass das schlimme Folgen haben kann. Wenn der König davon erfährt weiß ich nicht was er tun wird. Noch bist du ein Kind, aber das wird nicht immer so sein.", sagte Loan ernst, er war zwar sauer, aber wirklich wütend konnte er nicht auf Luna sein. „Geh jetzt bitte in deine Kammer und denk darüber nach." Luna nickte und rutscht von ihrem Stuhl. Sie verstand, dass ihr Vater wütend war. In ihrer Kammer angekommen, setzte sich Luna auf das Fensterbrett. Ihre Kammer besaß ein kleines Fenster durch das sie hinaus schauen konnte, die Wohnung lag direkt an der Bergwand, unter ihr lag der nackte Fels, der erst später in einem dichten Wald verschwand. Doch Luna blickte hinauf in den von Sternen bevölkerten Himmel, sie stellte sich vor das ihre Mutter von dort oben auf sie hinab sah. Auch wenn sie sich nur noch schwach an ihre Mutter erinnerte, so fehlte sie ihr. Luna glaubte, dass ihre Mutter sie besser verstehen würde, als ihr Vater.
Der nächste Tag...
Wie üblich schlenderte Luna durch den Wald, sie war nicht weit vom Haupttor entfernt. Ihren Bogen hatte sie zu ihrem Köcher auf den Rücken geschnallt. An einer riesigen Eiche angekommen, hielt sie kurz inne. Sollte sie es erneut versuchen? Es riskieren? Als sie das letzte Mal versucht hatte auf einen Baum zu klettern um von dort das Schießen zu üben, war sie abgerutscht und hart auf dem Boden aufgekommen. Sie hatte Glück gehabt ihr Sturz war nicht tief und somit war sie mit ein paar blauen Flecken davon gekommen. Doch schließlich siegte ihre Sturheit, bedacht setzte sie ihre Schritte und kletterte die alte Eiche hinauf, in der Krone angekommen setzte sie sich auf einen dicken Ast und atmete tief durch. So weit so gut. Luna wollte sich gerade nach einem guten Ziel umsehen, als sie Stimmen unter sich vernahm. Überrascht blickte sie durchs Geäst nach unten, sie kannte die Stimmen. Es waren Fili und Kili, die beiden Zwergenprinzen liefen lachend Richtung Westen. Was machen die denn? Wissen sie nicht, dass im Westen Wölfe durch die Wälder streifen? Das kann doch nicht wahr sein! Diese Dummköpfe, sie laufen noch in den Tod! Dachte Luna sich, doch es war zu spät die beiden zu warnen sie waren schon zu weit entfernt. Leise vor sich hin fluchend überlegte Luna, was sie nun tun sollte. Zurück in den Berg zu laufen um jemanden Bescheid zugeben würde zu lange dauern. Ihr blieb also nur eine Möglichkeit, sie musste den beiden hinterher. Etwas unsicher stand sie auf, sie wollte durch die Baumkronen klettern um die beiden Zwerge zu verfolgen. Sie befand sich schon sehr weit im Westen und wollte nicht riskieren einem Wolf über den Weg zulaufen. Nur langsam kam sie voran, aber mit der Zeit wurde sie immer flinker. Als auf einmal ein Rufen hört, hielt sie erschrocken inne. Es musste Kili sein der da so schrie, er war nicht weit entfernt. Schnell überbrückte Luna die letzten Meter, auf einem Baum am Rande einer Lichtung blieb sie auf einem dicken Ast stehen. Die beiden Brüder standen mitten auf der Lichtung ihnen gegenüber zwei riesige, schwarze Wölfe. Langsam und leise knurrend kamen die Tiere auf die Brüder zu. Kili klammerte sich an seinen Bruder, der siebjährige war ganz starr vor Angst. Aber auch Fili war zu nicht viel in der Lage. Luna versuchte in ihrem Versteck Ruhe zu bewahren, eilig nahm sie ihren Bogen vom Rücken und legte einen Pfeil auf die Sehne. Mit angehaltenem Atem zielte sie und schoss, ohne lange zu zögern spannte sie erneut ihren Bogen und schoss auf das zweite Tier. Mit einem lauten jaulen gingen beide Wölf zu Boden, geschockt sahen Fili und Kili die Wölfe an. Luna kletterte unterdessen vom Baum. Fili entdeckte sie als erster.
DU LIEST GERADE
This is my home
Fanfiction(Vorgeschichte zu "The Time forgot nothing" und "We write the Future") Noch bevor Luna die Blauen Berge verließ, erlebte sie einige Abenteuer in ihrer Heimat und noch einiges mehr. Erfahrt mehr über Lunas Kindheit in den Ered Luin.