Kapitel 15

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Kapitel 15:

„Du musst den Bogen gerade halten, Kili. Und hör auf dir ständig die Haare aus dem Gesicht zu pusten!", rief Luna dem Zwergling entgegen. Kili hatte sie am gestrigen Tag noch dazu überredet noch heute mit dem extra Training zu beginnen und Luna hatte nachgegeben. Während Kili nun also ein paar Meter von der alten Strohscheibe entfernt stand, saßen Fili und Luna nebeneinander auf einem Baumstumpf.

„Aber sie sind nun mal im Weg! Wann darf ich den endlich schießen? Wir sind schon seit Stunden hier!", erwiderte Kili nun ungeduldig. Fili fing neben Luna an leise zu lachen, ehe er seinem Bruder zu rief:

„Es ist erst eine halbe Stunde, Kí. Und du wolltest das Luna dir das Bogenschießen bei bringt, also musst du auch auf sie hören."

„Außerdem schießt du erst einen Pfeil ab, wenn du es endlich schaffst die Grundhaltung einzuhalten!", fügte Luna noch hinzu. Kili seufzte nur genervt, versuchte aber dann wieder Lunas Anweisungen zu folgen.

„Also wenn er so weiter macht sehe ich schwarz. Wie schafft das euer Onkel?", fragte Luna nun Fili leise.

„Nun ja, du hast nicht so einen finsteren Blick, wie unser Onkel. Ansonsten sagst du fast dasselbe wie er, nur das du Kili den Pfeil nicht abschießen lässt.", antwortete Fili.

„Kannst du eigentlich Bogenschießen, Fili?", fragte sie weiter.

„Ich und Bogenschießen? Keine Chance, ich bleibe bei meinem Schwert.", meinte Fili grinsend.

„Ein Schwert eignet sich, aber nicht zum Jagen. Ich kann nicht wirklich mit einem Schwert umgehen, das würde meinem Vater zu weit gehen. Er stellt sich auch so schon über die Tradition indem er mich das Bogenschießen lehrt.", sagte Luna nun und ließ ihren Blick durch den Wald streifen.

„Warst du schon einmal Jagen?", fragte Fili nun neugierig.

„Nein, nicht wirklich. Ich habe meinen Vater oft begleitet, aber er hat mich nie schießen lassen.", antwortete Luna und wendete ihre Aufmerksamkeit wieder Kili zu. Angestrengt, mit der Zunge im linken Mundwinkel, versuchte er Lunas Anweisungen zu befolgen. Leise seufzend erhob sich Luna und meinte zu Kili:

„Lass gut sein, Kili. Du darfst das nicht erzwingen, wahrscheinlich fehlt dir einfach noch etwas Kraft in den Armen. Pack zusammen." Während Fili sie überrascht ansah, sah Kili sie entsetzt an.

„Aber... aber ich will noch nicht aufhören!", meinte Kili nun sauer und spannte erneut den Bogen und fixierte die Strohscheibe. Dann schoss er und der Pfeil verfehlte sein Ziel nicht, triumphierend drehte Kili sich zu Luna um. Doch das Mädchen grinste ihn nur an, ehe sie keck sagte:

„Siehst du? Jetzt hattest du die richtige Haltung, anscheinend brauchst du erst etwas Motivation um es richtig zu machen." Mit gerunzelter Stirn sah Kili sie an, während Fili hinter ihnen vor Lachen vom Baumstumpf kippte. „Jetzt mach den Mund zu Kili und üb weiter.", meinte Luna noch und setzte sich wieder zu Fili. Noch immer sah Kili sie mit großen Augen an.

„Ich fasse es nicht du hast es geschafft, dass es meinem kleinen Bruder die Sprache verschlägt. Das musst du mir beibringen.", grinste Fili und ließ sich zurück ins Gras sinken.

„Ein andermal... Fili? Darf ich dich etwas fragen?", sagte Luna und sah den älteren fragend an. Verwirrt über den ernsten Ton des Mädchens, setzte sich Fili wieder auf.

„Natürlich. Stimmt etwas nicht?", fragte er.

„Hat dir dein Onkel wirklich meinen Bogen gegeben? Und wissen er und eure Mutter was wir hier machen?", fragte Luna nun. Entsetzt sah Fili sie an.

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