Kapitel 16

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Kapitel 16:

Etwas aufgeregt saß Luna in einer Wandnische, von dort aus hatte sie einen guten Blick auf das kleine Lehrzimmer, in dem Fili und Kili von Herrn Balin unterrichtet wurden, und konnte gleichzeitig nicht entdeckt werden. Dies war auch gut so, denn das Lehrzimmer befand sich direkt neben Herrn Balins Behausung und damit in den oberen Ebenen des Berges, dem Teil des Gebirges in dem die höher gestellten lebten. Schon seit einer Stunde saß sie in dem Gang und wartete auf die Brüder. Doch schon kurz darauf öffnete sich die Tür des Lehrzimmers.

„Und denkt daran was ich euch aufgegeben habe.", erinnerte Balin die Durin Brüder an ihre Aufgaben. Luna wartete bis Balin wieder in der Kammer verschwunden war, bis sie sich erhob und auf die Brüder zuging. Diese bemerkten sie recht schnell, doch schien ihnen Lunas Anwesenheit nicht zu behagen.

„Stimmt etwas nicht?", fragte Luna verwirrt.

„Wie hast du das mit den Wölfen angestellt? Und warum hast du uns nicht eher gewarnt?", fragte Fili stattdessen zurück. Noch immer sah Luna die beiden Brüder verwirrt an, während Fili sie noch immer fragend ansah, gab Kili sein bestes um sie nicht anzusehen.

„Ich verstehe nicht wovon du sprichst. Kaum das ich euch damals bemerkt hatte und sah wo ihr lang wolltet, wart ihr schon zu weit weg. Ich hatte nicht die Möglichkeit euch zu warnen. Und was soll ich mit den Wölfen angestellt haben? Als sie euch angegriffen haben, habe ich sie erschossen.", sagte Luna.

„Das willst du uns also als Wahrheit verkaufen? Versuche es erst gar nicht. Livanny hat uns alles erzählt, dass dein Vater ein Rudel Wölfe unter seinen Befehl hat und sie dir ebenfalls folgen. Der Hass deines Vaters auf jeden, hat sich auf dich übertragen und nun habt ihr es auf uns abgesehen. Das stimmt doch.", warf Fili ihr nun vor. Entsetzt sah sie den Älteren an, was hatte Livanny ihm nur eingeredet. Sie hatte gar nicht die Chance zu antworten, den Fili fuhr schon fort: „Einen Hang zu Wölfen hatte deine Familie ja schon immer, Livanny hat uns erzählt wie du früher immer mit diesem Stoffwolf durch die Gegend gelaufen bist. Und..."

„Hör auf! Du hast keine Ahnung wovon du redest, dass du überhaupt glaubst, dass ich zu so etwas im Stande wäre. Ich hätte auf meinen Vater hören sollen! Ihr seid doch alle gleich!", unterbrach ihn Luna laut und eilte dann davon. Sie unterdrückte die aufkommenden Tränen, zuerst wollte sie zum Grab ihrer Mutter, doch dann entschloss sie sich zu Bofur zu laufen. Sie hoffte auf etwas Trost und einen Rat von dem Zwerg. Auf ihren Weg achtete sie nicht auf ihre Umgebung, erst als sie in jemanden hinein lief und zu Boden fiel blickte sie auf. Sie war direkt in ihn hinein gelaufen.

„Luna, was ist denn los? Du weinst ja.", sagte er besorgt und kniet sich vor das Mädchen. Doch anstatt irgendetwas zu sagen, fiel Luna dem Zwerg um den Hals und begann wieder zu weinen. Etwas überfordert drückte Bofur das Mädchen an sich, er konnte sich nicht erklären was das Mädchen so verstört hatte. „Komm, bei einer Tasse Tee erzählst du dem gutem Bofur mal warum du so traurig bist.", meinte Bofur schließlich und führte Luna in seinen Laden.

***

Hinter dem Tresen sitzend, wartete Luna auf den Zwerg. Doch als Bofur ihr den Becher mit dem dampfenden Tee vor die Nase stellte, traute sie sich nicht ihm das Geschehene zu erzählen.

„Jetzt rück mit der Sprache raus, oder hat man dir die Sprache geklaut?", versuchte er Luna etwas aufzumuntern.

„Nein, man hat mir nur gezeigt, dass ich nicht erwünscht bin.", sagte Luna leise und blickte traurig in ihren Tee.

„Also das verstehe ich nicht, warum solltest du hier nicht erwünscht sein.", erwiderte Bofur. Luna zögerte kurz, ehe sie begann Bofur die ganze Geschichte zu erzählen, wie sie Fili und Kili vor ein paar Wochen kennenlernte und von den Geschehnissen im Wald, bis sie schließlich bei den heutigen Ereignissen angekommen war. Sie hatte Bofur die ganze Zeit über nicht angesehen und traute sich nun auch nicht dem Zwerg in die Augen zu blicken.

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