Kapitel 7

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Kapitel 7:

Es war ein sonniger Tag in den Ered Luin und Luna genoss wie üblich das schöne Wetter auf ihrer Lieblingslichtung. Sie lag im hohen Gras, neben ihr lag ihr Bogen und ihr Köcher. Seit drei Jahren trainierte sie nun schon, doch kein einziges Mal hatte ihr Vater sie wirklich mit auf die Jagd genommen. Manchmal durfte sie ihn zwar begleiten, aber sobald sie Wild entdeckten hielt ihr Vater sie zurück. Sie verstand ihn einfach nicht, sie war eine gute Schützin und das wollte sie ihrem Vater beweisen! Aber wie? Wenn ihr Vater sie nicht ließ? Ein knacken ließ sie hochfahren, konzentriert blickte sie durch die Baumreihen. Als sie auch schon einen Zwerg erblickte der sich suchend umsah. Schnell schnappte sich Luna ihre Sachen und versteckte sich hinter dem nächsten Baum. Als der Zwerg schließlich die Lichtung betrat, atmete Luna tief durch und trat dann hinter dem Baum hervor.

„Luna! Durin sei gedankt, endlich habe ich dich gefunden. Dein Vater macht sich sorgen um dich.", meinte nun Bofur, als er das braunhaarige Mädchen entdeckte. Loan hatte ihn gebeten nach Luna zu suchen, die zehnjährige war schon seit mehreren Stunden fort.

„Er wusste doch, dass ich hier bin. Was soll mir den hier schon passieren?", fragte Luna nun genervt.

„Eine ganze Menge junge Dame und komm mir jetzt nicht das du dich gut selber verteidigen kannst. Nur weil du gut schießen kannst, heißt das noch lange nicht das du ein Ziel triffst das sich bewegt.", sagte Bofur nun. Er war hinter sie getreten und schob sie etwas nach vorne, Luna seufzte nur leise, ließ sich aber dann von Bofur nach Hause bringen. Es bringt ja nichts. Dachte sie sich, als sie die Schmiede erreichten kam ihnen auch schon Loan entgegen. Er sah wirklich besorgt aus und Luna fing an sich Vorwürfe zu machen. Sie wollte doch nicht, dass ihr Vater sich Sorgen um sie machte.

„Luna! Da bist du ja!", rief Loan sofort aus und schloss seine Tochter in die Arme. „Danke, Bofur.", sagte er noch zu dem Zwerg. Bofur winkte nur ab, verabschiedete sich leise und ging dann wieder. Nun löste sich Loan leicht von seiner Tochter.

„Luna, bleib bitte nie wieder so lange fort. Vor allem wenn du im Wald bist.", meinte er nun.

„Natürlich Vater.", sagte Luna, doch brannte ihr noch etwas auf der Seele. „Vater? Warum lässt du mich nicht jagen?", fragte sie nun. Loan seufzte leise, er hatte sich schon gefragt wann Luna ihn danach fragen würde. Langsam hob er sie hoch und ging mit ihr rein in die Stube, noch war sie ein Fliegengewicht. Er nahm ihr Bogen und Köcher ab und legte beides auf die Truhe im Flur, ehe er sich auf dem Sofa niederließ. Er wollte versuchen es ihr zu erklären.

„Luna, weißt du für was die einzelnen Teile deines Bogens stehen?", fragte er, doch Luna schüttelte nur den Kopf, „Ich versuche es dir zu erklären, die Kiefer aus der deine Pfeile gemacht sind steht für ein langes Leben. Ohne deine Pfeile kannst du nicht jagen, dich nicht verteidigen sie stehen also als Schutz für ein langes Leben, die Adlerfedern stehen für Freiheit, Stärke, Schnelligkeit und noch vielem mehr. Ein Bogenschütze kann überall kämpfen, er benötigt Schnelligkeit ebenso sehr wie Stärke, vergiss das nicht. Dein Bogen besteht aus einer Eibe, die Eibe gilt als ein Symbol des Todes und des Schicksals, sie stellt aber auch oft Gegensätze dar." Verwirrt sah Luna ihren Vater an, sie verstand zwar was er ihr damit sagen wollte, doch was hat dies mit ihrer Frage zu tun?

„Luna, ich will dir damit sagen, dass ich nicht glaube das du nicht jagen kannst. Ich weiß nur nicht ob du es schaffst ein Tier zu töten. Du bist eine fantastische Schützin, aber lebendige Lebewesen sind etwas anderes. Wir töten sie zwar nicht aus vergnügen, aber trotzdem töten wir sie. Glaubst du wirklich das du das kannst?", fragte er sie nun ernst. Luna musste überlegen, konnte sie ein Tier töten? Was wäre wenn sie das Tier nicht richtig traf? Konnte sie es Leiden sehen und dann mit einem Dolch von seinem Leid erlösen?

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