Kapitel 8

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Kapitel 8:

Bis weit in den Morgen hatte Luna geschlafen, noch immer musste sie über die gestrigen Ereignisse nachdenken. Langsam kletterte sie aus ihrem Bett und zog sich an, sie wusste das heute der König kommt und da sie nicht vor hatte die Behausung zu verlassen, tat sie das was sie sonst niemals freiwillig tun würde. Sie zog ein Kleid an. Es war schon einige Zeit her das sie eins getragen hatte und ein leichtes unwohl sein breitete sich in ihr aus. Als sie in die Küche kam stand auf dem Tisch noch ein kleines Frühstück, schnell setzte sich Luna an den Tisch und fing an zu essen. Nachdem sie fertig war machte sie sich auf den Weg zu ihrem Vater, sie vermutete ihn in seiner Schmiede zu finden. Und so war es auch, mit etwas Schwung nahm sie auf der großen Werkbank Platz. Loan hatte sie schon bemerkt als sie den Raum betreten hatte, doch wartete er bis sie das Wort ergriff. Die Tatsache, dass seine Tochter ein Kleid trug verwirrt ihn doch sehr.

„Guten Morgen, Kurze. Hast du endlich ausgeschlafen?", fragte er, nachdem Luna kein Wort von sich gegeben hatte. Er wollte sie etwas necken und sie so zum Lachen bringen, doch Luna zuckte nur mit den Schultern. Ein leises seufzen konnte Loan nicht zurückhalten, in solchen Situation wünschte er sich nur noch mehr das Mitena noch leben würde, oder das zumindest Svea und seine Nicht, Zoe, noch hier wären. Es war schon ein paar Monate her das er etwas von seiner Schwägerin gehört hatte. Sie hatte sich in Bree niedergelassen und führte dort ein einfaches Leben.

„Na schön, Kurze. Ich sag dir jetzt mal etwas, es bringt nichts dich hier zu verkriechen. Irgendwann wird es einen Moment geben indem du Livanny gegenüberstehst und sie vor dir zurück weichen muss. Du darfst dich nicht unterkriegen lassen, du bist eine Zwergin und..."

„Nein, bin ich eben nicht!", unterbrach Luna ihren Vater laut. Loan war überrascht, eine solche Reaktion hatte er von seiner Tochter nicht erwartet. Doch bevor er etwas sagen konnte, fuhr Luna leise fort: „Ich bin keine Zwergin. Ich bin halb und halb, ich bin weder Zwerg noch Mensch."

„Luna, du weißt ich habe das nicht böse gemeint. Du solltest wissen, dass deine Mutter durchaus zwergische Eigenschaften besaß und die hat sie dir vermacht. Und du bist nicht halb und halb, das habe ich dir schon einmal gesagt, vertrau mir einfach wenn ich dir sage das du etwas ganz besonderes bist.", versuchte Loan seine Tochter aufzubauen. Er hätte nie geglaubt, dass Luna ihm doch irgendwie Vorwürfe machte, dass sie etwas anders war. Auch hätte er nie geglaubte das seine Tochter wegen ihrer Herkunft so viele Probleme haben würde und es schmerzte ihn.

„Luna... Luna, ich... ich weiß das du damit zu kämpfen hast. Deiner Mutter ging es genauso und mir ehrlich gesagt auch. Ich musste zusammen mit deiner Mutter für unsere gemeinsame Zukunft kämpfen, wir mussten für dich kämpfen und haben eins dabei gelernt. Es lohnt sich immer zu kämpfen, immer.", sagte er und hoffte das Luna ihn wirklich verstand.

„Aber ihr wart zu zweit und wusstet wofür ihr kämpft.", erwiderte Luna.

„Und du wirst es auch irgendwann wissen und ich bin mir sicher, dass es auch jemanden geben wird mit dem sich dieser Kampf lohnt. Vertrau einfach darauf.", sagte Loan und legte seiner Tochter beide Hände auf die Schultern. Luna nickte leicht. Sie wollte ihrem Vater glauben, doch es viel ihr schwer zu glauben, dass es irgendjemanden geben würde, der sich für sie aufopfern würde. Loan in dessen nahm seine Arbeit wieder auf, während Luna schweigend neben ihm saß und ihn beobachtete.

Sie liebte es ihrem Vater bei der Arbeit zu zusehen. Es war ihr so vertraut, wie das einschlafen. Schon seit gut zwei Stunden saß sie auf der großen Werkbank, hatte nichts gesagt und einfach nur zu gesehen. Doch Loan machte sich Sorgen, der König würde bald kommen, er hatte sich für heute Mittag angemeldet. Luna war bis jetzt noch nie dabei gewesen wenn Thorin Eichenschild in der Schmiede war.

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