Kapitel 2:
Loan und Svea saßen zusammen in der Küche, schweigen herrschte zwischen den beiden. Es war gerade einmal ein Monat seid Ariks Tod vergangen.
„Loan, ich muss dir etwas sagen.“, fing Svea an. Der Zwerg sah sie etwas verwirrt an, obwohl er ahnte was nun passieren würde.
„Ich werde zusammen mit Zoe die Ered Luin verlassen. Es tut mir Leid, Loan. Aber ich kann nicht mehr hier bleiben, ich gehöre hier einfach nicht hin. Ich hoffe das du das verstehst.“, fuhr Svea zögerlich fort. Sie wollte ihren Schwager nicht mit Luna, alleine lassen, aber es ging nun mal nicht anders. Sie war ein Mensch und würde es auch bleiben, das Leben unter Zwergen war ihr schon von Anfang an schwer gefallen. Als Mitena noch lebte war es einfacher gewesen, aber nun?
„Und ob ich dich verstehe. Auch wenn ich es nur ungern sehe, aber ich kann dich nicht zum Bleiben zwingen. Wann hast du vor auf zu brechen?“, fragte Loan.
„In ein paar Tagen bricht eine Gruppe von Händlern auf nach Osten, ich werde sie zusammen mit Zoe begleiten. Ich hoffe das Zoe die Situation verstehen wird.“, sagte sie nun.
„Versprich mir, aber das du ihr von Arik erzählst. Sie soll erfahren wer ihr Vater war.“, bat Loan sie nun.
„Natürlich werde ich das, genauso wie du Luna von Mitena erzählen wirst.“, antwortete sie. Nun schwiegen die beiden wieder.
Zwei Monate später…
Loan bearbeitete gerade einen Eisenblock, als auf einmal jemand an seinem Hosenbein zupfte. Überrascht legte er den Hammer zur Seite und sah neben sich direkt in die blauen Augen seiner Tochter.
„Luna! Was machst du denn hier?“, fragte er etwas entsetzt. Er ging etwas in die Knie um sie in seine Arme zu heben. Schon etwa hundert Mal hatte er versucht ihr einzubläuen nicht einfach in die Schmiede zu kommen, wenn er gerade am Arbeiten war.
„Du weißt doch das es hier zu gefährlich für dich ist.“, sagte er.
„Aber mir ist langweilig, Vater.“, sagte sie. Loan war bewusst das seine Tochter unter der Trennung von ihrer Cousine litt, doch konnte er es nicht ändern. Auch hatte er das Gefühl das sich Luna schon bald nicht mehr an Arik, Svea und Zoe erinnern würde und das wäre wahrscheinlich auch besser. Er hatte mit Svea darüber gesprochen, wenn die beiden alt genug wären würden sie wieder darüber mit ihnen sprechen. Svea glaubte das es für die Mädchen nur noch schmerzvoller wäre wenn sie andauernd an einander denken würden.
„Kann ich mir vorstellen, aber was hältst du davon wenn ich uns jetzt etwas zu Essen mache. Es wird schließlich bald Zeit fürs Bett, oder denkst du nicht?“, meinte er nun.
„Erzählst du mir den noch eine Geschichte?“, fragt sie.
„Natürlich, Kurze.“, sagte er und wuschelte ihr leicht durch die Haare, woraufhin sie anfing zu lachen. Wahrscheinlich würde niemand glauben, dass Loan ein ziemlich guter Koch war, aber das war er. Manchmal glaubte er, dass Luna am liebsten in seinen Pasteten gebadet hätte.
„Nicht so hastig, Kurze. Sonst verbrennst du dir noch die Zunge.“, sagte Loan, als er ihr den Teller mit der heißen Pastete hinstellte. Doch das Mädchen zuckte nur mit den Schultern und schob sich eine Gabel nach der anderen in den Mund. Das sie erst zweieinhalb war konnte man manchmal wirklich leicht vergessen.
„Luna, würde es dir gefallen morgen etwas Zeit bei Bofur und Bombur zu verbringen? Wer weiß vielleicht hast du ja Glück und Bombur hat welche von seinen Törtchen gemacht.“, fragte Loan schließlich, während er Luna die Soße vom Mund wischte. Schnell nickte Luna und fing an zu grinsen. Sie mochte die beiden Zwerge sehr, worüber er sehr froh war.
„Gut, die beiden werden sich mit Sicherheit auch freuen dich zu sehen. Aber jetzt ist Zeit fürs Bett.“, sagte er und nahm seine Tochter kurzer Hand auf den Arm.Er brachte sie in ihre Kammer und setzte sie aufs Bett. Schneller als er gucken konnte, war das Mädchen umgezogen und unter der Bettdecke verschwunden. Erwartend sah sie ihn an, Loan fing an zu lachen und setzte sich neben seine Tochter auf das Bett.
„Und was möchtest du diese Mal hören, Kurze?“, fragte er, auch wenn er es sich schon denken konnte.
„Erzähl mir, wie du Mutter kennen gelernt hast und wie ihr damals vom Erebor hier hin gekommen seid.“, bestätigte Luna seine Ahnung. Neben ihrer Lieblings Legende, waren ihr die Geschichten vom Einsamen Berg die liebsten, vor allem wenn es um die erste Begegnung von Loan und Mitena ging.
„Na gut, Kurze.“, sagte er und begann zu erzählen.
Der nächste Tag…
Loan klopfte an die Tür und kurz darauf öffnete ihm Bofur die Tür. Er war ein Spaßvogel, was bei seinem Beruf als Spielzeugmacher sehr hilfreich war, dazu trug er noch eine Fellmütze die ihn sympathisch wirken ließ.
„Loan, Luna was führt euch den hier her?“, fragte er überrascht.
„Ich hatte gehofft, ihr könntet heute mal ein Auge auf Luna werfen. Es im Moment viel zu tun in der Schmiede.“, sagte Loan und sah Bofur bittend an.
„Aber natürlich.“, sagte er und kniete sich vor Luna hin, „Geh doch schon durch in die Küche, Bombur backt gerade Kekse.“ Luna fing an zu grinsen und lief an dem Zwerg vorbei in die Wohnung.
„Danke, Bofur.“, sagte Loan. Bofur erhob sich wieder.
„Das ist doch selbstverständlich. Nur weil unsere Eltern etwas dagegen hatten, das du und Mitena den Bund eingehen, heißt das noch lange nicht das Bombur oder ich etwas dagegen haben. Egal ob Vater und Onkel den Kontakt zu dir und Arik abgebrochen haben, du bist mein Vetter.“, sagte Bofur. Loan nickte nur, es schaffte ihn doch irgendwie das seine beiden Onkel nach dem Tod seiner eigenen Eltern den Kontakt zu ihm und Arik vollständig abgebrochen haben, weil sie fanden das es eine Schande war das ihre Neffen Menschenfrauen geehelicht hatten.
„Ich weiß, aber ich hoffe doch das du verstehst, warum ich nicht vorhabe Luna etwas davon zu erzählen wenn sie mal älter ist. Du und Bombur würden in ihren Augen immer nur gute Freunde sein.“, gab er Bofur zu bedenken.
„Loan, ich habe dir schon mal gesagt, das das vollkommen in Ordnung ist.“, sagte Bofur und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Danke.“, sagte Loan und verabschiedete sich dann von Bofur. Während Loan sich wieder auf den Weg in seine Schmiede machte, ging Bofur zu seinem Bruder und Luna in die Küche. Das braunhaarige Mädchen war auf einen Stuhl geklettert und sah Bombur neugierig beim Backen zu.
„Na komm. Hoch mit dir.“, meinte nun Bofur, schnappte Luna und setzte sie auf den großen Esstisch. Sie hatte angefangen zu lachen. Bofur freute sich immer wenn das Mädchen bei ihnen war, sie erinnerte ihn sehr an Mitena. Sie hatte dieselbe Lebensfreude wie ihre Mutter.
„Luna, willst du mal sehen wie ein Holzpferd entsteht?“, fragte Bofur, woraufhin Luna nur eilig nickte. Der Zwerg fing an zu lachen und holte ein Stück Holz hervor genauso wie sein Schnitzmesser.
„Gut, dann pass jetzt aber auch gut auf.“, sagte Bofur. Doch war er sich Lunas Aufmerksamkeit sicher, neugierig und erwartend sah sie Bofur an. Dieser begann langsam das Holz zu bearbeiten, sorgfältig fuhr er mit dem Messer über das Holz. Nach groben Umrissen kamen langsam feine Details dazu. Als Bofur schließlich das Messer zur Seite legte, fragte Luna:
„Bist du fertig?“
„Nein, noch nicht ganz. Sieh mal hier, das Holz ist noch ganz rau und wenn man nicht aufpasst hat man schnell einen Splitter im Finger stecken.“, erklärte Bofur ihr. Woraufhin Luna nur nickte.
„So die Kekse sind fertig.“, meinte nun Bombur und stellte einen großen Teller mit Keksen auf den Tisch. Luna machte große Augen und sah den korpulenten Zwerg fragend an.
„Nun nimm schon.“, sagte Bombur. Strahlend nahm sich Luna einen Keks, was auch Bombur grinsen ließ.
Und schon folgt Kapitel 2. Ich hoffe das es euch gefällt und die Familienverhältnisse euch nicht verwirren. Und ich möchte mich jetzt schon einmal für 179 Leser bedanken, ihr seid echt genial und dann eure ganzen süßen Kommentare <3 Bis zum nächsten mal.
Eure Laura :)

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This is my home
Fanfiction(Vorgeschichte zu "The Time forgot nothing" und "We write the Future") Noch bevor Luna die Blauen Berge verließ, erlebte sie einige Abenteuer in ihrer Heimat und noch einiges mehr. Erfahrt mehr über Lunas Kindheit in den Ered Luin.