Kapitel 11:
„Kili, was ist denn los mit dir? Du bist schon den ganzen Abend so ruhig, stimmt etwas nicht?", fragte Dis ihren Sohn besorgt. Dis stand in der Küche und bereitete das Abendessen vor, während Kili am Küchentisch saß und betrübt auf die Tischplatte blickte. Er wollte seiner Mutter nicht sagen, dass er sich über Lunas Verhalten wunderte und daraus nicht schlau wurde. Dis wollte schon weiter bohren, doch da öffnete sich die Tür und ihr Bruder und ihr ältester Sohn traten in die Küche. Fili sah ausgelaugt und gelangweilt aus, Dis glaubte das Thorin etwas mit seiner Strafe übertrieben hatte.
„Fili, Kili. Geht bitte auf euer Zimmer, ich würde gerne mit eurem Onkel allein sprechen.", meinte nun Dis, woraufhin die beiden Brüder auch sofort taten. Kaum, dass sie das Schließen der Zimmertür gehört hatte, drehte sich Dis zu ihrem Bruder um.
„Glaubst du nicht, dass du es etwas mit deiner Strafe übertrieben hast?", fragte sie ihn vorwurfsvoll.
„Nein, das habe ich nicht. Dis die beiden hätten sterben können, Fili wusste ganz genau das sie nicht in diesen Teil des Waldes gehen sollten. Er hat sich und seinen Bruder in Gefahr gebracht und das Mädchen genauso.", sagte Thorin scharf.
Unterdessen saßen Fili und Kili auf einem der beiden Betten und schwiegen sich an. Fili wunderte sich das sein kleiner Bruder ihm nicht alles erzählte was an diesem Tag passiert war. Er wollte schon etwas sagen, als Kili ihn auf einmal leise fragte:
„Fili, glaubst du das Luna uns nicht mag?" Verwundert sah Fili seinen Bruder an.
„Wie kommst du denn auf die Idee?", fragte Fili deshalb.
„Ich habe sie heute in der Nähe von Herrn Bofurs Laden getroffen und wollte mich noch einmal bei ihr bedanken. Und zuerst hat sie mich übertrieben höfflich angesprochen, und du weißt, dass ich das nicht mag, und dann meinte sie, dass es besser wäre wenn wir Abstand voneinander halten würden... Ich versteh das nicht Fili, ist sie uns immer noch böse?", antwortete Kili und sah seinen Bruder traurig an. Fili wunderte sich das es seinem Bruder so viel bedeutete das Luna sie mochte.
„Ich denke nicht, dass sie uns immer noch böse ist und warum sie so abweisend ist weiß ich auch nicht, aber vielleicht finden wir es ja heraus. Aber kein Wort zu Mutter oder Onkel, verstanden?", meinte Fili nun, was Kili nur mit einem breitem Grinsen beantwortete.
***
Luna hatte sich in ihre Kammer zurückgezogen. Die Geschehnisse der letzten Tag schwirrten ihr im Kopf herum, erst Filis Verhalten als er mit dem König und mit seinem Bruder in der Schmiede war und sie getröstet hatte, dann die Ereignisse im Wald und der darauf folgenden Begegnung mit dem König. Filis erneutes erscheinen heute Morgen und das kurz Gespräch mit Kili hatten sie nur noch mehr aus der Bahn geworfen. Sie war es nicht wert das die beiden sich mit ihr abgaben, doch trotzdem taten sie es. Ein klopfen riss Luna aus ihren Gedanken.
„Ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst betrübt aus.", meinte Loan und setzte sich neben seine Tochter aufs Bett.
„Es ist alles in Ordnung, Vater... Darf ich noch etwas rausgehen? Ich bleibe auch im Berg, versprochen.", meinte Luna nur und sah ihren Vater bittend an. Loan schien ihr nicht recht zu glauben, nickte dann aber. Er wusste das Luna es ihm sagen würde, wenn sie so weit war.
„Aber nicht so lange, in einer Stunde bist du wieder zurück.", meinte Loan noch, bevor Luna die Kammer verlassen konnte. Sie nickte nur eilig, ehe sie weiter lief. Langsam schritt sie durch die Gänge und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Als sie auf einmal Schritte hinter sich hörte, ehe Luna sich umdrehen konnte hatte sie schon jemand umgestoßen. Es war Livanny die nun über ihr kniete und versuchte auf sie einzuschlagen, doch Luna schaffte es ihr Hände abzuwehren und das andere Mädchen von sich zu stoßen.
„Du elendes Mischblut! Wie kannst du es wagen mit den Prinzen zu sprechen?!", fragte sie sauer. Luna verstand nicht was Livanny meinte und warum sie so wütend war. Doch bevor sie etwas tun konnte, stürzte Livanny schon wieder auf sie zu, Luna konnte noch gerade so ausweichen. Mit dem Rücken an der Wand sah sie keine Möglichkeit Livanny zu entkommen. Als sie auf einmal an den Schultern gepackt wurde und den Boden unter den Füßen verlor. Sie wurde in eine Art Tunnel gehoben, erschrocken sah sie sich um. Es waren Fili und Kili die sie in den Tunnel gehoben hatten.
„Luna, ist alles in Ordnung? Geht es dir gut?", fragte nun Fili und musterte das Mädchen von oben bis unten.
„Was? Ich... ich meine... Ja. Was macht ihr hier?", fragte sie noch vollkommen überfordert.
„Es war mal wieder der Zufall. Was wollte sie von dir? Und warum ist sie auf dich losgegangen?", meinte nun Fili.
„Das weiß ich auch nicht, sie hatte schon immer etwas gegen mich, aber ist auch egal. Wo sind wir hier?", antwortete Luna verlegen.
„In einem Belüftungstunnel.", meinte Kili nun grinsend.
„Belüftungstunnel? Was in Durins Namen macht ihr in einem Belüftungstunnel?", fragte Luna nun verwirrt.
„Eigentlich solltest du fragen was wir in einem Belüftungstunnel machen.", grinste nun auch Fili, ehe er fort fuhr. „Diese Tunnel ziehen sich durch den ganzen Berg und sind eine gute Abkürzung, oder auch gute Verstecke. Oder, so wie jetzt eigentlich, gut zum Nachdenken."
„Oh, dann will ich euch nicht dabei stören. Könnt ihr denn noch sagen wie ich am besten nach Hause komme, ohne an Livanny zurück zu müssen?", fragte Luna nun und sah sich indem Tunnel um.
„Du störst nicht. Bleib doch bitte etwas.", erwiderte Fili nun schnell. Kili konnte sich gerade so ein Lachen verkneifen und Luna sah ihn wieder verwundert an.
„Nein, das geht nicht. Ich sollte nach Hause und..."
„Warum weichst du uns aus? Warum willst du Abstand von uns halten?", unterbrach Fili sie nun.
„Ich... ich... Glaubt mir es ist besser so. Ich muss jetzt gehen.", versuchte Luna sich heraus zu reden. Sie fühlte sich in die Enge gedrängt und versuchte an den beiden Jungs vorbei zukommen, doch Fili und Kili hielten sie zurück.
„Warte, bitte. Sag uns wenigstens, ob es daran liegt, das wir die Neffen des Königs sind.", sagte Fili nun und sah sie bittend, bei nahe schon flehend an.
„Ja... Nein... Ich bin es einfach nicht wert und jetzt lasst mich bitte gehen.", sagte sie. Geschockt sahen die beiden Jungs sie an, ließen sie aber gehen. Fili konnte einfach nicht verstehen, warum Luna glaubte, dass sie es nicht wert sei. Was auch immer sie damit meinte. Der Tunnel war nicht sehr hoch weshalb Luna eher auf allen vieren kroch, doch sie wollte einfach nur weg. Sie brauchte etwas bis sie einen Ausgang gefunden hatte, weit war sie glücklicher Weise nicht weit von Zuhause entfernt. Schnell kletterte sie aus dem Tunnel und eilte nach Hause. Ohne auf ihren Vater zu achten, der Pfeife rauchend in der Stube saß, lief sie in ihre Kammer. Luna verkroch sich unter ihrer Decke und vergrub ihr Gesicht in ihrem Kissen. Warum muss das alles nur mir passieren? Warum ist das alles so kompliziert? Fragte sie sich.
***
Noch immer etwas geschockt saßen Fili und Kili in dem Tunnel. Sie hatten eigentlich gehofft in Ruhe mit Luna reden zu können, aber es war anders gekommen.
„Fili, ich verstehe sie nicht. Was meinte sie damit das sie es nicht wert sei?", fragte nun Kili seinen Bruder. Schließlich war Fili älter als er, also musste er es ja wissen.
„Ich wüsste es auch gerne, Kili. Aber ich glaube das kann uns nur Luna erklären. Allerdings müssen wir ihr mehr Zeit geben, sie will nicht mit uns reden, aber ich habe schon eine Idee wie wir das ändern können.", antwortete Fili und machte sich auf dem Weg nach Hause, Kili folgte ihm schnell.
Guten Abend, euch allen. Ich habe es endlich geschafft ein Kapitel zu schreiben. Ich hoffe auch das ich bald ein neues Kapitel zu WwtF hochladen kann, will aber nichts versprechen. Vor allem weil ich in den nächsten drei Wochen Klausuren schreibe und dann fünf Tag auf Stufenfahrt bin (da komme ich definitiv nicht zum schreiben). Ich hoffe es hat euch gefallen, bis zum nächsten mal.
Eure Laura :)
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This is my home
Fanfiction(Vorgeschichte zu "The Time forgot nothing" und "We write the Future") Noch bevor Luna die Blauen Berge verließ, erlebte sie einige Abenteuer in ihrer Heimat und noch einiges mehr. Erfahrt mehr über Lunas Kindheit in den Ered Luin.