Kapitel 17

120 4 0
                                    

Kapitel 17:

Drei Tage waren mittlerweile seit den Geschehnissen in Bofurs Laden vergangen, von alldem hatte Loan allerdings nichts mitbekommen. Das einzige was er wusste war, das Luna vor drei Tagen ohne ein Wort in ihre Kammer gestürmt war und seitdem diese kaum verlassen hatte. Er konnte sich nicht erklären was mit seiner Tochter los war, auf seine Fragen hatte er von ihr keine Antwort bekommen. Umso verwunderter war er als diesen Abend Bofur noch vor seiner Tür stand.

„Bofur, was führt dich zu mir?", fragte er seinen Vetter überrascht.

„Ich wollte Luna noch etwas vorbei bringen, sie hat es vor ein paar Tagen bei mir vergessen. Darf ich reinkommen?", sagte Bofur und trat schließlich in die Behausung ein.

„Luna war bei dir? Weißt du vielleicht was geschehen ist, das sie in den letzten Tagen nur noch in ihrer Kammer sitzt?", fragte er nun besorgt. Bofur zögerte, er hatte Luna versprochen ihrem Vater nichts zu erzählen. Doch die Tatsache, dass Luna nicht mit ihrem Vater sprach und scheinbar nur noch in ihrer Kammer war, ließ ihn zweifeln.

„Ich weiß es auch nicht, Loan. Aber vielleicht versuch ich mal mit ihr zu sprechen.", meinte Bofur schließlich, er wollte das Mädchen nicht verraten.

„Ich glaube kaum das das etwas bringt, aber du kannst es gerne versuchen.", sagte Loan zweifelnd, das Verhalten seiner Tochter besorgte ihn ungemein und es stimmte ihn traurig. Bofur klopfte ihm kurz aufmunternd auf die Schulter und schritt dann Richtung Lunas Kammer. So recht wusste er nicht was er sagen sollte.

„Hallo, Kurze. Du hast neulich etwas bei mir vergessen.", sagte Bofur, als er die Kammer betrat, und stellte die Wolfsfigur auf die Kommode neben dem Bett. Luna lag mit dem Rücken zu ihm auf dem Bett und schien ihn zu ignorieren. „Luna, ich habe mit den beiden Jungs gesprochen, ich habe versucht ihnen klar zu machen, dass sie sich deine Seite der Geschichte anhören müssen.", versuchte er es weiter.

„Was soll das bringen? Sie glauben mir doch sowieso nicht, und warum sollten sie mir zuhören?", erwiderte Luna nur, sprach aber eher zu ihrem Kissen, als zu dem Zwerg.

„Wenn du den ganzen Tag in Bett verbringst, wird es aber auch nicht besser. Dein Vater macht sich Sorgen um dich Luna und wenn du mit den beiden Jungs nicht sprechen willst dann tu ihnen nicht den Gefallen und verkriech dich.", versuchte es der Zwerg weiter. Doch Luna schwieg. „Lass dich nicht wegen dieser ganzen Sache herunter ziehen."

***

„Durch anstarren lösen sich deine Rechenaufgaben, aber nicht, Kili. Versuch es zumindest.", riss Balin den Zwergenjungen aus seinen Gedanken. Erschrocken blickte dieser seinen Lehrmeister an, ihm war gar nicht aufgefallen wie sehr er in Gedanken war. Noch immer wusste er nicht was er tun sollte, insgeheim hatte er gehofft, das Luna sie aufsuchen würde, oder sie sich zufällig über den Weg laufen würde. Doch war dies nicht geschehen, auch Fili wollte nichts mehr von diesem Thema wissen, für ihn war die Sache klar. So recht konnte sich Kili das Verhalten seines Bruders nicht erklären, schließlich war er es gewesen der auf die Freundschaft von Luna gehofft hatte. Normalerweise wusste er was in seinem Bruder vorging, doch dieses Mal war es anders. Fili schien wütend und enttäuschte zugleich zu sein. Ein Stoß in die Seite holte Kili erneut aus seinen Gedanken.

„Wenn du so weiter machst Kili, dann wird uns Herr Balin unter Rechenaufgaben begraben. So schwer können sie doch nicht sein.", raunte ihm Fili zu, ohne von seiner Schiefertafel auf zusehen.

„Tut mir Leid.", murmelte Kili nur, wand sich dann aber doch seinen Aufgaben zu. Lange musste er auch nicht mehr darauf warten das Balin sie aus dem Unterricht entließ und das ließen sich die beiden Zwerglinge nicht zweimal sagen. Sie freuten sich schließlich schon die ganze Woche auf den heutigen Tag. Ihr Onkel hatte ihnen versprochen das reiten beizubringen und einmal in der Woche nahm er sich dafür ein paar Stunden Zeit. Zwar meinte ihre Mutter immer, das sie dafür noch zu jung seien und Zwerge nicht auf den Rücken eines Ponys gehörten, aber das war den beiden Brüdern egal. Doch mussten sich die beiden Jungen noch bis nach dem Mittagsmahl gedulden, aber lang würde dies nicht dauern, zumindest wenn es nach den Brüdern ging.

This is my homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt