Kapitel 12

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Kapitel 12:

Zwei Wochen waren nun schon vergangen, die meiste Zeit hatte Luna in ihrer Kammer oder im Wald verbracht. Da ihr die Prinzen in dieser Zeit nicht mehr über den Weg gelaufen waren, glaubte sie, dass die beiden es aufgegeben hatten mit ihr zu sprechen. Und darüber war sie froh, es wäre nicht richtig wenn sich die Prinzen mit ihr abgeben würden. Wie so oft in dieser Zeit war Luna an diesem Nachmittag in den Wald gegangen. Tief in ihre trüben Gedanken versunken saß sie auf einem der dicksten Äste einer alten Eiche. Da ihr Bogen noch immer beim König lag, hatte sie nicht sehr viel zu tun, weshalb Luna nun ihre Kletterkünste verbesserte.

„Hey! Meisterschützin!", rief auf einmal jemand unter ihr. Vor Schreck wäre sie beinahe vom Baum gefallen, etwas sauer blickte sie nach unten, obwohl sie sich schon denken konnte wer es war. Wer sollte sie auch 'Meisterschützin' nennen? Es war wirklich Fili, mit einem frechen grinsen blickte er zu Luna hoch. Na toll. Was soll ich jetzt machen? Vielleicht sollte ich einfach versuchen ihn zu ignorieren... Dachte sich Luna und tat es auch gleich. Sie richtete ihren Blick wieder in die Ferne und lehnte sich wieder an den Stamm des Baumes.

„Du willst also nicht mit mir sprechen? Da kann ich wohl nichts gegen machen, aber ich kann dir etwas sagen. Ich weiß nicht warum du denkst, dass du es nicht wert bist. Ich weiß auch nicht was du genau damit meinst. Aber ich weiß das ich dir vertrauen kann, ich habe dir schon einmal gesagt das Kili und ich es auch nicht einfach haben.", meinte nun Fili. Luna schloss kurz die Augen und atmete tief durch, sie durfte jetzt nicht nachgeben es war besser so.

„Nun ja, zumindest hoffe ich das. Vielleicht magst du mich ja irgendwann aufklären, ich bin auch eigentlich nur hier um mein Versprechen einzulösen. Es hat etwas gedauert bis ich meinen Onkel überzeugen konnte, ihn mir zu geben, aber schließlich hat er nachgegeben.", sagte Fili schließlich. Überrascht sah Luna auf, schnell blickte sie nach unten, aber Fili war schon weg. Nur ihren Bogen hatte er zurück gelassen. Sie fiel eher vom Baum herunter, als das sie hinunter kletterte. Doch das war ihr egal, sie konnte es kaum glauben. Fili hatte wirklich sein Wort gehalten, dort lehnte ihr Bogen am Baumstamm. Ihre Hand zitterte leicht, als sie den Bogen in die Hand nahm. Langsam ließ sie ihren Blick über das dunkle Holz gleiten, als sie am oberen Ende des Wurfarms angekommen war, entdeckte sie ein Stück gefaltetes Pergament. Es steckte zwischen Wurfarm und Sehne. Verwirrt zog sie es heraus und faltete es auseinander. In einer etwas kantigen Runenschrift stand dort:

Üb weiter, damit du auch in Zukunft Wölfe vom Berg fern halten kannst, aber lass dich bitte nicht von meinem Onkel oder Herrn Dwalin erwischen. Falls du irgendwann mal reden möchtest findest du mich jeden Tag für ein paar Stunden nach dem Mittagsmahl in den Trainingshallen. Du wirst wahrscheinlich nicht an den Wachen vorbei kommen, aber in einem Nebengang findest du einen Belüftungstunnel der in die Hallen führt. Noch einmal Danke das du meinem Bruder und mir das Leben gerettet hast. Fili

Ein Schmunzeln konnte sie sich nicht verkneifen, als sie die Zeilen langsam las. Lesen war nicht gerade ihre stärke, Loan hatte letztes Jahr damit angefangen ihr lesen beizubringen, doch meist scheiterte es daran das er zu wenig Zeit hatte um es ihr in Ruhe bei zu bringen. Doch das war Luna egal, lesen konnte sie schließlich, sie war nur einfach nicht die schnellste. Fili schien aber nicht einfach locker lassen zu wollen. Was kann ich denn nur tun, er wird immer so weiter machen... Vielleicht... vielleicht sollte ich einfach mit ihm reden. Wahrscheinlich lässt er mich dann in Ruhe. Luna beschloss gleich am nächsten Tag mit dem Prinzen zu sprechen, auch weil sie sich bedanken wollte. Doch für heute wollte sie erst einmal nach Hause, ihr Vater sollte sich keine Sorgen machen. Sie hatte ihm versprochen nicht mehr solange weg zu bleiben.

Loan hatte gerade seine Arbeit beendet und wollte sich nun auf die Suche nach Luna machen. Doch bevor er aus der Tür treten konnte kam Luna ihm schon entgegen. Sie hatte ihren Bogen in der Hand, verwirrt sah Loan seine Tochter an.

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