Kapitel 14

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Kapitel 14:

Luna eilte durch die Gänge, zurück zur Schmiede. Sie hatte eine Endscheidung getroffen. Leise schlich sie über den Flur am Hauptraum der Schmiede vorbei, wo sie ihren Vater, den König und die Prinzen vermutete. Sie lief den Flur hinunter, gegenüber dem Lagerraum lag der Werkraum ihres Vaters, eigentlich kam man nur durch den Hauptraum der Schmiede dort hinein, aber über ein Loch in der Wand konnte man auch über den Flur dort hinein. Für Luna war dieses Loch gerade groß genug, so dass sie nun dort hindurch krabbelte. Leise schlich sie sich zur Tür die einen Spalt offen stand, sie erblickte ihren Vater wie er mit dem König sprach, während Kili ungeduldig zwischen den beiden hin und her blickte. Luna fing an zu schmunzeln, sie konnte zwar nicht verstehen über was die Erwachsenen sprachen, da sie das Gespräch auf Khuzdul führten, aber Kilis Ungeduld war nicht zu übersehen. Luna hatte nie Khuzdul gelernt, sie sprach mit ihrem Vater nur Westron und konnte nur einfache Dinge verstehen. Auch ihre Mutter hat nie Khuzdul gelernt, laut Loan hatte ihr dafür immer die Geduld gefehlt. Wodurch Loan selber mit beiden Sprachen aufwuchs, Luna hatte nie gefragt warum er es ihr nie beigebracht hatte. Wozu auch? Schließlich sprachen alle Zwerge in den Ered Luin sowohl Khuzdul als auch Westron, was sich durch die Jahre im Exil entwickelt hatte. Den einzigen denn sie nicht entdecken konnte war Fili, entweder war er nicht mitgekommen oder er war im Nebenraum. Auch hier konnte sie durch ein Loch in der Wand schlüpfen, woher die Löcher kamen oder warum ihr Vater diese bis jetzt noch nicht verschlossen hatte war ihr ein Rätsel. Tatsächlich war Fili dort, den Rücken hatte er ihr zugewandt. Schelmisch grinsend trat sie hinter ihn, legte schnell ihre Hand auf seinen Mund und nahm ihn mit dem anderen Arm in ihrem Griff gefangen. Fili war völlig überrumpelt, doch bevor er sich gegen seinen Angreifer wehren konnte flüsterte ihm die Person ins Ohr:

„Ich hoffe, dass du sonst aufmerksamer bist, wäre ich dein Feind wärest du schon längst tot." Überrascht riss Fili die Augen auf, er hätte mit fast jedem gerechnet nur nicht mit Luna. Fili war von ihrer Kraft überrascht und ein bisschen fühlte er sich in seiner Ehre beleidigt, dass er sie nicht bemerkt hatte. Luna hatte unterdessen von ihm abgelassen.

„Was machst du hier? Ich dachte du willst nichts mit uns zu tun haben?", fragte Fili nun verwirrt und drehte sich zu der jüngeren um.

„Erstens ich wohne hier, zweitens nicht so laut mein Vater weiß nicht das ich hier bin und drittens ich habe über das was du gestern gesagt hast nachgedacht. Du hattest recht, ich sollte mir von meinem Vater nicht verbieten lassen mit wem ich befreundet bin und mit wem nicht. Das will ich selber entscheiden.", antwortete sie ihm leise. Fili fing an zu grinsen und sprach nun mehrere Worte auf Khuzdul, erwartend sah er sie daraufhin an doch Luna hatte kein Wort verstanden.

„Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich kein Khuzdul spreche. Tut mir leid, aber ich habe kein Wort verstanden.", gestand Luna schließlich. Etwas irritiert sah Fili sie an, meinte aber dann:

„Es muss dir nicht leidtun es war mein Fehler, ich habe dich gefragt ob das heißen soll das wir nun Freunde sind."

„Nun ja, zuerst musst du mir noch eine Frage beantworten: Warum ich? Warum wollen du und Kili ausgerechnet mit der Tochter eines einfachen Waffenschmiedes befreundet sein?", erwiderte sie und nun war es an ihr Fili erwartend anzusehen.

„Naja, es ist wie ich dir schon einmal gesagt habe ich vertraue dir, wieso genau weiß ich auch nicht. Doch bei dir habe ich wirklich zum ersten Mal das Gefühl das du in mir nicht nur den Prinzen siehst, vielleicht hat es auch damit zu tun das du mich im Wald so angefahren hast. Du bist einfach anders als alle anderen, mutig, dickköpfig und nicht sehr leicht zu durchschauen, du steckst voller Überraschungen und ich denke das du ein gutes Herz hast.", sagte er schließlich nach einigem Zögern etwas verlegen. Luna war sprachlos, das war wahrscheinlich das netteste was jemand je zu ihr gesagt hatte, ihren Vater ausgenommen.

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