Abschluss

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Lucia

Viktoria war vor einer Woche abgereist, ihre Zeugnisverleiung war eine Woche vor unserer gewesen.
,,Lucia Bloom", sie haben eine volle Punktzahl erreicht und ich bin stolz heute ihnen ihre Urkunde zu überreichen. Haben Sie Erfolg im Leben und lassen Sie den Namen unserer Schule in die Höhe springen, in dem sie Erfolgreich sind und sich einen Namen machen!" sagte mir mein Lehrer Mr. Evans und schüttelte meine Hand.
,,Danke Sir für die tolle Zeit. Ich habe so viel von Ihnen gelernt und die Zusammenarbeit im Museum mit Ihnen war toll und ich hoffe ich kriege weitere Möglichkeiten." er nickte stolz von meinen Worten.
,,Hallo meine Schöne. Herzlichen Glückwunsch zum Abschluss", sagte eine Stimme hinter mir und ich erstarrte.
Ein lächeln bildete sich auf meinen Lippen und ich drehte mich um. Wir standen auf dem Hof der Schule und alle Absolventen und Absolventinnen standen hier mit Freunde und Familie. Nur ich war alleine erschienen.
,,Edward", flüsterte ich. Ich ging auf ihn zu und ignorierte die Blumen die er in der Hand hielt und umarmte ihn. Er war die einzige Familie die ich hatte, zumindest war es das was er sagte und er war wie eine Familie in den letzten Jahren für mich da gewesen. Ich konnte mit ihm immer sprechen und wir hatten sogar oft miteinander Video telefoniert.
,,Du bist hier", sagte ich immer noch in seinen Armen.
,,Ich konnte doch nicht deinen Abschluss verpassen, außerdem habe ich Mr. Evans zu danken, dass er dich all die Jahre so gut begleitet hat."
,,Du bist extra dafür hergekommen?" fragte ich ihn und löste mich von ihm.
,,Klar und du sagtest du kommst nicht zurück, da dachte ich, ich hole dich persönlich ab. Kein Zwang", sagte er schnell dazu.
,,Du willst, dass ich mit dir komme?" fragte ich ihn.
,,Ja", antwortete er mir und schaute mir tief in die Augen. Er hatte seine Hände auf meine Oberarme gelegt und ich sah ihn etwas unsicher an.
,,Was soll ich da?" fragte ich ihn.
,,Ich glaube Charlotte vermisst dich", sagt er belustigt. Ich lächelte auch, sie war wirklich toll.
,,Außerdem dachte ich, du hättest Lust den einen oder anderen Club deines Vaters zu übernehmen. Dein Vater erwähnte mal, dass du das wolltest, er aber dagegen wäre."
Ich sah ihn mit großen Augen an.
,,Du ... ich darf?" fragte ich unsicher.
,,Wer verbietet dir das?" fragte er mich verwirrt.
,,Du?"
,,Warum sollte ich? Wer bin ich das ich dir etwas verbiete?" hackt er nach.
,,Alles was ich noch an Familie habe", flüsterte ich.
Er legte eine Hand auf meine Wange.
,,Es ist jetzt sicher Zuhause Lucia, du wirst die gleiche Art von Freiheit genießen wie hier auch. Ich weiß ja, dass du gerne ein freier Vogel bist", sagte er belustigt.
,,Ein Vogel dessen Flügel die Blacks gebrochen haben."
,,Und ich habe sie geschient und wieder zusammen wachsen lassen. Mach dir keine Sorgen meine Schöne, die Zeit der Angst ist vorbei", versicherte er mir.
,,Warte du hier, ich werde kurz mit den Lehrern sprechen und dann fahren wir zu dir okay?" hackt er nach. Ich nickte als Antwort. Wo sollten wir sonst hin? Ich beobachte Edward wie er mit Mr. Evans sprach.
,,Hey wollte dir alles Gute wünschen", sagte Dominik neben mir.
Ich drehte mich zu ihm und umarmte ihn fest. Er strich mir liebevoll über den Rücken.
,,Ich wünsche dir alles alles Gute Dominik. Du hast meine Nummer, wir können den Kontakt halten." bot ich ihm an. Ich löste mich von ihm und legte meine Hand in seine. Es war eine rein freundliche Geste.
,,Klar ich wollte dir meinen Freund vorstellen. Mac ... Wo ist er hin?" er sah sich um und rief einen Breitgebauten Bodybuilder zu sich.
Ich pfiff.
,,Wow dein Freund ist heiß", sagte ich lachend.
Er gesellte sich zu uns und legte Dominik einen Arm um die Schulter.
,,Ich bin Lucia, du musst Mac sein. Dominik erzählte von dir." ich streckte meine Hand aus und er ergriff sie und schüttelte sie.
,,Schön dich kennenzulernen Lucia", sagte er freundlich in seiner hohen Stimme.
,,Gleichfalls."
,,Ist das dein Freund?" fragte Dominik und deutete auf Edward, der auch ab und zu, zu uns rüber sah.
,,Er ist die einzige Familie die ich noch hab. Keine Ahnung was wir sind, aber er ist möglicherweise wie ein Bruder und bester Freund", erklärte ich unsicher.
,,Oh das tut mir leid. Ich kenne dich jetzt schon lange und ich wusste nicht, dass du keine Familie hast", sagte er mitfühlend.
,,Ich glaube wir sprechen alle nicht gerne über unseren Familien."
Ich wusste, dass seine Eltern und Familie ihn ausgestoßen hatten als er sich geoutet hat, das hat er mir am selben Abend erzählt als ich versuchte ihn zu küssen.
,,Macht es gut", sagte ich zu den beiden und lief Edward entgegen.
,,Alles ok? Können wir los?" fragte er mich. Ich nickte auf seine Frage hin. War er hübscher geworden oder irrte ich mich? Am Handy konnte man sowieso nicht alle Details erkennen, aber in echt wirkte er so verdammt sexy. Er war natürlich etwas älter geworden und er sah besser aus.
,,Ist was? Habe ich etwas im Gesicht?" fragte er mich lächelnd und legte seine Hand auf meinen Rücken.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Alles gut, du siehst gut aus", sagte ich und lächelte leicht verlegen.
,,Danke meine Schöne. Du siehst immer gut aus, aber du siehst etwas kränklich aus, hast du überhaupt nicht auf dich aufgepasst?" fragte er mich lieb und fuhr mit seinen Fingern durch meine offenen Haare.
,,Naja, es gab wichtigeres." ich biss mir in die Unterlippe. Er zog seine Brauen hoch.
,,Es gibt nichts wichtigeres als deine Gesundheit meine Schöne, jetzt bin ich da. Wir kümmern uns um dich, ich will dich glücklich sehen Lucia", er sah mir tief in den Augen. Ich schlang meine Arme um seinen Oberkörper und er fuhr mit seiner Hand über meinen Hinterkopf.
,,Nehmen wir ein Taxi?" fragte ich ihn neugierig als ich mich von ihn entfernte.
,,Nein ich habe mir ein Auto hier für die Zeit in der wir noch hier sind", erklärt er, griff nach meiner Hand und verschränkte sie mit meiner und wir überquerten gemeinsam die volle Straße.
Er öffnete einen weißen Mercedes die Tür und ließ mich auf dem Beifahrersitz einsteigen, machte die Tür wieder zu und nahm selbst auf dem Fahrersitz Platz.
,,Das ist echt eine Herausforderung. Rechts sitzen und in der anderen Richtung fahren", brummte er.
Ich lächelte.
,,Bist du sicher das du fahren willst?" fragte ich ihn.
,,Ja wird schon gehen", sagte er lächelnd. Er lächelte mich immer an, das fand ich so toll. Es musste mehr Menschen wie ihn geben.
,,Ich hatte dich vermisst", sagte ich einfach ohne nachzudenken.
,,Ich dich auch Lucia."
,,Willst du mich immer noch heiraten?" fragte ich ihn einfach direkt. Das Thema Verlobung und Heirat wurde die letzten Jahre nicht mehr erwähnt, weswegen er mich überrascht ansah.
,,Ja irgendwann, wenn du es auch willst."
,,Also habe ich das Recht nein zu sagen?" hackte ich nach.
,,Wer hat dir das Recht genommen?" stellte er eine Gegenfrage.
,,Keine Ahnung, wieso du so bist Lucia, aber keiner nimmt irgendein Recht von dir, nicht mal dein Vater hat dir wirklich etwas verboten. Er hat dich alles machen lassen, nur aus seinen Geschäften wollte er dich raus halten, ansonsten hat er dir nie etwas verweigert, warum denkst ich würde dich zu irgendwas zwingen. Habe ich das getan? Habe ich irgendwas getan, wovon ich nichts weiß?" fragte er mich bedrückt nach.
,,Sorry", murmelte ich. Ich hatte nie vor gehabt ihn zu verletzen.
,,Es tut mir leid. Keine Ahnung, so eine Angst sitzt in mir fest."
Er nahm meine Hand in seine.
,,Ich bin bei dir. Immer Lucia! Mach was du möchtest, wenn du sagst, du willst einen Typen heiraten, dann werde ich dafür sorgen, dass es so sein wird meine Schöne. Du wirst alles bekommen was du willst",
versprach er mir. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er schon in der Tiefgarage parkte. Er hielt den Wagen an und ich hatte eine Entscheidung für mich selbst getroffen. Ich wollte glücklich sein und der Mann der neben mir saß wollte mich glücklich sehen und er liebte mich.
,,Du würdest mich gehen lassen? Würdest du mich auch hier lassen wenn ich sage, ich will hier leben und arbeiten?" hackte ich nach.
,,Ja, ich würde dann alleine wieder abreisen. Alle Entscheidungen triffst du selber für dich", sagte er und rückte seine Brille zurecht. Ich war echt wie dahin geschmolzen. Ich lehnte mich vor und legte meine Hand um seinen Nacken. Ich zog ihn näher an mich und küsste ihn. Er hatte erst seine Augen aufgerissen als ich ihn an mich ran gezogen hatte, schloss sie aber sofort als unsere Lippen sich trafen. Verdammt hatte er weiche Lippen und er schmeckte nach Kaffee und Minze.
Er saugte an meinen Lippen und ich kicherte. Er küsste mich nochmal zärtlich und wir trennten uns.
,,Wow Lucia ... das ... warum?" hackt er verwirrt nach.
,,Ich will nicht hier leben. Ich will hier auch nicht arbeiten!" sagte ich Kopfschüttelnd. Er sah mich überrascht an.
,,Ich will nach Hause und ich möchte da arbeiten und ich will uns beiden eine Chance geben", sagte ich. Seine Miene verdunkelte sich.
,,Warum?" hackt er nach.
,,Dad hat von dir nur in den höchsten Tönen gesprochen. Er hat dich geliebt! Er wünschte es sich sehr, dass wir beide zusammen kommen und Dad wusste wie toll du bist. Nicht nur Dad wusste das. Ich sehe auch, dass du toll bist Ed. Ich mag dich nicht nur, es ist mehr, es ist wie du gesagt hast, du warst mein bester Freund, mein Bruder und ich will dich als Geliebten. Ich bin mir so sicher, dass ich dir verfallen werde und dich wie verrückt lieben werde, aber dafür brauche ich Zeit. Zeit mit dir", erklärte ich ihm.
,,Du tust das nicht aus Pflichtgefühlen?" hackt er nach.
,,Das würde ich niemals tun Ed", versuchte ich ihn zu überzeugen.
Ich legte meine Hand auf seine Wange.
,,Können wir uns eine Chance geben?" fragte ich ihn.
,,Ich gebe dir so viele Chancen wie du willst meine Schöne." ich lächelte und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
,,Gehen wir hoch, ich habe hunger und ich muss noch packen um nach Hause zu fliegen", sagte ich zu ihm. Er lächelte und sah mich etwas nachdenklich an. Wahrscheinlich hatte er mit einer plötzlichen Entscheidung nicht gerechnet und war nun etwas überfordert.

Difficult Choice, Eiskalte LügenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt