Einleben

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Lucia

Charlotte war angereist mit ihrem Mann Jace und ihrem Team, sie zeigte mir gerade Fotos von ihrer Nichte Mansi.
,,Sie ist eine Miniversion meiner Schwester Isabella und hat die Haare von ihrem Vater Dennis. Die wilden Locken von Izzi hat sie zum Glück nicht. Sie rennt überall hin, immer wenn sie zu Besuch ist, muss ich alle Schränke zubinden. Man weiß nie, wann sich ein Kind verletzt", erzählte sie und strahlte so sehr.
,,Du liebst sie. Willst du auch Kinder? Ich hörte, ihr habt sogar schon euren sechsten Hochzeitstag gefeiert." sie nickte.
,,Ich bin schwanger im zweiten Monat. Jace und ich waren der Meinung, dass 25, 26 ein gutes Alter ist als Frau schwanger zu werden und es hat geklappt", strahlte sie.
,,Wow herzlichen Glückwunsch", gratulierte ich sie.
,,Sie ist freiwillig zurück? Schön! Ich will weiterhin keine Fehler deinerseits." hörte ich Jace leise Edward anknurren.
Ich wollte aufstehen, aber Charlotte zog mich zurück und schüttelte den Kopf.
,,Zwing dich ihr auf und du bist Tod Orlow." meine Augen wurden groß. Warum sagte Jace so was?
,,Ich bin ein Mann von Ehre Rodriguez! Sowas abartiges würde ich niemals tun." hörte ich Ed angeekelt sagen.
,,Du weißt ganz genau, was ich damit sagen will. Lucia ist nicht alleine!" sagte Jace fest.
,,Freut mich, dass dir das Wohl eines Rat Schützlings so am Herzen liegt wie auch mir." hörte ich ihn neutral sagen.
,,Jace lass es gut sein!" rief Charlotte.
Er kam vom Flur in den Saal.
,,Ich gehe nur sicher, dass alles in Ordnung ist. Er hat es verstanden", sagte er und setzte sich uns gegenüber auf die andere Couch.
,,Egal was ist, du weißt wir sind erreichbar", sagte sie zu mir. Ich lächelte und drückte ihre Hand. Ich war ihr echt dankbar für ihre Freundschaft. Edward kam dazu.
,,Ich hörte dass sich der neue junge Baron verlobt hat? Direkt drei Monate nach der Machtübernahme", fing er an.
,,Genau wir sind nach seiner Verlobung von Las Vegas abgereist und hier gelandet", bestätigt Charlotte.
,,Sie soll aus ärmlichen Verhältnisse sein, hörte ich. Nicht das es schlimm ist, aber es hat jeden gewundert, dass es kein politischer Bündnis ist wie die Tochter des Polizeichefs oder so."
Jace nickte.
,,Der Baron ist anscheinend besessen von ihr, sie ist nur neunzehn und er hat es verdammt eilig sie zu heiraten. Charlotte war der Meinung, dass er warten sollte, wenn das Mädchen sich jetzt noch unsicher war, aber er hörte nicht mal hin. Er ist etwas ... eigen", erklärt Jace.
,,Ich hörte auch von Knight von Problemen mit Angel Tilford, gab es einen Vertragsbruch?" hackte Ed nach.
Charlotte schüttelte den Kopf.
,,Torres hatte vor Jahren mit Mr. Tilford Senior einen Vertrag abgeschlossen, ist sowas wie ein Vertrag den die Schweiz mit der EU hat", erklärt sie ihn und er nickte.
,,Knight hatte etwas gemeldet", sagte Edward.
,,Fehlanzeige, Angel Tilford hat nichts getan. Sie weiß, dass sie egal wie viel sie gegen den Rat in der Hand hat, es nicht veröffentlicht darf, mach dir keinen Kopf. Sie tut dir nichts", sagte sie schon fast in einem belustigten Ton.
,,Angel Tilford. Was ist mit ihr?" hackte ich nach. Ich wusste nur, dass sie ein Business Tycoon war und all ihre Ziele erreichte.
,,Sie hat eine bestimmte Art, Geschäfte abzuschließen", sagte Jace vorsichtig.
,,Wenn der Gegenüber ihren Vorschlag annimmt, ist alles in Ordnung, ansonsten hat sie immer Plan B. Sie deckt die ekelhaftesten, schmutzigsten Geheimnisse auf und verwendet sie um den Gegenüber zu bedrohen. Wir haben Adrian Knight auf sie angesetzt, er kümmert sich um sie. Sie muss etwas auf den rechten Fad zurück geführt werden", erklärt Charlotte mir.
,,Aber so macht die sich doch mehr Feinde als Partner", warf ich ein.
,,Richtig und deswegen versucht Adrian sie in die Schranken zu weisen", sagte Edward grinsend.
,,Ich will sehen wie sie ihm einen Arschtritt verpasst, den das wird sie."
,,Weil sie dir einen verpasst hat?" hackt Jace nach. Edward funkelte ihn an.
,,Sie wollte keine Geschäfte mit mir, sie arbeitet lieber mit den Blacks."
,,Und wir können sie wohl kaum davon abbringen. Die Blacks haben eine sehr hohe Reichweite", sagte Charlotte.
,,Genug jetzt vom Rat, ich will wissen, was du jetzt vorhast", sagte Charlotte an mich gewandt.
,,Ich werde arbeiten und weiter malen", antwortete ich.
,,Schön, komm mal mit ich muss mal mit dir alleine sprechen." Wir standen auf und ich folgte ihr nach draußen in den Garten, dort stand auch das Team von Charlotte und Jace. Ihre Namen hatte ich vergessen.
,,Matt, Zayn und Nadine geht mal kurz rein", sprach sie.
Sie hörten sofort auf sie und gingen. Charlotte wand sich zu mir.
,,Ich will wissen, ob du hier leben willst", fing sie an.
,,Ob du zusammen mit Edward hier leben willst", verdeutlichte sie ihr sagen.
,,Ich bin im Gästezimmer untergekommen", erklärte ich ihr.
,,Das hier ist keine WG Lucia, die Leute sprechen. Nicht das es uns etwas zur heutigen Zeit ausmacht, aber wenn du hier bleibst macht sich Edward Hoffnungen", erklärt sie mir. Ich sah wieder die strenge Ratspräsidentin vor mir stehen.
Ich seufzte.
,,Ich habe ihn geküsst", gab ich zu.
Charlotte sah mich überrascht an.
,,Am selben Tag an dem er nach London gekommen ist auf meinem Abschluss, ich fand es schön", sagte ich etwas verlegen.
,,Ich will ihn wirklich von Herzen eine Chance geben. Er ist alles was ich habe."
Charlotte nickte.
,,Solltest du deine Entscheidung überdenken, kannst du mit mir reden."
,,Er drängt mich nicht. Niemals!" sagte ich sofort.
,,Er ist ein Gentleman durch und durch, er würde niemals etwas tun, was ich nicht will und das hat er deutlich gesagt, ihm ist meine Entscheidung wichtig. Ich finde es so toll von ihm, dass er Rücksicht auf mich nimmt. Er hätte auch sagen können, wir machen das so und ich hätte es machen müssen, das tut er aber nicht. Ich kann tun und lassen was ich will", erzählte ich ihr. Charlotte nickte daraufhin.
,,Ich will nur eins sagen", fängt sie an.
,,Eigentlich wollte ich dich nicht wirklich damit konfrontieren, aber wir konnten den Blacks nichts nachweisen, weder ich noch Kiyan McQueen. Ich muss sogar sagen, dass etwas mit Edward nicht stimmt. Ich bin zwar schon etwas mehr als vier Jahre dabei, aber dafür kenne ich Edward nicht gut genug. Ich will nur, dass du vorsichtig bist. Ich habe Gerüchte über ihn gehört, die ich nicht nachweisen kann und ich hoffe auch, dass es nie nachgewiesen wird, sondern dass es sich um Gerüchte von Konkurrenten handelt", sie sieht ernst aus.
,,Egal wie sehr wir es bestreiten. Wir haben alle Leichen im Keller und die hat auch Edward." Sie sieht mich noch mal eindringlich an und wollte rein gehen.
,,Stimmt es das Ed seinen Vater umgebracht hat?" fragte ich sie.
Charlottes Gesicht verzog sich und sie nickte.
,,Warum?" fragte ich sie. Edwards Dad war ein sehr guter Freund meines Vaters gewesen.
,,Sein Dad war wirklich gut mit meinem befreundet, ihr im Rat duldet doch keine Eliminierung ohne Grund."
,,Richtig ohne Grund darf niemand umgebracht werden, aber Edward hatte einen Verdammt guten Grund und damals war Torres der selben Meinung wie heute auch ich. Edward hat das richtige getan."
,,Was war der Grund?" hackte ich nochmal nach.
,,Du kannst immer im Ratsarchiv alles nachlesen, ansonsten frag Edward direkt. Ich glaube nicht, dass er es dir verheimlichen wird", sagt sie nur und trat endgültig ins Haus.
Mich hatte schon immer interessiert, warum Ed seinen Vater umgebracht hat. Mir blieb wohl nichts anderes mehr übrig, ich musste ihn fragen.
Kurze Zeit später reisten die Rodriguez auch schon ab, sie wollten direkt weiter zu Anne Russo fliegen.

Difficult Choice, Eiskalte LügenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt