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Lucia

Edward hatte sich gestern auf dem Sofa hingelegt und ist dort eingeschlafen. Ich hatte ihn ein Kissen und eine Decke zur Verfügung gestellt. Mein Bett war zu klein als das ich ihn bitten könnte, mit mir das Bett zu teilen. Er hatte auch nicht gemeckert, das Sofa war gemütlich, manchmal war ich auch einfach da eingeschlafen.
Er schlief immer noch friedlich und ich kochte Kaffee, machte einige Toasts und Rühreier.
,,Wow es riecht super lecker", sagte Ed und setzte sich gähnend auf.
,,Guten Morgen. Ich habe dir Zahnbürste und Handtücher rausgelegt, du kannst dich frisch machen."
,,Super, Danke Lucia." er stand auf und verschwand ins Bad. Ich schmunzelte. Er sah verschlafen so süß aus. Ich lud die Rühreier auf die Teller und legte sie auf den Esstisch genau wie die Tassen auch. Es dauerte nicht lange und er kam schon aus dem Bad.
,,Danke das du Frühstück gemacht hast, damit hatte ich eigentlich nicht gerechnet", schmunzelte er.
,,Naja Essen wegschmeißen ist nicht so meins. Ich wollte alles verbrauchen was noch da ist, bevor wir fliegen. Wann gehts eigentlich los?" hackte ich nach.
Er sah mich etwas entschuldigend an.
,,Du hast drei Stunden und dann müssen wir los. Tut mir leid, eigentlich wollte ich heute Nacht fliegen, aber Veronika sagt, dass ich morgen ein Meeting habe und es kann nicht ausfallen." ein Flug von London nach Seattle dauerte ungefähr zehn Stunden, also musste er pünktlich morgen ankommen.
,,Kein Problem Ed. Ich habe nicht wirklich viel, was mache ich mit den Bildern?" fragte ich ihn.
,,Legen wir sie auf dem Couchtisch. Ein Bekannter von wird sie sicher nach Hause bringen", versicherte er mir. Ich nickte.
„Danke das ist wirklich lieb von dir. Aber ich wollte dir nicht nur deswegen danken, Ed ... Danke das du auf mich aufgepasst hast und mir dieses Appartement zu Verfügung gestellt hast." Er schüttelte den Kopf und legte seine Hände behutsam an meinen Wangen.
„Ich will nie wieder das Wort Danke von dir hörel", sagte er in einem leicht schimpfenden ton.
,,Ich hätte dir viel mehr ermöglicht, aber Charlotte war der Meinung, dass ein Penthouse zu viel wäre und wir ja keine Aufmerksam erregen wollen." ich nickte darauf. Charlotte war verdammt klug, natürlich wären Fragen aufgekommen, wieso ein junges Mädchen in einem Penthouse alleine wohnt. Das hier war tatsächlich die bessere Lösung, die Jace Edward vorgeschlagen hatte. Hier in den Apartments wohnten Studenten und Studentinnen und junge Leute, die am Anfang ihrer Karriere standen. Das hier war perfekt und auch groß genug. In diesem teil des Gebäudes lebten eher die wohlhabenderen oder Leute die eine WG gegründet hatten.
,,Gut dann Danke ich dir nicht für deine Mühe", sagte ich achselzuckend. Sein Mundwinkel zuckte auch leicht nach oben.
„Soll ich dir irgendwie beim Packen behilflich sein?" fragt er mich lieb. Ich schüttelte daraufhin den Kopf, meine sieben Sachen konnte ich schon selber packen.
„Was soll ich mit den ganzen Möbel machen und den andern Sachen?" fragte ich etwas verzweifelt.
„Darüber brauchst du dir keinerlei Gedanken machen. Deine Nachmieter wird das alles wahrscheinlich übernehmen, welcher Student freut sich nicht über eine eingerichtete Wohnung. Ich werde dem Vermieter Bescheid geben, nimm nur alles persönliche mit." ich sah ihn etwas verwirrt an.
„Aber das Apartment gehört doch dir oder nicht?" hakte ich nach und er nickte bestätigend.
„Aber der Vermieter der anderen nicht privaten Apartments kümmert sich auch hier drum, wäre ja blöd wenn es einfach nur leer hier steht. Wenn es jemand nutzt ist es ja besser und der Nutzer zahlt ja auch die Miete", erklärt er mir.
„Ach so, na dann. Ich packe mal schnell." Edward packte sein Laptop aus und begann zu arbeiten. Ich sammelte all den Kram den ich besaß in meinen zwei Koffern und schloss sie sicher ab, dann nahm ich meine Handtasche und überprüfte meinen Ausweis und Reisepass.
Ich schrieb danach Viktoria, dass ich nach Seattle fliege, damit sie sich keine Sorgen macht, wenn ich nicht ran gehe. Ihre Antwort kam auch in Sekundenschnelle.
Uiii wenn du schon kommst, dann kannst du mich ja besuchen ;D.
Ich antwortete ihr mit einem klar und war mir danach unsicher. Keine Ahnung ob es Safe wäre nach Grangeville zu fahren, nicht weit davon wurde meine Familie ermordet. Die Blacks hatten Teile von Dads Gebieten einfach übernommen und somit mehr als die Hälfte von Montana. Ihnen reichte anscheinend Nord und Süd Dakota sowie Nabraska nicht, aber Seattle konnte Edward retten. Meine Heimatstadt.
,,Wenn du fertig bist, dann würde ich mal sagen, los gehts."
Ich nickte.
,,Ja ich bin fertig. Wir können los."
Ich verabschiedete mich von London, es war ein auf Wiedersehen und kein auf nimmer Wiedersehen. Ich würde auf jeden Fall wieder kommen. Die meiste Zeit des Fluges hatte Edward gearbeitet. Sein Meeting am nächsten Tag war wohl sehr wichtig. Ich hatte Musik gehört und geschlafen, ansonsten hatte ich mich nur gelangweilt. Wir kamen völlig erschöpft bei Edward an, ich wollte einfach nur schlafen. Er zeigte mir in seinem Haus das Gästezimmer und ich fiel ins Bett und schlief einfach nur ein.

Am nächsten Tag:

,,Guten Morgen!" weckte mich eine fröhliche weibliche Stimme. Ich setzte mich immer noch müde auf und blinzelte. Das war doch Veronika.
,,Veronika?" fragte ich sicherheitshalber nach.
,,Ja genau", bestätigt sie. Letztes mal war ihre Haarfarbe anders gewesen, wenn ich mich recht erinnerte, sie war auf momentan blond.
,,Es ist schon kurz nach elf und da Edward und ich jetzt zum Meeting müssen, wollte ich dich fragen, ob du irgendwas brauchst", fragte sie nett.
Kurz nach elf? Oh Gott.
,,Ohh nein danke. Wirklich nett von dir", sagte ich schnell.
,,Quatsch, es ist meine Aufgabe mich um die Familie zu kümmern. Egal was du brauchst schreib es mir." sie hielt mir ein Zettel hin, worauf ihre Nummer drauf stand.
,,Danke Veronika." sie nickte und verließ mein Zimmer. Verdammt war ihr Hintern schön, sah Edward sie nicht? Oder hatten die etwas miteinander und ich weiß es nicht?
Sogar mein Dad hatte wechselnde Partnerinnen. Was wenn auch Edward sowas tat? Etwas Angst kroch mir im Magen rum.
Auch in den nächsten Tagen fiel mir auf wie viel Zeit er mit seiner Sekretärin verbrachte, aber er sah sie nie so an. Nie! Es war immer rein professionell. Wir sprachen kaum die nächsten Wochen, aber immer wenn er mir über den Weg lief, fragte er mich wie es mir ging und ob ich was brauchte, außerdem hatte er auch gesagt, dass ich raus gehen kann wenn ich wollte, es wäre sicher. Anscheinend hatte er Jaces Tipp, überall in den Städten Kameras anzubringen, ernst genommen und gemeinsam mit dem Bürgermeister umgesetzt. Apropos Jace... Charlotte würde in einigen Tagen anreisen, weil sie wieder auf der Durchreise war. Sie besuchte alle vier Monate alle Ratsmitglieder und alle drei bis vier Monate gab es auch ein Treffen in New Orleans, wo so viele wie möglich vom Rat erschienen. Ich freute mich schon sehr sie zu sehen.

Difficult Choice, Eiskalte LügenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt