Eiskalte Lügen und deren Wahrheiten

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Lucia:

Mein Kopf drehte sich, es war alles so verschwommen. Ich hörte so viele Stimmen und war wie in Watte gepackt. Ich konnte anscheinend klar denken, aber sehen fiel mir schwer.
,,Sie kommt langsam zu sich." hörte ich eine gedämpfte Stimme. Meine Ohren rauschten auch noch, ich stöhnte automatisch.
,,Na komm meine Schöne."
,,Ed...?" fragte ich murmelnd. Mir war so schwindelig.
Es dauerte eine ganze Weile, bis ich etwas klarer sah und ihn vor mir auf einem Stuhl sitzen saß.
,,Oh Gott." murmelte ich und wollte sofort in seine Arme, bis ich merkte dass ich mich keine Stück bewegen konnte.
,,Ed warum bin ich gefesselt? Mach das ab." sagte ich panisch.
,,Ich schätze das ist nicht möglich meine Schöne." sprach er lässig.
,,Warum?" fragte ich verständnislos.
,,Geht raus!" befahl er allen die in dieser, was ist das? Eine Lagerhalle? Wir waren in einer Lagerhalle? Ich schaute umher.
,,Das ist nicht möglich Orlow." sagte ein breit gebauter Mann mit Glatzkopf. Er war stark tätowiert und Angsteinflößend.
,,Wir haben nicht die Erlaubnis dich alleine zu lassen!" genervt nahm Ed sein Handy aus der Tasche und rief jemanden an.
,,Sag deinen Affen die sollen hier raus. Ich habe etwas privates mit meiner Verlobten zu besprechen."
War ich überhaupt noch verlobt? Ich war verheiratet und nicht mehr die Verlobte von Edward Orlow.
Ein klingeln ertönte die Halle und der Glatzkopf ging an sein Handy ran.
,,Gut." war das einzige was er sagte. Er gab ein Handzeichen und alle folgten ihm nach draußen. Ed rückte seine Brille zurecht.
,,Was ist hier los? Gehen wir beide weg?" fragte ich ihn. Er fing an lauthals zu lachen, zum ersten mal verspürte ich sowas wie Panik. Warum benahm er sich so?
,,Wieso lachst du?" fragte ich ihn.
,,Was wird es bringen, dich weg zu bringen Baby?" er beugte sich runter und war mit seinem Gesicht sehr nah. Er sah mich gespannt an.
,,Edward was sagst du da?" fragte ich ich.
,,Der ganze Rat hat sich gegen dich verschworen. Wir müssen Amerika verlassen!" versuchte ich ihm die Dringlichkeit zu erklären.
,,Ach und Davis zurück lassen?"
,,Was sagst du da Ed?" ich war langsam genervt von seinem Verhalten.
,,Egal was auch immer wir tun, Davis und du ihr findet euch wieder. Was ist das zwischen euch? Eine Seele zu Seele Verbindung?" fragt er mich. In seiner Stimme lag Verachtung und Enttäuschung.
,,Ed ich verstehe, wenn du sauer wegen der Hochzeit bist, aber ich hatte kein Wahl."
,,Ach so ist das..." murmelte er. Kurz hatte ich Hoffnung dass Ed mich verstanden hat, die erstarb aber als er mich sauer ansah.
,,Er hat dir natürlich eine Knarre an den Kopf gehalten und dich gezwungen ja zu sagen, Richtig?" ich sah ihn entgeistert an.
,,Ed...das...."
,,Ja oder nein?" unterbrach er mich scharf.
,,Nein Ed... ich hatte keine..."
,,Wahl?" lacht er.
,,Die haben versucht mich zu vergewaltigen und zu erstechen. Die einzige Chance zu überleben, war ihn zu heiraten!"
,,Klar und mit ihm zu schlafen?"
Ich sah ihn traurig an. Er war verletzt.
,,Es tut mir so leid Ed." sagte ich schluchzend.
,,Es tut dir leid?" fragt er ruhig.
Ich nickte.
,,Hat es dir vor fünf Jahren auch leid getan?" ich erstarrte und schaute ihn an.
,,HAT ES DIR...VOR FÜNF JAHREN AUCH LEID GETAN?" schrie er mich an.
Ich zuckte zusammen. Er konnte das nicht wissen, nein das konnte er nicht.
,,Ich wusste es nicht." weinte ich.
Ed strich mir beruhigend über meine Wange.
,,Ich weiß." sagte er nur.
,,Ich hätte dir diesen Fehltritt auch verziehen, aber du hattest vieles durcheinander gebracht. Ich musste dir eine Lektion erteilen."
Meine Augen weiteten sich.
,,Edward ich liebe dich, das weißt du doch. Was damals passiert war, war ein Missgeschick von mir."
,,Das du dein Herz mit 16 Jahren, Davis in den Schwanz gesteckt hast, war ein Missgeschick?" fragte er mich interessiert und setzte sich auf den Stuhl vor mir. Er stütze seine Ellbogen auf seine Oberschenkel.
,,Woher weißt du das überhaupt?" stellte ich die wichtigere Frage.
,,Oh dein Vater hat so hübsche Spion-Kameras in seinem Büro im Club gehabt, leider ohne Ton, euer Gestöhne blieb mir also erspart." sagt er gelangweilt.
Mir wurde heiß, bestimmt war ich Rot im Gesicht. Er hatte es gesehen?
,,Du wusstest es?" fragte ich ihn fassungslos. Er schnaubte.
,,Weder du noch Dad habt was gesagt. Zumindest du hättest es mir sagen können!" beschwerte ich mich. Ich ließ die Tatsache, dass er das Video wo ich mit Davis geschlafen hatte, gesehen hatte außer acht.
,,Warum? Damit du ihn heiratest? Das hast du ja auch jetzt, wo du doch fast darum gebettelt hast mich zu heiraten!" sagt er sauer.
,,Woher kommt der Hass gegen mich?" schluchzte ich.
,,Hass? Nein meine Schöne! Ich liebe dich. Ich bin besessen von dir, Tag und Nacht! Immer! Das einzige was ich wollte, warst du und dich habe ich erst bekommen, in dem ich den ganzen Clan ausgelöscht habe. Erst dann hast du mir die nötige Aufmerksamkeit geschenkt. Davor hast du mich immer nur gemieden und danach hast du an mir geklebt." er schüttelt den Kopf.
,,Ich hätte dich töten sollen. An Ort und Stelle als du ins Haus kamst und nach deiner Familie gerufen hast. Ein Fehler, den ich nicht korrigieren werde, aber irgendwas werde ich tun müssen. Es war dumm von mir, dich am leben zu lassen, ich habe nicht mal Amber verschont, wieso sollte ich dir verzeihen?" mein Kopf drehte sich das war ein sehr schlechter Traum. Mir liefen Tränen runter und ich war unendlich geschockt.
,,Das ist ein scherz?" Ed lachte.
,.Ich hatte dir vertraut Ed! Wieso hast du das getan?" wimmerte ich weinend.
,,Lily war ein Kind! Ein unschuldiges Kind! Die Männer meines Vaters hatten Familien!" weinte ich kopfschüttelnd.
,,Und was ist mit mir?" fragt er laut.
,,Ich habe dir meine Liebe geschenkt und du? Du hast auf meine Liebe gespuckt und drauf rum getrampelt!" sagt er völlig krank. Das war doch nicht wahr! Das war nicht der Mann, in den ich mich verliebt hatte.
,,Das war nicht richtig!" sagte ich sauer und gekränkt.
,,Du hättest mir einfach nur sagen müssen, dass ich dich heiraten muss. Ich hatte es sowieso vor gehabt. Davis war nur Spaß für eine Nacht gewesen."
,,Spaß ja? Die Bilder hinter deinem Schrank sagten was anderes." Das war wieder ein schlag ins Gesicht.
Er hat überall rum geschnüffelt. Ich hatte ihm verdammt noch mal vertraut! Er hat mein Vertrauen, meine Liebe und unsere Freundschaft verraten! Das war unverzeihlich. Ich habe die ganze Zeit Davis blöd angemacht, mich mit Charlotte und Toria gestritten. Ich weinte heftig.
,,Nicht weinen meine Schöne." sagte er tonlos.
,,Ich hatte jeden verdammten Tag Angst gehabt als du in England warst. Ich durfte nicht zu dir und da war Viktoria Black. Ich hatte jeden Tag Angst, dass die Wahrheit raus kommt. Ich habe so viel gelitten meine Schöne! Jetzt muss ich mir überlegen, wie ich dich bestrafe. Zuvor musst du mir sagen, ob du bereit bist, weiter hin bei mir zu bleiben, meine Frau zu werden, mit mir mein Bett zu teilen und eine brave Ehefrau sein. Ja oder nein?" fragt er mich. Er holt von seinem Rücken einen Revolver hervor.
,,Also meine Schöne! Ja oder nein?"
*NEIN!* schreit mein inneres. Ich sehe ihn hasserfüllt an.
*Ich schwöre dir, wärst du jetzt gestorben, hätte ich mich gleich mit umbringen können. Den noch mal werde ich Davis nicht dabei zusehen wie er sich fertig macht.* die Worte schwirrten mir im Kopf rum. Ich musste nicht für mich leben. Nein, ich musste für Davis leben. Ich musste mich entschuldigen bei allen. Ich habe so vieles gesagt und die Person verteidigt, die für all das verantwortlich war. Ich habe so viel unrechtes gesagt.
,,Du denkst zu viel meine Schöne!"
,,Ja. Ich werde bei dir bleiben." sagte ich leise.
,,Oh das überrascht mich, vielleicht ist das doch nicht wirklich liebe zwischen Black und dir, aber willst du wirklich leben oder sagst du es nur um ein Weg raus zu finden?" fragt er mich interessiert. Ich antwortete nicht.
,,Amber hatte sich den Tod gewünscht. Ihrer Meinung nach war ich zu besitzergreifend, aber ich sehe das etwas anderes. Ich würde vorschlagen, wir gehen dann."
Er legte mir ein nasses Tuch vor die Nase und alles wurde schwarz.

Difficult Choice, Eiskalte LügenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt