Lucia
Ich war überglücklich neben Edward aufgewacht, wir waren jetzt schon seit Wochen zusammen und wir passten einfach zusammen. Ich liebte ihn Tag für Tag mehr. Wir schliefen miteinander und er hatte nie das Kondom vergessen. Ich hatte versucht ihn zu überreden, dass ich die Pille nehmen würde, aber er war strickt dagegen, auch hier hatte er mein Herz gewonnen. Es gab einfach zu wenig Männer, die von sich aus an Verhütung dachten und auch der Frau entgegen kamen. Mit ihm musste ich mir überhaupt keine Sorgen machen, er dachte über alles nach. Er achtete auf jedes Detail. Ich musste ehrlich zugeben, dass ich mir ein Leben mit ihm und Kinder mit ihm vorstellen konnte. Wieso auch ich nicht? Er war perfekt. Deswegen machte ich mir auch keinen großen Kopf über Verhütung, denn ich wollte eine Familie mit ihm. Eigentlich hatte er schon eine der wichtigsten russischen Regeln gebrochen, indem er mit mir vor der Ehe geschlafen hat, aber ein Kind würde wahrscheinlich das Fass zum überlaufen bringen. Ich wartete eigentlich darauf, dass er mit mir über die Zukunft sprach, ich hatte es überhaupt nicht eilig oder so, aber sprechen wollte ich dennoch darüber. Ich wollte eine Zusicherung.
Es klopfte an unsere Schlafzimmertür.
,,Ja", rief ich laut und deutlich.
,,Hi Lucia." Veronika trat ins Zimmer und hielt einige Kleiderbügel in den Händen.
,,Du weißt, morgen kommt die ganze Mafia-Familie zusammen. Alle weit entfernten Cousin und Cousinen und Tanten, du weißt schon... hier einige Kleider. Ich habe sie nicht ausgesucht, dass war Edward und du kannst sie alle behalten oder zum Umtausch zurück geben, alles kein Problem. Nur such dir eins für morgen raus. Falls du selber eins hast, kein Problem. Die sind nur zur Sicherheit." sie zwinkerte mir zu und ich lächelte.
,,Danke ich kümmere mich sofort darum." Sie nickte mir zu und ließ mich wieder allein. Ed war in seinem Büro und hatte eine Besprechung mit seinen Männern. Ich schaute mir die Kleider und ein rotes schlichtes A- Linien Kleid gefiel mir, ich legte es zur Seite. Wenn das passt, würde ich es tragen.
~
Das Kleid passte perfekt. Ich liebte es. Es hatte einen langen Reißverschluss hinten, den ich einfach mit einem Bügel geschlossen hatte, solche einfachen tricks retteten den Alltag. Ich schaute in den Spiegel. Alles saß perfekt! Die Frisur, das Make-up und das Kleid. Es klopfte an der Tür und ich gab die Erlaubnis einzutreten.
,,Wow du siehst fantastisch aus", sagte Edward begeistert und betrachtete mich. Ich lächelte breit.
,,Dankeschön du aber auch." Er trug einen hell-grauen Anzug ohne Krawatte und sah zum anbeißen aus.
,,Na dann meine Schöne, auf gehts." Er bot mir seinen Arm an, in dem ich mich einhackte. Wir liefen nach draußen, wo die Feier statt fand und ich war etwas schockiert, es waren viele Leute. Ed hatte seine Männer aufgefordert zu grillen, was sie fleißig taten.
,,Du musst Luciana sein." Eine blondhaarige ältere Frau mit einer Bob Frisur betrachtete mich abschätzend.
,,Ja die bin ich, freut mich", lächelte sie. Die Dame zog an ihrer Zigarre und achtete gar nicht auf meine Hand die ich ihr entgegenstreckte.
,,Das ist Tante Irina, die Mutter eines Cousins", flüsterte er. Ich nickte leicht.
,,Warum suchst du dir nicht eine russische Frau, Edward?" sagte sie fast schon klagend.
,,Das ist doch wohl ein Witz", sagte sie spottend. Edward zog seine Brauen hoch.
,,Weißt du was witzig ist? Dass ich dich nach zwei Jahren wieder sehe und das erste was du sagst dies ist und nicht die Frage nach meinem Wohlergehen", er zwinkerte ihr zu und zog mich am Arm mit sich.
,,Achte auf gar keinen Fall auf diese Damen, wenn man sie so nennen kann. Die nerven nur und wollen einem Leid tun. Die interessieren sich in Wahrheit ein Dreck um uns", erklärt er mir. Ich nickte wieder. Ich war überfordert.
,,Richtig Edward ich nehme an du hattest gerade ein Gespräch mit Tante Irina", seufzte eine schon halb- betrunkene Brünette.
,,Polina du bist schon betrunken. Kein Wunder", seufzte Ed.
,,Wie soll ich sonst alle ertraaaaagen!" sie zieht das A lang und streckt sich. Ihr Getränk das sie in der Hand hält schwappt über und fällt mir direkt vor die Füße.
,,Sorry", lallt sie und dreht sich weg.
,,Ihr Mann hatte sie betrogen und alle Tanten haben ihr die Schuld gegeben, dass sie nicht gut genug war bla bla. Seit dem ist sie alleine und betrinkt sich mit Wodka." Ed schüttelte den Kopf.
,,Das tut mir leid für sie." ich sah ihr nach. Sie stolperte über ihre eigenen Füßen und fiel fast hin. Sie konnte sich gerade noch halten.
,,Das ist wie immer blöd, mach dir keine Sorgen. Wir verschwinden gleich nach oben, ich denke mir eine Ausrede aus. Iss du was." er ließ mich stehen und widmete sich seinen Cousins.
,,Hi." Eine junge hübsche Frau meines Alters gesellte sich zu mir.
Sie hatte langes blondes Haar und strahlend grüne Augen.
,,Du bist mit Edward zusammen oder?" fragte sie mich höflich.
Ich nickte.
,,Veronika schickt dir das Brötchen mit dem Würstchen, du sollst es essen", sagte sie lächelnd.
Sie hält mir ein Brötchen in der Servierte hin und ich nahm es lächelnd.
,,Danke. Wie heißt du?" fragte ich sie.
,,Tatjana du kannst mich Jana nennen. Die Tanten haben versucht mich mit Edward zusammen zu bringen ohne Erfolg. Ich wollte nie Teil der Mafia sein und ein normales Leben führen und Edward hatte nur Augen für dich. Nach Amber hatten viele die Hoffnung verloren, dass er sich jemals wieder verliebt, aber hier stehst du und ich bin froh, dass du keine Russin bist. Wenn der Boss außerhalb liiert ist, kann das jeder." Ich lächelte. Sie gefiel mir, sie war so offen.
,,Es ist schön dich kennenzulernen. Du bist nett", sagte ich sanft.
,,Oh ja das bin ich", sagte sie lächelnd. ,,Freut mich um ehrlich zu sein. Deine Tanten scheinen mich nicht zu mögen."
,,Oh die mögen niemanden, glaub mir. Das sind nur arrogante und obendrauf geschminkte Volltussis, die auch nach drei-vier Kinder behaupten die Liebe ihres Lebens nicht bekommen zu haben, weswegen sie das Leben anderer schwer machen, glaub mir sogar sie anzusehen fällt mir schwer, aber was soll man tun? Man kann die Familie kaum verlassen ohne getötet zu werden, zumindest war das zu Zeiten von Edwards Dad so, Edward hat es nicht weiter geführt. Er hat mir erlaubt einen Amerikaner zu heiraten zu Missgunsten meiner Eltern oder eher Mutter. Mein Daddy ist ganz cool, wenn Mom nicht in der Nähe ist." ich lächelte. ,,Mein Dad war auch cool." Sie sah mich entschuldigend an. ,,Mein Beileid."
,,Alles gut."
,,Du musst unbedingt mit Edward zu meiner Hochzeit nächsten Monat kommen. Edward hat die Einladung schon."
,,Sehr gerne, das würde mich freuen." Sie sah mich weiterhin lächelnd an.
,,Kennst du das Taj Mahal?" fragte sich mich. Ich war etwas verwirrt vom Themenwechsel, nickte aber.
,,Das Schloss da in Indien."
,,Richtig. Eines der Weltwunder", spottet sie.
,,Das wird doch als Zeichen der Liebe gesehen", sagte ich. Sie nickte.
,,Aber weißt du was?" fragt sie mich. Ich schüttelte den Kopf.
,,Man sollte an seiner Beziehung arbeiten, ihr Zeit geben. Denn den Taj Mahal hat die ganze Welt gesehen und von ihr gehört, aber die Königin selbst hat ihn nie gesehen. Was denkst du warum hat der König ihn bauen lassen?"
,,Als Zeichen seiner Liebe?" fragte ich.
,,Nein", lachte sie.
,,Das sagen nur die Leute. Das ist tatsächlicher eine Gedenkstätte und die gab es öfters früher und er hat eine sehr elegante für sie bauen lassen. Der König hatte insgesamt sieben Ehefrauen im Leben, mehrere zur selben Zeit. Jeder Mensch kann seine Liebe nach dem Tod einer Person offenbaren, man sollte sie aber im Leben wertschätzen. Edward liebt dich, das sieht ein Blinder. Lass diese Liebe nicht sterben. Tu allen einen gefallen und heirate ihn", sagte sie sanft. Es waren viele Worte die sie gesagt hatte und einige hatten mich sehr gerührt.
,,Ich weiß nicht. Wir sind zusammen, aber keine Ahnung ob er heiraten will." Da war ich mir unsicher, er hatte kein Wort darüber verloren. In der Vergangenheit war mehrfach die rede von Heirat, aber seitdem ich zurück bin, hat er davon nicht gesprochen.
,,Denk darüber nach. Rede mit ihm." Sie berührte kurz meinen Oberarm und ließ mich nachdenklich zurück.
,,Meine Tochter redet heutzutage oft über Liebe, nur weil sie den Jungen heiraten darf, den sie will", sagte eine Dame, die stark nach Janas Mutter aussah. Sie trank aus ihrem Champagnerglas und schüttelte den kopf.
,,Glaub mir Mädchen, es gibt Liebe nicht. Es gibt nur Macht, Macht über Menschen. Das versteht meine Tochter nicht, aber vielleicht bist du schlauer. Glaubst du es ist klug als einfaches Mädchen, einen Mafiaboss zu heiraten. Geliebte ist noch ok, aber Ehefrau? Mach was du willst, aber denk einmal nach, ob du es ertragen kannst. Du willst ein einfaches Leben, keins mit Mord und Gewalt. Genau das was meine Tochter will und genau dies ist der Grund weswegen ich ihrer Wunschhochzeit zugestimmt habe. Außerdem würde ich mal darüber nachdenken, ob er dich überhaupt noch heiraten will, eure Heirat sollte rein politisch sein. Nun dein werter Vater ist Tod und du hast keinen Anspruch erhoben, weswegen Edward alle Gebiete wie selbstverständlich übernommen hat", sagte sie ernst. Ich war etwas geschockt. Brachte kein Wort aus dem Mund raus, das Brötchen das mir Jana gegeben hatte, legte ich zur Seite.
,,Er hat alles von dir bekommen. Wahrscheinlich auch deinen Körper. Du hast nichts mehr zu bieten. Er würde wahrscheinlich der erst besten politischen Heirat zustimmen. Denk darüber nach." Mir schwirrten ihre Wort durch den Kopf. Ed war total überrascht gewesen das der Baron ein armes einfaches Mädchen heiraten will. Er war vielleicht auch geschockt, hatte Charlotte geradeaus gesagt, dass er gedacht hat, dass der Baron eine Zweckehe eingehen würde. Warum sollte Ed nicht das selbe denken? Ich stand hier im einem Haufen Russen und war fast am weinen. Wer konnte Ed schon aufhalten, wenn es darauf ankäme? Charlotte würde es nicht. Ich hatte eher das Gefühl, sie misstraute Edward und würde es eher begrüßen, wenn wir uns trennen.
,,Lucia?" fragte Edward mich besorgt.
,,Was ist los meine Schöne?" fragte er mich und sieht mich abwartend an. Ich schüttelte den Kopf und drehte ihm meinen Rücken zu.
,,Lucia dein Kleid reißt hinten." Sein Oberkörper lehnte gegen meinen Rücken.
,,Komm." Er legte seine Hände auf meinen Oberarm und schob mich nach vorne. Wir gingen ins Haus und liefen die Treppen hoch.
,,Der Reißverschluss ist einfach gerissen. Unglaublich!" schüttelte er den Kopf und betrachtete meinen Rücken. Ich sah ihn durch den Spiegel, der vor mir hang.
,,Was ist los?" fragte er mich. Seine Stirn lag in Falten. Ich senkte meinen Blick und merkte wie meine Wangen feucht wurden, er drehte mich zu sich.
,,Du hast nur mit Jana und ihre Mutter geredet. Ich lasse beide foltern, wenn du mir nicht sofort sagst, was passiert ist." Er blickt mich völlig ernst durch seine Brille an. Seinen blonden Haare hatte er heute hoch gestylt und mir wurde wieder klar wie attraktiv er war und obendrauf reich. Das konnte nicht halten, das zwischen uns.
,,Ich werde meine Sachen packen und in einigen Tagen zum Rat fahren. Charlotte hatte gesagt, dass Dad mir Geld vermacht hat. Ich werde mir eine Wohnung suchen..."
,,STOPP!" unterbrach er mich scharf und sieht mich entgeistert an.
,,Ist das dein Ernst? Du willst mich verlassen? Nach all dem was wir zusammen haben?" fragt er mich mit stark verletzter Stimme. Ich hatte mir gerade selbst versprochen, nicht zu weinen, aber ich brach in Tränen aus.
,,Du musst mit mir reden., So bringt uns das nicht weiter." Er nahm mich in den Arm. Ich hatte meine Hände vor meinem Gesicht und er strich mir beruhigend über den Rücken.
,,Ich hatte dir gesagt, ich zwinge dich nicht zu bleiben, aber ich will einen Grund."
,,Das... wird nicht... halten!", schluchzte ich.
,,Sagt wer?" fragt er mich ernst.
,,Alle", antwortete ich.
Er seufzte.
,,Warum wird das nicht halten?" hackt er nach.
Ich schluchzte.
,,Du hattest... gesagt... politische... Hochzeit.... du.... ich.... habe... nichts..."
,,Stopp stopp stopp Lucia!" sagt er aufgewühlt.
,,Das war nur auf den Baron bezogen, er ist komisch weißt du. Das wichtigste für ihn ist sein Geschäft. Das er aus Liebe heiraten kann, ist unglaubwürdig für mich, verstehst du? Das hat mit uns nichts zu tun!", er legt seine Hände sanft auf meinen Wangen. Er schaut mich ernst an und ich blicke in seine Augen.
,,Ich liebe dich Lucia, nicht die Tochter eines Mafia-Bosses oder Schützling des Rates oder sonst was. Ich liebe Lucia, die malt, die kreativ ist, einen wundervollen Charakter hat, mich verrückt macht und verdammt liebevoll ist. Ich könnte tausend weitere Dinge aufzählen meine Schöne und es wäre trotzdem zu wenig."
,,Wirst du mich heiraten?" fragte ich ihn direkt und er lacht leise.
,,Willst du mich heiraten, Lucia?" ich nickte.
,,Ja!"
Er lacht wieder.
,,Wer hat dir eingeredet, ich würde dich nie heiraten? Ich wette es war, Janas Mutter! Verdammt, ich sagte doch, hör nicht auf die! Du bist zu sensibel mein Herz."
,,Also kommt niemand zwischen uns?" hakte ich nach.
,,Keine andere Frau!" versprach er mir und ich küsste ihn.
,,Ich liebe dich Ed!" flüsterte ich heiser bevor ich ihn leidenschaftlich und gierig küsste.
Ich nahm die Hände hoch und legte sie an sein Gesicht, streichelte mit den Daumen über seine Wangen und genoss das Gefühl seiner Bartstoppeln unter meinen Handflächen. Seine Hände wanderten zu meinem Rücken und rissen das gesamte Kleid hinten auf, es war sowieso kaputt, es würde im Müll landen. Das war meine kleinste Sorge. Unsere Münder trennten sich, meine Lippen kribbelten von unserem Kuss und ein herrliches Gefühl fuhr durch meinen Körper. Er strich sanft die Träger meines Kleides runter und es fiel zu meinen Füßen auf den Boden. Er zog seinen Blazer aus und ich stieg aus den Pumps. Er öffnete schnell die Knöpfe seines Hemdes und alles landete ebenfalls auf dem Boden. Ich zog mich komplett aus und Ed schubste mich auf das Bett, dann öffnete er den Knopf seiner Hose und zerrte sie samt Unterhose nach unten. Sein schon steinharter Schwanz war bereit für mich. Ed zog sich ein Kondom über und danach beugte er sich zu mir runter und küsste mich zärtlich, er war immer so sanft. Er glitt in mich und stieß langsam zu, er war nie grob oder fest. Er küsste zärtlich meinen Hals und saugte danach an meinen Nippeln, streichelte mich und ich tat das selbe. So ging das weiter bis mich ein sanfter Orgasmus überkam und auch er kam. Er legte seine Stirn auf meine.
,,Ich liebe dich und nur dich", flüsterte er.
,,Ich liebe dich auch", sagte ich überglücklich.
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Difficult Choice, Eiskalte Lügen
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