Aufgeflogen

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Davis

*Chugach State Park. Thunderbirds Falls. Alaska*

Wir waren 2500 Meilen von Zuhause entfernt, genau hier müsste sich Veronika verstecken. Mitten in den Thunderbirds Falls. Eigentlich wunderte mich es, dass sie Amerika verlassen hatte und nach Alaska geflohen war, wo doch ihr Boss sich immer noch in den Staaten versteckte. Nun hatten wir seit Tagen dasselbe Problem, seit fünf Tagen versuchten wir heraus zu finden, in welchem der vielen Hütten Veronika sich versteckte. Es war ihr Fehler gewesen, ihr Handy einzuschalten und Angel die Möglichkeit zu geben, herauszufinden wo sie sich befand. Bevor sie aber den konkreten Standort feststellen konnte hatte dieses Miststück ihr Handy wieder aus. Für mich war es trotzdem ein Sieg, den wir wussten zumindest ungefähr wo sie wohnte. Wir hatten alle Hütten die verliehen waren gecheckt, aber in keiner war Veronika. Nun hatten wir eine Taschenlampe in einer leer stehenden Hütte leuchten sehen und da es jetzt dunkel war, würde Hugo und ich sie jetzt stürmen. Ich von vorne, Hugo von hinten. Ich hielt meine 2,9 Kaliber in der Hand und brach mit einem Schlag die Hüttentür auf. Ein männlicher Schrei ertönte.
,,Es tut mir leid. Es tut mir leid!" schrie er und hob seine Hände. Hugo kam dazu und sah genervt aus. Unsere Mission war wieder fehlgeschlagen, was mich ärgerte.
,,Wer bist du?" schnauzte Hugo ihn an.
,,Ich.... Ich wollte hier nur für einige Tage wohnen." sagt er leise. Ein Obdachloser? Nein, dafür war er zu gepflegt.
,,Warum?" hackte ich nach.
,,Weil ich nicht irgendwo draußen übernachten wollte." gab er zu.
,,Du bist kein Obdachloser, also raus mit der Sprache!" zischte Hugo.
,,Ich wollte sehen, ob meine Eltern mich vermissen wenn ich weg bin." sagt er kleinlaut.
,,Wie alt bist du?" fragte ich ihn.
,,Sechzehn." Ein Kind!
,,Ich bestelle dir ein Taxi, du fährst ohne zu meckern sofort nach Hause. Solche Dramen kannst du dir sparen. Habt ihr Kinder keine anderen Sorgen? Deine Eltern sind bestimmt krank vor sorgen! Und du bist seit mindestens drei Tagen hier, alle suchen dich bestimmt." fauchte ich.
,,Tut mir ja leid." murmelte er während Hugo ein Taxi bestellte.
,,Wir haben sie immer noch nicht gefunden, das dauert ewig Boss." sagt Hugo und ich musste ihm recht geben.
,,Wen sucht ihr den? Es gibt ne menge Leute die sich in den freien Hütten verstecken. Einige habe ich gesehen als ich alles heimlich beobachtet habe." sagt der Kleine.
,,Wie heißt du?" fragte ich ihn.
,,Timo."
,,Zeig Timo ihr Bild." es konnte ja nicht schaden, er wusste es wahrscheinlich nicht, aber man wusste nie.
,,Ach die, die versteckt sich die Straße runter links." sagt er so nebensächlich. Hugo hockte sich vor Timo.
,,Schau genau hin. Bist du dir sicher?" hackt er nach.
,,Absolut." sagt er nickend.
Ich hole meine Brieftasche raus und hole einige Scheine raus.
,,Das Geld fürs Taxi und den Rest kannst du behalten. Lauf nie wieder von zu Hause weg!" mahnte ich ihn und gab Hugo mit einer Kopfbewegung das Zeichen mir zu folgen. Veronika wir haben dich!

Lucia

,,Na dann." Andre lässt sich auf die Couch mir gegenüber fallen.
,,Wenn du Hunger hast sag Bescheid, unsere Angestellte wird erst morgen kommen."
,,Ich gehe mich hinlegen. Wo ist das Gästezimmer?" fragte ich ohne emotion. Ich würde jeden und alles versuchen zu ignorieren.
,,Du musst in deinem Ehebett schlafen, das Gästezimmer ist ausgebucht. Ich werde nicht auf der Couch schlafen." ich hatte kein Interesse an einer Diskussion und ging einfach in Davis Zimmer. Bevor er wieder da war, würde ich verschwinden. Ich würde im Leben nicht zugeben, dass es mich störte, das er direkt nach der Heirat gegangen war, auch wenn nichts passiert wäre und keiner ein Wort gesagt hätte, wäre es doch logisch trotzdem unter einem Dach zu sein. Keine Ahnung warum ich mich jetzt ärgerte. Ich entledigte mich des Kleides und stellte mich unter die XXL Dusche die Davis Bad krönte. So eine Dusche hatte nicht mal Edward. Ich musste einige Knöpfe erstmal drücken um zu verstehen, wie sie eigentlich funktionierte. Nach dem ich fertig war wurde mir klar, dass ich keine andere Wahl hatte außer mit Davis Kleiderschrank vorlieb zu nehmen. Ich öffnete seinen Wandschrank und erschrak erstmal als ich anstatt dem Inhalt eines Schrankes einen Raum sah. Ich betrat ihn. Ein Anziehraum oder Schrank was auch immer. Davis Kleidung hang ordentlich gefaltet und gebügelt da. Die ganzen Lampen leuchteten hell und es sah einfach aus wie ein Traum. Wie auch immer...
Ich nahm einfach ein schwarzes Shirt und zog es mir über den Kopf. Da es mir logischerweise zu groß war, bedeckte es meinem Hintern gut. Ich seufzte erleichtern. Ich war so müde!
Ich lief zurück zum Zimmer und legte mich schlafen, im Stress schlief ich immer besser, obwohl das doch unnormal war oder? Mit diesem Gedanke, driftete ich in den Schlaf.

~

Die Nacht war schnell vorbei, aber ich lag immer noch im Bett. Was sollte ich auch tun? Mich zwingen irgendwas zu tun, konnten sie nicht. Ich hatte verstanden, dass hier niemand ohne Code rein und raus spazieren konnte und den Code hatten nun mal nur sehr wenige. So kam hier niemand rein, der mich anfassen konnte und Davis hatte klar gemacht, dass es niemand durfte. So war ich teilweise in Sicherheit. Ich konnte hier nicht raus und von der Terrasse springen konnte ich auch nicht, wir waren in einem Penthouse.
Es klopfte an meiner Tür und ich sagte nichts. Sollten die machen was die wollen. Die Tür öffnete sich.
,,Mrs Black? Ms Black hat Ihnen Kleidung gesendet." ich lag mit dem Rücken zur Tür, hörte nur wie sich schritte dem Bett näherten und am Bettende etwas hingelegt wurde.
Doch die Schritte entfernten sich nicht, sondern kamen mir näher, wollte sie nachschauen ob ich schlief?
Ich sah zu ihr hoch und konnte mich noch rechtzeitig wegdrehen.
,,Ahhhh." schrie ich als die Klinge meinen Unterarm schnitt.
,,Mist!" sagte die mollige Frau.
,,Warum greifst du mich an?" sagte ich hastig bevor sie wieder ihren Versuch mich zu erstechen startete.
Ich rollte vom Bett. Von wegen Sicherheit! Ich wäre fast gestorben.
,,Edward Orlow hat das Leben meines Sohnes zerstört. Ich werde dich töten!" sagte sie verachtend. Ich verzog mein Gesicht, meine rechte Hand hatte ich auf die Schnittwunde des linken Armes gelegt. Die Frau war verrückt. Ich erblickte Andre. Er müsste meinen Schrei gehört haben. Diese verrückte hielt das Messer hoch und war bereit jederzeit wieder zuzustechen, aber ich war nun mal auf der anderen Bettseite. Andre schlich sich von hinten an dieser Frau ran und schlug hart gegen ihre Hand so das ihr das Messer runter fiel.
Ich seufzte erleichtert.
,,Nimm es." befahl Andre mir. Ich ging mit schnellen Schritten auf das Messer zu und hob es auf. Diese Frau weinte nur gequält.
,,Berta warum?" fragte er sie fassungslos.
,,Mein Sohn liegt immer noch in der Klinik wegen den ganzen Drogen." weint sie.
,,Und das ist meine Schuld?" zischte ich sie wütend an.
,,Was kann ich dafür wenn dein Sohn so blöd ist und Drogen konsumiert?" ich könnte platzen vor Wut. Was sollte das ganze?
,,Oh nein so einfach kommst du mir nicht davon." sagte sie warnend.
,,Das ist Sicherheit?" spottete ich und sah Andre an.
,,Du lässt eine Irre in mein Zimmer?" fragte ich ihn.
,,DEIN VERLOBTER LÄSST DROGEN IN DIE DRINKS DER JUGEND MISCHEN UM SIE ABHÄNGIG ZU MACHEN UND WO WARST DU DA? HAST DU DA GESCHLAFEN?" schrie sie mich an.
Ich zog meine Brauen hoch.
,,Wen Davis mich so gegen Edward aufhetzen will, sag ihm dass es nicht geklappt hat. Ich lasse mich nicht emotional erpressen und ihr könnt sie gut bezahlen. Ihre Schauspielkünste sind gut." sagte ich sauer.
,,Berta komm mit. Leider hast du dich gegen eine Black gewendet. Das wird schwere Konsequenzen haben." seufzte Andre und holte sein Handy aus der Tasche.
,,Muss es genäht werden?" fragte Andre mich.
Ich nickte.
,,Aus der Wunde läuft aber eine Menge Blut!" stellt er fest und sieht besorgt aus.
,,Ich verliere immer viel Blut bei Verletzungen. Ich habe Blutmangel und zu dünnes Blut."
,,Notiert. Ich rufe den Arzt. Berta ich habe die Security gerufen die unten steht. Sie holen dich ab, alles weitere Entscheidet Onkel Maurice." sagt er bedauernd. Er bringt die Irre raus und kommt zurück zu mir um sich die Wunde anzusehen.
,,Nicht gut." das Blut tropfte die Wunde runter. Es war tief geschnitten und es tat höllisch weh. Ich konnte mich nicht mehr auf meinen Beinen halten und fiel.

Davis

,,Dieser Junge könnte recht haben." sagte Hugo und ich nickte. Wir beobachten das Haus genau. Keine einzige Bewegung war zu sehen.
,,Sie ist seine Assistentin, sie hat bestimmt vieles gelernt unter anderem auch sich zu verstecken." schüttelte Hugo den Kopf, worauf ich wieder nicken musste. Diese Frau war eine überlebenskünstlerin. Fast...
,,Also stürmen wir das Haus?" fragte ich Hugo.
,,Bin bereit Boss."
,,Gut. Gleiches Prinzip. Du hinten und ich an der Vordertür."
Wir machten uns auf den Weg, sie dürfte nicht entkommen, Veronika war Goldwert. Sie wusste zu viel.
Ich trat die Tür auf und schaute mich direkt um. Es war keiner zu sehen, aber ein Frauenduft hing in der Luft. Sie war hier!
Hugo kam von hinten rein und wir schauten und alles an. Die Hütte hatte nur noch das Schlafzimmer. Wir stürmten rein und Veronika hielt eine Waffe auf uns gerichtet.
,,Lasst mich gehen!" befahl sie.
,,Vergiss es Veronika. Du kommst mit."
Sie schüttelte den Kopf.
,,Ich gehe nirgendwohin!"
,,Du kommst mit. Ob lebend oder Tot." sagte ich ruhig.
,,Letzteres würde Edward traurig machen zu hören, dass seine persönliche Schlampe Tot ist." sagte Hugo sarkastisch.
Sie schaute panisch umher und richtete die Pistole nun an ihren eigenen Kopf und schloss die Augen. Da Hugo einen Schalldämpfer an seiner Waffe hatte, schoß er direkt auf die Waffe und es machte nur ein leichtes Peng Geräusch. Die Waffe fiel aus Veronikas Hand und sie war uns ausgeliefert!

Difficult Choice, Eiskalte LügenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt