1-/Die fremde Gestalt

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Dabi PoV.

Der junge Mann presst sich zitternd seine Hand über den Mund und schüttelt hektisch mit dem Kopf.
"V-Verschwinde"

Er hat grade versucht sich das Leben zu nehmen, außerdem musste ausgerechnet Er den unsympatischten ersten Eindruck erleben, welchen ich wohl jeweils bei einer Person gemacht habe.

"ich- also das will ich eigentlich ungern... Weißt du mein Auto steht dahinten auf dem Parkplatz, soll ich dich irgendwo absetzen? Komm schon, hier... Hier ist es viel zu kalt"
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-- Einige Minuten zuvor --
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"Und? Welches Motiv wird's dieses mal?"

"Das was du mir letzte Woche gegeben hattest- musste es nur etwas überarbeiten... Ich schick dir ein Bild wenn ich fertig bin"
Dieses spontane Telefonat mit meiner Arbeitskollegin dauert hoffentlich nicht mehr allzu lange- ich will endlich weiter arbeiten und etwas abschalten, da die letzte Woche ziemlich stressig war- jedoch höre ich die Aufregung in ihrer Stimme deutlich und kann auch mir selber ein kleines grinsen nicht verkneifen.

Schon seit Ewigkeiten versucht sie nämlich, mir irgendwelche ihrer Zeichnungen und Skizzen anzudrehen, um diese auf einem der alten, zurückgelassenen Zugwagons verewigt zu bekommen...
Ich hätte ihr damals wohl nicht so euphorisch von meinem kleinen 'Geheimnis'- oder eben Hobby erzählen sollen.
Wobei man das vollsprayen von verrosteten Zugabteilen und wohl kaum als richtiges Hobby betiteln kann- 'Illegales Graffiti auf dem Örtlichen Zugfriedhof' trifft es da schon eher, aber das ist absolut nicht von belangen, vor allem nicht für mich.

Ich komme oft her wenn ich meine Schicht auf der Arbeit beendet habe- die kühle Luft und die Geräusche der Stadt im Hintergrund wirken irgendwie beruhigend auf mich. Wobei ich durch die verhältnismäßig lange Fahrzeit von jeweils 30 Minuten, leider nie allzu lange bleiben kann.

"Na gut- aber mach's auch wirklich, ich will's unbedingt sehen! Wir Räumen übrigens grade noch etwas auf und gehen dann schlafen, also mach nicht so 'nen Lärm wenn du später zurückkommst"
Ich bejahe die Aussage meiner blonden Kollegin sofort und Wünsche dieser schon mal eine gute Nacht- auch ich kann nicht mehr allzu lange bleiben und werde wohl bald meine Sachen packen, ein paar weitere Minuten sollten aber kein Problem sein.

Während ich mich grade zu meiner Tasche richte um eine weitere, abgenutzte Spraydose heraus zu kramen, erblicke ich etwas um Hintergrund, was mir einen kleinen Schrecken einjagt:
Eine Person läuft auf den alten Schienen entlang und scheint wohl ebenfalls ihren Abend hier verbringen zu wollen- tatsächlich habe ich diese Gestalt schon öfter hier gesehen.
Die letzten paar Tage war er immer schon vor mir hier und scheint auch erst nach mir zu gehen.

Zu Anfang hatte mir das schon zu denken gegeben, da er aber noch kein Messer gezogen- und wie ein irrer auf mich zu gerannt ist, um mich zu erstechen oder sonst was zu machen, mache ich mir keine großen Sorgen.

Auch Augenblicke später schaue ich noch zu ihm und Versuche angestrengt mir dieses Bild einzuprägen- seine dunkle Silhouette wirkt vor dem hellen, warmen Licht der großen Laternen wirkt interressant- aufjedenfall ein schönes Motiv.

An dieser Station hat seit Jahren kein Zug mehr gehalten, jedoch gibt es ein bestimmtes Gleis welches noch immer zur durchfahrt genutzt wird.
Auch auf diesem Spaziert die dunkel-gekleidete Gestalt gerne entlang- der Kerl scheint wohl bloß nach etwas Nervenkitzel zu suchen...
Seine 'ich weiche knapp irgendwelchen fahrenden Zügen aus' Aktionen haben mir schon den ein oder anderen Schauer über den Rücken laufen lassen.

...

Jedoch setze ich nun endlich die Maske wieder auf, welche ich eben für diese Kleine Pause abgesetzt hatte und arbeite noch etwas weiter an meinem Werk- dem dreckigen, teilweise verrosteten Stahl tut etwas farbe aufjedenfall ganz gut, zumindest wird dieser Ort optisch langsam zu einem richtigen hingucker.

Leider aber dauert es nicht lange, bis die Luft kälter- und das Licht immer weniger wird, bald schon packe ich meine Sachen wieder zusammen, schieße noch ein Foto für meine beste Freundin und werfe mir anschließend meinen Rucksack wieder über den Rücken.
Diese Nacht ist zwar Eiskalt, dafür aber auch Sternen klar- auch den Mond sieht man deutlich...
Diese Aussicht wirkt beinahe malerisch auf mich- der Verlassene Bahnhof und die helle, leuchtende Stadt im Hintergrund stützen meinen Gedankengang bloß noch.

...

Ich muss Morgen Arbeiten- am besten laufe ich einfach weiter...

Ein letztes mal schnellt mein Blick zu diesem Typen herüber, welcher wohl schon wieder eines seiner Künststücke geplant hat.

Ich sehe den schweren Zug schon von weitem- seine blendenden Scheinwerfer sind nun direkt auf diesen Kerl gerichtet und kommen immer näher.
Diese ganze Situation bereitet mir eine unangenehme Gänsehaut- noch immer finde ich dieses Bild fast schon beeindruckend, da ist aber auch noch etwas anderes...

Die Motivation des anderen, bis zum letzten Moment ausharren zu wollen und den Zug einfach auf sich zu rollen zu lassen, kommt mir irgendwie makaber vor.

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Was soll ich sagen außer hoffentlich enjoyed ihr diese Story etwas. Wie immer yk- slow am Anfang aber das wird!

Außerdem kann es gut sein, dass nicht jeden Tag ein Kapitel kommt, da ich einen großen Teil der Geschichte immer noch überarbeite und das Zeit braucht. Aber mal schauen!

Na dann lest euch hier die Tage gern etwas ein und LG <3 🔮

Trainwreck -Shigadabi FF- Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt