24-/Meine liebste Ablenkung

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Tomura PoV.

Nachdem es nun einen Moment still war, streiche ich mir schnell die restlichen Tränen von den Wangen und schaue mit brennenden Augen zum anderen- dieser scheint sich irgendwann von mir abgewendet zu haben, zumindest starrt er mit komischem Gesichtsausdruck auf seinen leeren, dunklen Becher und schaut erst wieder her, als ich ihm einmal gegen die Schulter stupse.
Ich fühle mich komisch sein Angebot anzunehmen, vielleicht meinte er das auch gar nicht ernst, nur was habe ich zu verlieren?

Ich nicke ihm verlegen zu, da ich mir nicht die mühe machen will, irgendwelche Worte zu bilden, welche auf's selbe Ergebnis hinauslaufen.
Zum glück versteht Dabi aber sofort- seine Mundwinkel zucken etwas nach oben, ehe er mich schmunzelnd in eine Umarmung einlädt.
Ich zögere zwar einen Moment, erhebe mich dann aber umso schneller von dem Hocker, auf welchem ich Platz genommen hatte, und falle ihm förmlich in die Arme.

Ich kann es nicht beschreiben, nur fühle ich mich sofort wohl als auch der größere seine Hände an meinem Rücken ablegt und mich einfach hält- Dabis Körper ist warm, ich spüre sogar seinen Atem, wenn sich sein Brustkorb hebt und senkt... Sein schwarzes Haar riecht nach dem Shampoo, welches er mir erlaubt hat zu benutzen, außerdem ist der Stoff seines Pullovers weich und warm.

Im Moment fühle sogar ich mich warm.

Mir gefällt dieser Gedanke nicht, nur würde ich ihn am liebsten nie wieder loslassen.
Auch der andere scheint dies bemerkt zu haben, ich habe nämlich noch immer nicht locker gelassen. Da er es jedoch nicht kommentiert- oder mich von sich gestoßen hat, scheint er nichts dagegen zu haben...
Wir müssen grade wirklich ulkig aussehen, nur ist mir das absolut egal.

"Ich habe fast das Gefühl, dass du länger nicht Umarmt worden bist"

"... 'Schuldige"

"Nein- nein, eigentlich... Geht's mir genauso"

...

...

Dabi und ich hatten an diesem Abend nicht mehr sehr lange zusammen gesessen und geredet- meine Stimmung und die ansatzweise gute Laune, welche ich für ein paar Momente hatte, war nach diesem Thema genauso schnell wieder vorbei, wie sie gekommen war... Wobei das noch immer meine eigene Schuld ist, schließlich habe ich angefangen Fragen zu stellen...

Ich habe mich für das, was er mir gesagt- und versucht hat zu vermitteln, bedankt, es am ende aber als relativ unnütze Sache bewertet, bin in mein Zimmer gegangen und habe dort eine beinahe Schlaflose Nacht verbracht. Nach diesem Treffen hatte ich so viel im Kopf, dass meine Gedanken mir einfach keine ruhe gelassen haben, außerdem- so unangenehm das auch ist, bin ich unglaublich neidisch auf Dabi.

Seine Einstellung, das was er denkt, tut und wie er sich, mir Gegenüber zumindest, verhält, ist so anders als alles was ich bei den meisten Menschen bis jetzt beobachten konnte...
Ich kann nicht verstehen wie genau man sich so verhalten kann, aber es wäre wirklich schön selber mehr von dem zu sein, was mich schon die ganze Zeit so an ihm fasziniert.

...

Dieses Gespräch ist nun aber schon einige Tage her... Dabi hat mich noch öfter zu solchen Abendlichen Treffen eingeladen und mir versichert, nicht mehr von letztens, oder was davor passiert ist, zu sprechen.
An einem Abend hatte er sogar etwas Essen mitgebracht, von dem er dachte es könnte mir gefallen. Es geschafft wirklich etwas davon zu essen hatte ich leider nicht, allein aber dass er sich anscheinend Gedanken gemacht hatte... Ich war verwundert.

Auf die Frage, warum er dies ständig mache- warum er sich diese ganze mühe macht, hat er nur mit einem simplen Satz geantwortet-
'Ich will dich einfach besser kennenlernen und etwas Zeit mit dir verbringen, ich glaube sogar, dass es dir ganz gut tut' Meinte er. Ich sei etwas Geselliger geworden und spreche mehr, zumindest mit ihm.

Ich habe Täglich den selben Alptraum, wache mitten in der Nacht auf und bekomme dann Panik vor dem, was Dabi zwar einmal aufgehalten, aber vielleicht nicht gänzlich verhindert hat. Ich denke leider oft daran was nun wäre, wenn ich mich umgebracht hätte oder was passieren würde, würde ich mich bei der nächst besten Gelegenheit rausschleichen und es nachholen, nur... Er hat nicht völlig unrecht.

Seine Stimme, seine kleinen Geschichten- einfach alles was ich bis jetzt von diesem Mann kennengelernt habe, lenkt mich ab.
Ich denke lieber über seine Erzählungen und Probleme nach, zum Beispiel dass er sich letztens wieder mit Akito gestritten hat, oder noch immer das Radio seines Autos reparieren lassen muss, als über meine eigenen Gedanken und Gefühle.

Ich weiß nicht, ob dass das ist, was man tun sollte, nur habe ich beschlossen mich an alles zu klammern, was mich auch nur ein klein wenig besser fühlen lässt- und so naiv und bescheuert das auch sein mag, das ist immoment eben er.

Trainwreck -Shigadabi FF- Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt