50-/Neuer Abschnitt

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Tomura PoV.

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal gebadet habe- das warme Wasser plätschert leise vor sich hin, während es tatsächlich meine schmerzen lindert und mir fast ein unbeschwertes Gefühl gibt. Es entspannt mich- auch Dabis anwesenheit beruhigt mich, auf der anderen Seite aber fühle ich mich schlecht... Wir hocken seit Gestern Nachmittag, beinahe pausenlos aufeinander, es würde mich wirklich wundern hätte er langsam nicht genug von mir.

Es ist still zwischen uns- es ist mir etwas unangenehm nackt vor ihm in der Wanne zu sitzen und bloß durch eine dünne Schicht Schaum bedeckt zu werden. Nicht einmal ich kann wirklich durch diese hindurch schauen- das wiederum gefällt mir irgendwie.
Diese Frage aber, weshalb diese Sache eben überhaupt geschehen ist, steht noch immer im Raum. Ich traue mich nicht Dabi anzusehen als ich ihn danach frage, er aber stützt sich im nächsten Moment schon auf dem Wannenrand ab und wirft mir einen Blick entgegen, welcher mich bloß noch verlegener macht.

"Es tut mir leid dich da eben so überfallen zu haben, nur ich wollte dir unbedingt näher kommen und da hat sich das irgendwie ergeben... Ich mag dich echt gerne"

Mein Herz rast, auch meine Hände werden ganz unsicher und krallen sich förmlich an meine Beine- ich verspanne mich.
Als Dabi noch etwas an seine Aussage anhangt, nämlich dass ich mich auf keinen Fall gezwungen fühlen soll, etwas auf eben gesagtes zu geben, sollte ich nicht so empfinden, schiele ich zum größeren herüber.
Diese Stille ist mir unangenehm- genau genommen ist mir das alles hier etwas unangenehm. Wäre ich jetzt zuhause, würde ich wahrscheinlich in Grund und Boden geschrien werden- ich habe schmerzen weil ich mit einem Mann geschlafen habe, das wäre Grund genug mir ein Loch im Garten zu graben, da ich tiefer nicht mehr sinken könne. Auch wenn ich sowas hier nicht zu erwarten habe, so kann ich diesen Gedankengang doch nicht ganz aufhalten, schließlich wurde mir sowas eingetrichtert bis selbst ich es hingenommen und als selbstverständlich angesehen hatte.

Ein Teil von mir weiß dass dieser Abschnitt meines Lebens nun vorbei ist, während ein anderer ihn einfach nicht hinter sich lassen kann.

"Lass es erstmal auf dich wirken... Und ich hatte eine Idee wie wir mit dem Essen vorankommen könnten- ich nehm dich später einfach mit in die Küche und du schaust selber ob es dort irgendetwas gibt, dass du vielleicht essen magst, ja? Eigentlich echt simpel- unmöglich dass wir das erst jetzt so machen..."
Ich nicke und möchte etwas sagen, nur muss ich mich dazu wirklich durchkämpfen.

"Ich mag dich ja auch, nur glaube ich, dass... Keine ahnung, ich will dir das nicht alles aufbürden"
Wie bescheuert das sich das anhört.
"Ich bin echt sehr gerne in deiner nähe Dabi- du... Versteh das bitte nicht falsch. Ich Unterhalte mich sehr gerne mit dir und das grade... War auch wirklich toll. Also... Wirklich toll"

Mein Gegenüber knabbert Nachdenklich auf seiner Unterlippe herum während er mir zuhört und mich anschließen fragt, ob er mit in die Wanne kommen könnte-
"Ich verstehe schon was du meinst, aber über diese Sachen hab ich schon Nachgedacht... Die Wanne ist nicht unbedingt dafür ausgelegt aber was meinst du, darf ich?"

Ich bin etwas überrumpelt als er aufeinmal diese Frage in den Raum wirft und mich mit einem Hundeblick mustert- dieser entlockt sogar mir ein kleines schmunzeln und bringt mich zögernd dazu, ihm seine Bitte zu erfüllen... Ich schließe verlegen meine Augen als Dabi sich auszieht und anschließend, Gegenüber von mir, in der Wanne sitzt.
Wie auch bei mir schauen seine nackten Schulter, wie auch seine fast zart wirkenden Schlüsselbeine aus dem Wasser und ziehen mich sofort in ihren Bann. Klar- ich habe ihn auch eben schon ohne Oberteil erlebt, da aber hatte ich keine chance ihn mir richtig anzusehen- beziehungsweise gesehenes richtig zu verarbeiten.

Mein Herz schlägt unglaublich schnell als mir endgültig klar wird, das wir uns nackt gegenüber sitzen und bloß eine dünne Schicht Badeschaum uns jeweilig davon abhält, genauere Blicke auf den jeweils anderen zu werfen. Ich bin still während ich beinahe pausenlos zu Dabi schiele und schon bald bemerke, dass auch er seinen Blick zu mir wendet.

"Ich weiß worauf ich mich einlasse- du bist keine belastung Tomura"
Ich müsste ihm wahrscheinlich eine Antwort geben, nur weiß ich einfach nicht was für eine- sollte ich ihm sagen dass er sich nochmal überlegen sollte? Dass ich mein bestes geben werde, keine noch größere Bürde zu werden? Oder sollte ich uns beiden einen gefallen tun und ihn zurückweisen?

...

Ich möchte ihn nicht wegstoßen- er tut mir irgendwie gut, außerdem kaufe ich ihm ab, dass er mich leiden kann. Ich meine schlafen können hätte er doch mit vielen, warum also ausgerechnet mit mir, wenn da nicht doch irgendwas ist?
Dabi scheint seine Augen geschlossen zu haben nachdem ich ruhig geblieben war- erst als ich einen für mich sehr untypischen Entschluss fasse und mich angestrengt zu ihm bewege, treffen seine hübschen, blauen Augen wieder auf mich.

Der ältere beginnt zu schmunzeln als ich mich vor beuge und meinen Körper Vorsichtig auf seinem niederlasse. Ich spüre sofort wie er seine Hände auf meiner Taille ablegt, während ich ihm einen sanften Kuss auf die Lippen drücke. Ein weiteres mal wird mir ganz warm als ich daran denke, dass all unsere Kleidung in den freien Regalfächern verteilt liegt, ich würde fast sagen es erregt mich.
Die Hände des anderen wandern recht schnell an mein Gesäß, während auch er von dieser Szenerie anscheinend alles andere als kalt gelassen wird.

Ich möchte grade kein weiteres Schäferstündchen, da die schmerzen noch immer nicht weg sind und ich einfach keine Energie mehr habe, Dabis Vorschlag aber, bald nach etwas Essen zu schauen, gefällt mir sehr gut.

Trainwreck -Shigadabi FF- Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt