Trainwreck -Shigadabi FF-

10-/Kennenlernen

Tomura PoV.

Das Gespräch von mir und diesem Mann war Gestern kein allzu langes mehr- er hat mir keine Persönlichen Fragen gestellt oder  anderweitig versucht, irgendwelche informationen aus mir herauszubekommen. Ganz im Gegenteil sogar- er schien sich bemüht zu haben, mir ein ansatzweise sicheres Gefühl zu vermitteln....

Als wäre es nicht von belangen was ich beinahe getan hätte, oder wo genau ich herkomme, solange ich dem ganzen hier eine chance gebe...
Noch immer bin ich mir unsicher, ob ich ihm nun dankbar sein- oder ihn dafür verfluchen soll, nur hat er es geschafft... Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich ihm Vertrauen kann.

...

Ich liege nun schon seit Stunden auf dem Bett herum und starre wortlos an die Decke- als ich aufgewacht war, hatte ich eine Weile lang geweint und mich selber dafür verflucht, überhaupt in diese Lage geraten zu sein.
Es ist mir fast schon peinlich dass ich überhaupt noch lebe.
Ob ich diese Welt nun wirklich endgültig verlassen wollte oder nicht, man sollte meinen dass sterben nicht allzu schwierig sein sollte... Fast schon amüsant das ich wohl sogar dafür zu blöd bin.

Ich höre seit geraumer Zeit Schritte und Stimmen aus dem Flur, sie gehören wahrscheinlich diesem Dabi und seinen Kollegen- zumindest meinte er ja Gestern im Auto, dass diese Wohnungen sozusagen ein Teil der Bar sind, welche sich im Erdgeschoss befindet.
Außerdem hatte ich ja nun ein Gespräch mit ihrem Inhaber geführt und neben zwei Gläsern Wasser- noch ein vorübergehendes Zimmer angeboten bekommen.

Als ich mich irgendwann dazu entschließe aufzustehen und dieses Zimmer zu verlassen, hatte ich gehofft auf eben diesen Mann zu treffen, nur merke ich schon an der Treppe, dass ich wohl Pech habe-
Nachdem ich mir noch einmal durch die Haare streiche und einen letzten, tiefen Atemzug nehme, öffne ich endlich die Tür am Fuß der Treppe und werde sofort von drei neugierigen Augenpaaren gemustert.

Anstatt Kurogiri, sitzen hier nämlich nur dieser Dabi, das Mädchen von Gestern Abend und ein weiterer, mir völllig unbekannter Kerl.
Sie haben an einem der Tische platz genommen und scheinen eben gefrühstückt zu haben.

Während ich wie angewurzelt da stehe und mir unsicher bin, inwiefern der Schwarzhaarigen eventuell über diesen 'Vorfall auf den Gleisen' getratscht hat, lässt dieser ein schwaches schmunzeln auf seine Lippen wandern und zieht einen vierten Stuhl an den Tisch.

"Äh- Hey, ich hoffe du hast ansatzweise gut geschlafen... Setz dich zu uns"
Am liebsten würde ich so wieder umkehren und meine Zeit weiterhin grübelnd im Bett verbringen, nur sollte ich diese kleine Vorstellrunde wohl einfach hinter mich bringen...
Gesagt getan- ich mache mich Wortlos auf den Weg zu den anderen und sitze nur Sekunden später neben Dabi am Tisch.

Während ich nur ein Gleichgültiges
"Hallo"
In die Runde werfe und dieses kaum Hörbar erwidert bekomme, nimmt der junge Mann neben mir das Vorstellen in die Hand und scheint weiterhin der einzige zu sein, der etwas vorankommen möchte.

"Meinen Namen kennst du glaube ich noch-"

"Dabi"

"Genau. Das hier sind Toga und Akito- die Kellnern auch hier und sind wohl jetzt erstmal deine Mitbewohner, mit mir natürlich... Äh- Hunger? Wir haben eben gegessen, 'kannst dich aber bedienen..."

Ich gehe nicht mehr auf die beiden anderen ein, Dabis frage aber beantworte ich mit einem verneinenden Kopfschütteln, ehe ich meinen scannenden Blick über die anwesenden fahren lasse und meine Rolle als 'Sonderbarer Typ, der aufeinmal aufgetaucht ist, hier aber eigentlich nichts zu suchen hat' perfekt fortführe.

Das Mädchen- oder eben Toga, trägt ihre blonden, Schulterlangen Haare offen und wirkt tatsächlich so, als wäre sie eben erst aufgestanden. Dieser Akito dagegen scheint schon seine Arbeitskleidung zu tragen- ein weißes Hemd mit einer dieser typischen Anzugwesten, sogar seine Haare sitzen perfekt... Etwas zu perfekt für meinen Geschmack, aber ich werde ja nicht allzu viel mit diesem Kerl zutun haben müssen...

Als letztes schweift mein unauffälliger Blick zu Dabi, dieser scheint mir am ähnlichsten zu sein- normale, gemütliche Klamotten und halbherzig zurecht gekämmte Haare.
Zusätzlich fallen mir aber noch seine Piercings auf- die Snakebites an seiner Unterlippe und die, die sich um sein Ohr herum verteilen.
Ich bin normalerweise kein allzu großer Fan von diesen Dingern, an ihm gefallen sie mir aber fast schon- zumindest runden sie seine Ästhetik ab.

...

Ehe ich noch weitere beobachtungen machen- und mich selbst damit etwas ablenken kann, wendet der Schwarzhaarige seinen Kopf leicht in meine Richtung und fragt mich, wie ich eigentlich heiße-
"Bin da voll drüber weg gekommen, sorry"

"Mein name ist Tomura"