Tomura PoV.
Es ist ein widerliches Gefühl sich mit aller Kraft auf die schmutzige Kloschüssel einer öffentlichen Toilette stützen zu müssen und sich beinahe an diese zu krallen, um nicht einfach zur Seite zu kippen... Mir läuft ein kalter schauer über den Rücken als ich darüber Nachdenke, mir gleich die wieder hochgewürgten Reste der Lasagne von den Lippen wischen zu müssen- oder überhaupt erstmal wieder aufzustehen.
Ich spüre Dabis Hand an meinem Rücken als ich endlich still sitze und bloß noch schwer atmend auf den dreckigen Fliesen des Raumes knie- kaum zu glauben dass dieser Tag tatsächlich noch schlimmer werden konnte, als er sowieso schon gewesen war... Ich bin fast beeindruckt.
"Tomura- geht es wieder? Ich... Komm, wir-"
"Gut- mir gehts gut..."
Die Kraft mit welcher ich mich eben noch an das Porzellan der Kloschüssel klammern konnte verschwindet von dem einen auf den anderen Moment restlos- in meinem Leben gab es schon unzäglige Tage, an denen ich einfach nicht die Energie für manche Dinge hatte, oder an denen ich mich nicht einmal aus dem Bett bewegt habe, nun aber habe ich tatsächlich das Gefühl, als gehörten meine Arme und Beine einem fremden- als könnte ich sie einfach nicht steuern. Nicht einmal meine Hand will sich bewegen.Der aggressive Geruch von Urin und billigem Putzmittel- wie natürlich meinem eigenen erbrochenen, sticht pausenlos in meiner Nase- hätte ich noch etwas im Magen, würde es spätestens jetzt wohl seinen Weg nach draußen finden.
"Schwachsinn. Erstmal setzt du dich hin, dann sehen wir weiter-"
Ich finde ein wenig meiner kraft wieder, als Dabi Vorsichtig an meine Brust packt und mich langsam zu sich nach hinten zieht- ein weiteres mal muss er mir helfen.
Erneut bekomme ich nichts auf die Reihe und nun spüre ich auch wie mir ein weiteres mal Tränen in die Augen steigen.
Ich weiß nicht was ich grade fühle, mein Kopf ist so voll wie schon lange nicht mehr, mein Herz rast und meine Hände zittern wie verrückt- ich komme mir bescheuert vor.Warum zur Hölle muss ich nur aus allem so ein Drama machen?
Es dauert nur Sekunden bis Dabi mich angestrengt zu sich gedreht- und mir mit einem Tuch über den Mund gewischt hat, ehe er mich ungefragt in eine Umarmung zieht. Mir kullern sofort ein paar Tränen über die Wangen, während der dunkelhaarige seine Arme um meinen schmalen Körper schlingt und sein Gesicht in meinen zum glück noch sauberen Haarsträhnen vergräbt.
Dabi fühlt sich immer so warm und kräftig an- ich Umarme ihn wirklich sehr gerne, jetzt grade aber wünschte ich, er würde mich einfach allein lassen.Ich muss stinken ohne ende, abgesehen davon habe ich bis eben noch vor einer von allen möglichen Leuten benutzten Toilette gehockt und mich in diese übergeben- Dabi muss sich dazu zwingen mir grade so nah zu kommen- das wäre absolut nicht nötig gewesen, schließlich wäre ich irgendwann schon aufgestanden...
Trotz dieser Gedanken kralle ich mich an ihn und atme zitternd gegen den Stoff seines Oberteiles.
"Shh, Tomura... Hey, ich- Ich wollte dich-""Dabi! Was machst du hier unten mit unserem süßen Gast? Versprich mir, dass du-... Scheiße was ist denn mit euch passiert?! Ist alles ok?"
Ich zucke etwas als aufeinmal Togas fröhliche Stimme erklingt- auch wenn diese von der einen auf die andere Sekunde einen besorgten Ton annimmt und ich eigentlich festgestellt habe, dass das junge Mädchen mich wenigstens nicht zu hassen scheint, drücke ich mich noch etwas näher an mein Gegenüber und signalisiere ihm damit sofort, dass er sie irgendwie abwimmeln soll...Mein Kopf macht mich sowieso schon völlig verrückt- ich kann keinen einzigen, klaren Gedanken fassen. Dabis Anwesenheit kann ich noch vertragen- er scheint langsam etwas zu wissen wie man diese nervigen Phasen überwindet, Toga aber brauche ich grade nicht... Es tut mir leid.
Auch ihre Hand spüre ich wenig später auf meinem Rücken.
"Er musste sich übergeben. Stell gleich ein Glas Wasser auf den Tresen, ich nehms mit wenn ich ihn nach oben begleite""Natürlich"
Nach dieser kurzen, aber ausreichenden Antwort erledigt das junge Mädchen ihre Aufgabe, während Dabi mir auf die Beine hilft- ich bin noch immer so wackelig, dass ich beinahe nicht stehen kann, nachvollziehen warum dass so ist, kann ich jedoch nicht wirklich... Wenigstens laufen sollte ich nichtsnutz jawohl hinkriegen oder nicht?"Ich könnte dich bestimmt tragen, lass mich dich-"
"Nein... Nein das ist... Wäre-... Mir gehts gut"
"Das wäre nicht 'nicht nötig' falls es das ist was du sagen wolltest. Komm schon- du musst bloß ganz kurz aufstehen und dich an mir festhalten"
Dabi wartet gar nicht erst auf meine Antwort- er kniet ich mit dem Rücken zu mir auf den Boden, hält meine Beine fest als ich mich widerwillig an ihn klanmere und sagt zu Toga, dass sie das Glas Wasser bitte mitnehmen soll."Das Is' zuviel... Ich- kann laufen... Das geht echt"
Es dauert ein paar Augenblicke bis Dabi mir auf diesen Satz antwortet, entgegen dem nämlich, was ich hier von mir gebe, wehre ich mich kein stück als der größere sich mit mir auf dem Rücken Richtung Treppe begibt und das alles hier tatsächlich ernst zu meinen scheint...Ich dachte schon ich hätte den Verband- und die mühe die Dabi sich damit machen musste nicht verdient, jetzt aber... Ich wüsste gar nicht wo ich anfangen soll.Als wir oben ankommen und an einem Raum vorbei laufen, welchen ich noch nie betreten habe, merke ich dass dieser Akito Vorsichtig aus dem Türrahmen des besagten Zimmers schaut und mich im Blick hat...
Zur meiner überraschung aber wirft er mir kein Schadenfrohes grinsen entgegen oder kichert still vor sich hin- nicht einmal schmunzeln tut er. Ich will nichts in seinen Ausdruck reininterpretieren, außerdem kann ich das im Moment auch gar nicht, wenigtens etwas überrascht scheint er aber zu sein... Trotz all dem festige ich sofort meinen Griff an Dabis Schultern und drücke mein Gesicht in seine weichen, pechschwarzen Haare- ich will heute einfach niemanden mehr sehen.
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Trainwreck -Shigadabi FF-
Fanfiction' Ich spüre die Geschwindigkeit des schweren Zuges förmlich in den Beinen, während meine Ohren von dem lauten Geräusch des alten Stahles dröhnen. "Hey du! Komm endlich da weg!" Der junge Mann ignoriert mich komplett- nicht einmal einen Blick versch...