Trainwreck -Shigadabi FF-

28-/Neue Bekanntschaften

Tomura PoV.

"Keine ahnung... Ich hab diesen Kerl einfach noch nie so oft hintereinander lächeln sehen, wie in der letzten Zeit. Außerdem höre ich euch manchmal reden- Abends in der Bar... Echt putzig"

"Du... Du interpretierst da zu viel rein, er... Will nur, dass... Er ist- einfach aufmerksam"

Er will ihr nicht sagen, warum er so auf mich achtet, sogar ich selber kann manchmal nicht glauben, dass seine Sorge um mich tatsächlich echt ist, nur wer würde sich sonst so lange mit meinem Mist rumschlagen und mein gejammer ertragen...
Erneut grinst die blondine mich bloß an und zuckt anschließend, gleichgültig mit den Schultern.

"Wenn du da sagst, dann wird es wohl stimmen. Danke dir für deine Zeit! Und du kannst es dir ruhig wieder gemütlich machen, ich wollte dich nicht hochjagen"
Nach diesen Worten verschwindet die junge Frau wieder in den Flur und lässt mich allein- während mir sofort ein lautes seufzen entwischt, lasse ich mich wieder auf die Weiche Matratze fallen auf welcher ich nun schon seit einigen Minuten herum sitze und schließe meine Augen.

Das eben war ein sehr komisches Gespräch, jedoch wird es wohl nicht schaden, mich hier etwas mehr zu 'integrieren'- zumindest würde Dabi irgendwie sowas sagen schätze ich.

Wobei er selber wohl anscheinend nicht so handelt...

Ich denke in letzter Zeit wirklich gerne über Dabi nach, er ist die perfekte ablenkung- ich könnte ihn nachher Fragen, was für Motive er eigentlich so sprayt und was er noch so in seiner Freizeit macht.
Andererseits sollte ich ihn nicht ausfragen, schließlich hasse ich selber sowas ja auch... Naja, für gewöhnlich zumindest. Eine Frage wird er mir vielleicht nicht übel nehmen.
Vielleicht leiht er mir später noch ein paar Klamotten von sich, meine sind zwar gewaschen, nur bin ich eigentlich nicht sehr heiß darauf, diese wieder anzuziehen. Sie das letzte sind, was ich von meinem ehemaligen Zuhause noch besitze- ich konnte damals so gut wie nichts mitnehmen als ich gegangen war, wobei die Entscheidung meinen Rucksack zu packen und abzuhauen, auch recht impulsiv war...

Ich will sie loswerden.

...

Wann Dabi wohl wieder kommt?

...

Ich fühle mich nicht gut dabei, mich so an ihn zu heften und meine Laune davon abhängig zu machen, ob er da ist oder nicht, nur kann ich mir auch nicht helfen- er hat letztens etwas gesagt, bei einem unserer ersten Gespräche...
'- du regelst deine Sachen gerne allein, während das allein sein dir dann meistens aber auch nicht gefällt'...
Das allein sein ist ok- ich bin eigentlich sehr gern allein und bekomme so den Kopf frei, lade etwas Energie auf oder was auch immer man noch dazu sagen kann... Das problem beginnt erst, wenn dieses allein sein, zu einsamkeit wird, schätze ich- oder du es einfach nicht mehr aushalten kannst, mit dir selber allein du sein.

Ich spüre förmlich wie meine Stimmung immer weiter sinkt und meine Gedanken wieder in alle möglichen Richtungen driften.

Wie viel Zeit ist wohl schon vergangen?

Meine Finger vergraben sich immer weiter in einer Bettdecke die nicht mir gehört, während ich ein weiteres mal, seufzend die Augen schließe und wünschte, ich würde einfach verschwinden- wenigstens schlafen würde ich gerne, nur ist mir nicht einmal das gegönnt... Ich höre etwas-

"Hey na- du heißt Tomura, oder?"

Wie auch vorhin schon, bekomme ich einen kleinen schrecken als aufeimal eine Stimme ertönt, welche mir tatsächlich nicht einmal mal bekannt vorkommt.
Erneut richte ich mich auf und schaue zum Türrahmen- dort erblicke ich einen jungen Mann, kaum älter als ich selber. Er hat dunkle Haare, dunkle Augen und ein komisches grinsen auf den Lippen- dieses ist jedoch nicht komisch weil es unnatürlich aussieht oder unecht wirkt, es ist einfach... Komisch.

"Ähm- ja. Du bist Akito, stimmts?"

Ich bin etwas nervös- ich habe bis jetzt nur schlechtes über diesen Kerl gehört und habe noch immer seine Abwertenden Blicke im Kopf, vor welchen ich schon an meinem ersten Morgen hier geflüchtet war...
Es ist naiv- und ebenfalls völlig grundlos zu denken, dass er mir nichts böses will, aber vielleicht sollte ich... Versuchen ihm eine chance zu geben, vielleicht übertreibt Dabi ja, oder kommt einfach als einziger nicht mit ihm aus...

"Yep, genau. Weißt du es ist schwer an dich ranzukommen, wenn Dabi ständig um dich rum wabert und sich aufführt wie ein kleiner Wachhund... Du bist jetzt schon nh kleine weile hier, hm?... Wie gefällt's dir so?"

"Es- Also ich mag es hier irgendwie... Ich brauchte nur etwas um mich einzuleben"

So richtig eingelebt habe ich mich natürlich noch immer nicht- ich bin ruhelos und habe manchmal immer noch bedürfnis, so schnell wie möglich von hier abzuhauen, nur... Ich habe beschlossen von jetzt an Dabi aufzusuchen, wenn ich daran denken muss. Nicht um ihn davon zu erzählen, sondern einfach, um ihn darum zu bitten mir etwas zu erzählen oder... Mich eben zu Umarmen, wobei ich ihm das nicht täglich aufbürden will...
Solange seine Geschichten über nervige Kunden oder seine Ausflüge zum Sprayen, meine Gedanken einnehmen, fühle ich mich ruhig.

"Kann ich mir Vorstellen- muss schon gemütlich sein, wenn du unsere Bar als kostenloses Hotel benutzen kannst... Willst du wissen was Dabi uns erzählt hat?"