Tomura PoV.
Ich will zu Dabi gehen und mit ihm sprechen, ebenfalls würde ich gerne etwas essen und mir den Magen das erste mal seit langem, mit etwas anderem als billigen Pommes oder abgestandenem Wasser füllen, nur bewege ich mich einfach nicht- mein momentan absolut nutzloser Körper rührt sich keinen Zentimeter und bringt mich der verzweiflung damit wieder mal gefährlich nah.
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Ich verstehe einfach nicht, was mein verdammtes Problem ist- still stehen kann ich nicht, bewegen kann ich mich nicht, und wenn ich dann doch mal etwas von diesem beiden Dingen hinbekomme, ist es stets das falsche...
Meine Augen beginnen zu brennen, während ich ein weiteres mal stumm aus dem kleinen Fenster neben dem Bett starre und meine Finger in dem weichen Kissen versenke.
Ich will mich nicht wieder so fühlen wie Vorgestern, als ich die Entscheidung getroffen hatte mich umzubringen- oder besser gesagt entschlossen hatte, diesmal nicht auszuweichen.Ich kann mich noch genau an diese Aussicht erinnern, als ich einfach da stand und wie eingefroren war- ich habe Dabi nun schon oft genug dafür verflucht mich umgestoßen und somit das Leben gerettet zu haben, nur hätte ich es endlich durchgezogen.
Sogar meine Augen hatte ich schon geschlossen- mein Herz war mir beinahe aus der Brust gesprungen und einen klaren Gedanken konnte ich in diesem Moment auch nicht fassen, mir war nur klar dass es in wenigen Augenblicken vorbei sein würde- dieser Gedanke war beängstigend, zur selben Zeit aber, hat er mich unbeschreiblich glücklich gemacht...Anstatt aber absoluter leere- dann die kälte und Feuchtigkeit des Kieses am Bahnsteig zu fühlen, war wirklich ein Schock.
Von diesem Mann angepöbelt und geschubst zu werden, zu seinem Auto- und dann in dieses verdammte Gebäude geschleift zu werden... Ich hasse es hier sein zu müssen.
Außerdem hasse ich es, hier herum zu liegen- meine Wangen sind mit Tränen überströhmt, meine Augen sind gereizt und brennen bei jeder kleinsten bewegung, zudem ist das Kissen sicherlich schon völlig durchnässt und fühlt sich wirklich nicht mehr allzu angenehm an...Oder kurz gesagt: ein weiteres mal, gebe ich wohl ein absolut bemitleidenswertes Bild ab.
Ich liege noch eine ganze Weile so herum, habe eben erwähntes Bild noch mit leisem wimmern und verzweifeltem Schluchzen ergänzen können und will noch immer nicht glauben, wirklich noch da zu sein.
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Oder spiele ich mir eventuell nur einen streich- vielleicht bin ich schon Tod...
Vielleicht liege ich schon längst mit unzähligen Knochenbrüchen und auseinander gerissenen Innereien am Bahngleis herum und verteile mein warmes Blut auf dem dreckigen Schotter des Platzes...
Falls dem so ist, möchte ich langsam wirklich hier weg- ich will aufwachen.Ich würde lieber wieder dorthin gehen und meine letzten Minuten damit verbringen, an meinem eigenen Blut zu ersticken, wenn ich dafür hier weg kann, dann bitte...
Das einzige woran ich Hier ersticken könnte, ist mein nie endendes, vor allem aber mehr als nerviges selbstmitleid und meine jammerei....
Ich dachte ich hätte meine ruhe und dass dieses Angebot des Schwarzhaarigen, gepiercten jungen Mannes ein schlechter Scherz war, nur muss ich schon im nächsten Moment feststellen, dass ich damit wohl falsch lag-
Meine Atmung wird immer hektischer und mein Kissen feuchter, ich habe das Gefühl kurz vor einem völligen Nervenzusammenbruch zu stehen, als ich aufeinmal Schritte auf dem Flur höre.Diese kommen immer näher und haben nach wenigen Sekunden das Ergebnis, dass jemand an die Tür dieses Raumes klopft.
Ich reiße sofort die Augen auf, während ich mir die Hand auf den Mund presse und fast schon panik bekomme- warum ausgerechnet jetzt?"Hey Tomura, ich hab nicht allzu viel Zeit, aber darf ich kurz reinkommen?"
Das ist Dabi- ich bin mir unsicher warum diese Feststellung mich so überrascht, trotzdem aber sitze ich nun Kerzengrade im Bett und starre mit bebenden Lippen Richtung Tür.
...
Ich muss ihm etwas antworten, reinkommen soll er aber auf keinen Fall.
"Nein! - ... Warte k-kurz"
Ich bekomme nichts mehr erwidert, da sich die Tür aber bis jetzt nicht geöffnet- und meinen neuen Bekannten preisgegeben hat, scheint er mich gehört zu haben.In den wenigen Augenblicken die ich nun gewonnen habe, setze ich mich schnell an den Rand des Bettes und reibe mir hektisch die Augen- auch meine Wangen hoffe ich weitestgehend von den Tränen befreit zu haben und mache mich seufzend auf den Weg, dem Schwarzhaarigen die Tür zu öffnen.
Ich bin völlig verspannt und kann nur hoffen, dass der Mann, welchem ich so eben mit zitternden Händen und einem leisen seufzen eintritt gewährt habe, sich schnell wieder verabschiedet.Er hat ein kleines lächeln auf den Lippen, dieses verschwindet aber schnell wieder als er mich mit seinen türkis-blauen Augen mustert und sofort zu merken scheint, dass etwas nicht ganz stimmig ist.
Ich für meinen Teil spüre förmlich wie meine Wangen vor Scham erröten- es wäre übertrieben zu sagen, dass es mir peinlich ist, dass Dabi mich so sieht, schließlich hat er auch meinen... Naja, er hat mich von den Gleisen geschubst, trotzdem aber ist es mir unangenehm...
Ich habe nicht mal einen richtigen Grund für diesen kleinen Zusammenbruch, ich bin einfach nur müde.
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.Tomura gehts richtig gut ✌️
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Trainwreck -Shigadabi FF-
Fanfiction' Ich spüre die Geschwindigkeit des schweren Zuges förmlich in den Beinen, während meine Ohren von dem lauten Geräusch des alten Stahles dröhnen. "Hey du! Komm endlich da weg!" Der junge Mann ignoriert mich komplett- nicht einmal einen Blick versch...