Kapitel 32

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Jakes Sicht:

Ich wusste wer mich gerade herausgefordert hatte. Es war mein ehemaliger bester Freund, Mason, wir haben uns aufgrund meines Vaters verstritten. Mein Vater wollte das ich mehr lerne und besser werde, da ich eines Tages Alpha werden sollte, doch Mason und ich ließen uns von ihm nichts sagen. Wir stellten so viel Blödsinn an und gerieten immer wieder in Schwierigkeiten, bis Mason sich plötzlich von mir abwand. Er redete nur noch das notwendigste mit mir und wir machten auch nichts mehr zusammen. Ich weiß bis heute nicht wieso. Mason verwandelte sich direkt und ich tat es ihm gleich. Wir umkreisten uns eine Weile und in meinem Augenwinkel sah ich ab und zu zu Hanna. Sie und ihre Gegnerin umkreisten sich, die Gegnerin hat eine gute Taktik, doch ich weiß das Hanna das durchschaut. Ich konzentrierte mich wieder auf meinen Kampf, schließlich musste ich gewinnen. Er setzte zum Sprung an und sprang auf mich. Ich war überrascht, weshalb ich nicht ausgewichen bin oder einen Gegenangriff gemacht habe. Er lag über mir und drückte meine Schultern mit seinen Pfoten auf den Boden. Ich versuchte aufzustehen doch schaffte es nicht. Er weitete sein Maul, zog sein Kopf nach hinten und wollte mit voller Kraft zu beißen, in diesem Moment konzentrierte er sich nicht mehr darauf mich an den Boden zu drücken. Ich warf ihn zur Seite und nun war ich über ihm. „Warum hast du dich damals von mir abgewandt Mason?", fragte ich ihn. Seine Antwort war: „Weil dein Vater es wollte, er drohte mir das ich sonst aus dem Rudel fliege". Er wehrte sich weiter. „Du hättest wenigstens was sagen können, damit ich es hätte verstehen können. Du hast von einen auf den anderen Tag nicht mehr mit mir geredet, ich dachte ich hab irgendwas falsch gemacht. Es tut mir leid Mason, doch ich muss dich leider töten, denn ich weiß, wenn ich dich gehen lasse, tötest du mich", warnte ich ihn, vor dem was gleich geschehen wird. Er sah mir ängstlich in die Augen. Ich biss in seinen Hals und riss ihm die Kehle raus. Er war direkt tot. Eine Träne rollte mein Gesicht runter, ich hatte meinen ehemaligen besten Freund getötet. Ich verwandelte mich zurück, ich war übersät mit Blut. Ich sah wie Hanna bei Ethan stand und ging zu ihnen. Hannas Gegnerin hat schwere Brandverletzungen, an denen sie demnächst sterben wird. Ethans Gegner ist bewusstlos. Als ich bei ihnen ankam gingen wir direkt weiter, ohne etwas zu sagen. Wir mussten ihren Vater finden. Ich hoffe einfach uns begegnen nicht noch mehr Leute. Ich zog Hanna etwas zu mir um zu gucken ob sie verletzt ist, doch bis auf den Kratzer in ihrem Gesicht sind keine weiteren Wunden zu sehen. Ihr geht es gut, das ist alles was zählt.

Hannas Sicht:

Wir liefen weiter, immer noch auf der Suche nach meinem Vater. Wo ist er denn bloß? Jake zog mich leicht an sich ran und checkte mich ab. Ich schätze er guckt ob ich irgendwie verletzt bin, doch das war ich nicht und er wie es aussah auch nicht. Ich blickte kurz zu Ethan, der eine kleine Wunde am Arm hatte. „Ethan geht es dir gut?", fragte ich daraufhin. Er nickte nur, drehte sich mit dem Kopf zu mir und deutete mir leise zu sein. Wir schlichen weiter, was hatte Ethan gehört? Plötzlich sprang jemand aus dem Gebüsch, biss Ethan in sein Bein und knurrte. Ethan ging auf die Knie vor Schmerz, doch nun waren sie in einem eins gegen eins Kampf. „Komm Ethan, steh auf. Ich weiß du schaffst das. Du kannst jetzt nicht schlapp machen, ich will Lilli nicht erklären müssen warum du nicht wiederkommst", schrie ich ihn an. Allein bei dem Gedanken das er diesen Kampf jetzt verlieren könnte, lief mir eine Träne über das Gesicht. Jake umarmte mich vom hinten, seine Arme über meiner Schulter. Er versuchte mich zu beschützen. Eigentlich kann ich das gut allein, doch ich mochte das Gefühl. Jake ganz dicht hinter mir, seine Arme vor meinem Hals verschränkt. Es gab mir ein Gefühl von vollkommener Zufriedenheit und Sicherheit. Ethan stand wieder auf und verwandelte sich. Sein Bein blutete furchtbar. So stark das er humpelte. Ich hoffe er schafft das. Das hoffe ich auch Hanna, aber er ist unser Bruder. Er ist stark, er wird das schaffen. Du hast recht Star, er wird das schaffen. Der andere Wolf setzte zum Sprung an und sprang. Ethan stellte sich auf seine Hinterpfoten und griff ihn im Sprung mit seinen Vorderpfoten und schleuderte ihn gegen einen Stein. Kurz darauf sank er ein, denn er hatte sein verletztes Bein zu sehr belastet. Der andere Wolf lag bewegungslos an dem Stein. Sein Kopf blutete furchtbar. Wenn er jetzt noch nicht tot ist, dann ist er es innerhalb der nächsten Minuten. Ich rannte erst mal zu Ethan, der sich wieder zurück verwandelt hatte. „Ethan ist alles gut?", fragte ich. Was für eine blöde Frage, sein Bein blutete wie scheiße. Er nickte, doch sein Gesicht war voller Schmerz. Ich stützte ihn und setzte ihn auf den Boden ab. Ich riss ein Stück seines Shirts ab und band es um sein Bein. Damit stoppte ich die Blutung ein wenig. Ich half ihm hoch und Jake und ich stützten ihn beim Laufen. Wir mussten nun echt vorsichtig sein, Ethan darf nicht nochmal kämpfen.

Lillis Sicht:

Wir waren in diesem Bunker nun schon seid keine Ahnung wie lang. Hier gab es keine Uhr. Hier gab es nur Licht und ein wenig Spielzeug für die kleinen Kinder. Die etwas älteren Kinder die ihre Prüfung noch nicht hatten, sie aber bald haben werden, saßen alle in einer Ecke. Sie waren im Alter von 13 - 16 und unterhielten sich. Ein Glück war der Raum groß genug für uns alle. Die Kinder, im Alter von 6 - 12, spielten alle zusammen mit den vorhandenen Spielsachen. Die Menschen oder Schwangeren passten auf sie auf und spielten mit ihnen. Einige schwangere saßen zusammen am Tisch und unterhielten sich. Ich denke sie unterhielten sich über ihre Schwangerschaft und den bisherigen Verlauf und was es wird und all sowas. Sie schienen viele Gemeinsamkeiten zu haben denn man hörte relativ oft „Oh mein Gott, bei mir auch" oder „Ja das kann ich verstehen". Man sah immer diese geschockten und lachenden Gesichter weil sie alle einige Gemeinsamkeiten in ihrer Schwangerschaft hatten. Ich könnte mich mit ihnen unterhalten, doch bei mir ist nicht viel zu erzählen. Wir wissen nicht mal was es wird und außer ein bisschen Übelkeit war bei mir noch nichts. Ich würde mich außen vor fühlen, deshalb ließ ich es lieber ganz bleiben. Ein paar Menschen saßen im Kreis auf dem Boden, nicht weit weg von mir sodass ich ihre Gespräche hören konnte. Josefin, Ethans Mom, saß auch bei ihnen. Sie unterhielten sich darüber wie sie und ihre Mates einander gefunden haben, was das für eine krasse und plötzlich Umstellung war, ob sie viel Angst anfangs hatten, wie lang sie und ihre Partner schon Mates sind und ob man sich je komplett daran gewöhnt jetzt Teil des übernatürlichen zu sein und übernatürliche Kinder zu gebären. Ich saß in einer Ecke des Raumes an die Wand angelehnt und beobachtete das Geschehen. Alle schien so glücklich und überhaupt nicht besorgt das ihren Familienmitgliedern etwas passiert. Ich meine bei den Kindern kann ich es verstehen, sie denken nicht direkt an die Folgen, außer die älteren vielleicht. Die, die auf die Kinder aufpassen, kann ich auch noch verstehen, denn sie konzentrieren sich voll und ganz darauf die Kinder abzulenken, damit sie keine Fragen stellten und lenkten sich damit auch ab. Aber die Schwangeren und Menschen. Sie reden über ihre Schwangerschaft und das finden ihrer Mater als wäre es ein ganz normaler Abend zusammen als Rudel. Ich verstehe das nicht, sorgte sich denn keiner? Nicht einmal Josefin? Ich senkte meinen Kopf zu Boden, bis ich einen leichten Schmerz in meinem Bein spürte, Ethan wurde verletzt. Mein Herz raste wie wild, bis Josefin auf mich zu kam. „Hey, Lilli was ist los?", fragte sie mich. Ich atmete schwer und sagte: „Es ist Ethan irgendetwas stimmt nicht. Ich spüre einen leichten Schmerz in meinem Bein, er ist verletzt. Was wenn er allein ist und gleich getötet wird. Josefin ich kann das Kind nicht allein, ohne ihn, groß ziehen". Ich bekam Panik und sprang auf. Ich musste hier raus, ich musste Ethan finden und ihm helfen. Ich rannte zur Tür und wollte sie öffnen, als sich ein Mädchen mir in den Weg stellte, sie war vielleicht 15 und unfassbar mutig sich einem Schwangeren Wolf in den Weg zu stellen. „Ich muss daraus, lass mich durch", sagte ich etwas zu laut. Dann kam Josefin angerannt: „Lilli, das bringt doch jetzt nichts, wenn du jetzt daraus gehst und verletzt wirst und du stirbst oder nur dein Kind, dann hat es Ethan auch nichts gebracht, wenn er noch lebt. Er würde sich sein Leben lang Vorwürfe machen, ich kenne ihn, ich bin seine Mutter. Ich bin mir sicher ihm geht es gut. Er wird mit Hanna, Jake und Henry unterwegs sein und bei einem Kampf ein bisschen was abbekommen haben. Mach dir keine Sorgen Lilli. Ihm wird es gut gehen". Ich ging zurück zu der Ecke in der ich vorher saß und das Mädchen setze sich auch wieder hin. Ich sagte ein leises „danke" zu ihr und sie nickte mir zu. Sie hatte mich davor gerettet daraus in den Kampf zu gehen und eventuell getötet zu werden. Ich verdankte ihr wohl einiges und Josefin auch. Die so gut auf mich einredete das ich locker ließ. Es ging so weiter wie vorher nur das nun vielen die Angst um ihre Familie ins Gesicht geschrieben stand. Ich schätze nun sorgen sie sich, weil ich laut ausgesprochen hab was alles passieren könnte.

Die Jagd beginntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt