Kapitel 31

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Jakes Sicht:

Die Jagd beginnt. Hannas Rudel rannte los. Ich streifte ihren Blick nur kurz, während sie sich umdrehte und ebenfalls losrannte. Anfangs war sie noch bei ihrem Vater und Bruder. Alle rannten in andere Richtungen. Ihr Vater nahm sie bei der Hand und sie rannten einfach nur. Sie wussten nicht wohin. Bis ihr Vater vom Alpha weggerissen wurde und sie ihn verlor. Das war hundert Prozent so geplant, damit sie auf sich allein gestellt ist. Ihr Vater war weg und sie blieb stehen. Sie sah hilflos um sich und suchte ihn und wahrscheinlich ihren Bruder, doch sie konnte sie wahrscheinlich nicht finden, also drehte sie sich kurz um in meine Richtung. Unsere Blicke fassten sich kurz, bevor sie sich wieder umdrehte und einfach rann. Sie verwandelte sich und dann war sie weg. „10 Minuten haben sie noch, dann gehen wir los und suchen sie", sagte mein Vater an das Rudel gerichtet. Ich wollte sie nicht jagen, doch mir blieb nichts anderes übrig. Wenn ich sie erst mal finde wird alles gut.

Hannas Sicht:

Es begann, wir alle rannten los. Ich streifte Jakes Blick noch kurz bevor ich mit meinem Vater und meinem Bruder losrannte. Alle rannten im unterschiedliche Richtungen. Doch Dad, Ethan und ich blieben beieinander. Dad nahm mich bei der Hand und wir rannten gemeinsam weiter. Alles ging so schnell, bis etwas unerwartetes geschah. Dads Hand löste sich langsam von meiner. Ich sah von unseren Händen aus hinauf in sein Gesicht, die Angst war mir ins Gesicht geschrieben. Bis ich sah wer meinen Vater von mir weg zog. Es war Timo, unser Alpha, das war sein Plan. Mich von ihnen zu trennen, damit ich auf mich allein gestellt bin. Ich sah noch einmal kurz zu meinem Vater bis er endgültig von mir weggezogen wurde. Ich blieb ruckartig stehen und sah mich um, suchend nach Dad und Ethan. Ich konnte keinen von beiden finden. Also sah ich ein letztes Mal zurück zu Jake, unsere Blicke streiften sich kurz. Bis ich weiter musste, mich also wieder umdrehte und mich verwandelte. Als Wolf war ich schneller, doch die Kontrolle behielt ich. Ich rannte so schnell wie meine Beine mich trugen. Ich wusste nicht wie viel Zeit mir noch blieb. Doch als ich außer Sichtweite für sie war guckte ich mich um. Ich suchte einen Baum, auf dem ich mich verstecken könnte. Ich rannte erst mal weiter bis ich einen fand. Ich verwandelte mich zurück und half mir durch meine Erdkräfte auf den Baum zu kommen. Ich verlängerte und verdickte die Zweige, einige Zweige fügte ich auch hinzu. Ich konnte perfekt rauf klettern. Ich versteckte mich in der Baumkrone und brachte den Baum wieder zurück in seine normal Form. Nun hieß es abwarten. Abwarten bis Jake kommt. Ich hoffe das würde nicht lange dauern, sie müssten schon los sein. Ich wartete und wartete auf diesem Baum bis endlich jemand kam. Es war nicht Jake, es war aber auch niemand aus meinem Rudel. Es war ein Gegner. Ich konnte nur hoffen das er mich nicht sehen oder riechen konnte. Er blieb unter dem Baum stehen und sah sich um. Er war alleine. Plötzlich sah er nach oben woher mich entdeckte. Er grinste dreckig und fing an zu reden: „Gefunden, jetzt komm runter und kämpfe". Mir blieb nichts anderes übrig, ich sprang vom Baum und landete direkt vor ihm. Wir sahen einander in die Augen und umkreisten uns. Er verwandelte sich. Ich tat es ihm gleich und verwandelte mich ebenfalls. Nun umkreisten wir uns als Wölfe. Er fing an und ging mit geöffnete Maul auf mich zu. Ich konnte seinen versuchten Angriff abwehren, indem ich ihm vorher in die Schulter biss. Ich schien irgendeine Sehne getroffen zu haben, denn es blutete furchtbar und er humpelte. Doch er ließ nicht locker, er setzte noch einmal an, ich wich aus, doch er streifte mich mit seiner Kralle im Gesicht, direkt unterm Auge. Es brannte leicht, doch ich überspielte den Schmerz gekonnt. Ein Glück traf er mein Auge nicht. Ich nutze nun meine Kräfte und ließ Schlingpflanzen aus dem Boden wachsen, sie schlangen sich um seinen Körper und zogen ihn zu Boden. Er versuchte ihnen zu entkommen und aufzustehen, doch es war zwecklos sie zogen ihn immer wieder zu Boden. Er verwandelte sich zurück, doch auch das half nichts. Er lag umschlungen von Schlingpflanzen am Boden und konnte sich nicht mehr bewegen. Ich drehte mich um und rannte weg, bevor jemand kommt und mich sieht. Ich musste vorsichtig sein, ich wollte nicht das mich jemand sah. Plötzlich rannte ein Wolf gegen mich. Ich verwandelte mich zurück und er sich auch und da sah ich wer es war. Es war Jake, auf den ich die ganze Zeit gewartet hatte. Er zog mich in eine feste Umarmung und wir küssten uns leidenschaftlich, es war als würde die ganze Welt sich drehen. Er strich durch mein Gesicht und ließ plötzlich los. Er sah mir ins Gesicht und strich über meine Wunde. Ich zuckle leicht zusammen als er sie berührte. Er sah mich mit einem traurigen Blick an. Ich wusste genau was er dachte. Er machte sich vorwürfe, weil er nicht da war um mich zu beschützen. „Hey", begann ich und nahm sein Gesicht in meine Hände, sodass er mir direkt in die Augen gucken musste, „Es geht mir gut Jake, okay. Nur eine kleine Wunde. Ich hab den Typen viel mehr verletzt. Er bekam von mir einen biss in die Schulter und liegt nun am Waldboden umgeben von Schlingpflanzen". Nun sah er ein bisschen stolz aus. „Du hättest eh nichts tun können, schon die Regeln einer Jagd vergessen. Eins gegen eins, ohne das jemand eingreift. Außerdem war er allein also verfolgt mich auch niemand", sprach ich zu Ende. Er nickte kurz und sagte daraufhin: „Ich bin froh das es dir, bis auf diesen kleinen Kratzer, gut geht, doch jetzt lass uns deinen Vater und deinen Bruder suchen. Ich habe gesehen wie ihr euch verloren habt". Ich nickte kurz und wir gingen Hand in Hand weiter. Uns könnte niemand mehr trennen. Plötzlich hörten wir Schreie und rannten da hin wo sie herkamen. Ich sah eine Frau am Boden liegen, übersäht mit Bissen und Kratzern, kurz vorm sterben. Der der ihr das angetan hatte ist schon weg. Ich ließ Jakes Hand los und rannte zu ihr. Sie war aus meinem Rudel. „D .... Du bist die Beta. Hanna nicht wahr?", begann sie mit zittriger Stimme zu sagen. „Ich bin Alika. Bitte sag meinem Sohn Yale das es mir leid tut. Sag ihm das ich ihn lieb habe. Pass bitte auf ihn auf, sein Vater starb vor ein paar Jahren". So beendete sie ihren Satz und schloss ihre Augen für immer. Ich brach in Tränen aus und Jake nahm mich in den Arm. Ich drehte mich ein letztes Mal zu ihr um und flüsterte: „Das werde ich tun, versprochen" in ihre Richtung, bevor ich aufstand. „Wir müssen weiter Jake", sagte ich und wir gingen weiter. Wir fanden Ethan der auf einer Lichtung stand. „Ethan", schrie ich und rannte auf ihn zu. Ich umarmte ihn und fragte dann: „Was tust du auf dieser Lichtung? Hier bist du leichte Beute für sie". Er sagte nur: „Ich suche Dad und habe gerade überlegt wo ich lang gehen sollte bis ich dich sah". Das ergab Sinn. Ich wollte gerade etwas sagen als drei Leute auf uns zu kamen. Eine Frau und zwei Männer, das Gegnerteam. „Jake was machst du hier. Das sind unsere Gegner schon vergessen. Die Mörder deiner Schwester", sagte er. „Nein, das sind sie nicht. Und wenn du sie bekämpfen willst musst auch mich bekämpfen", Jake klang ernst. Er sah kurz besorgt zu mir. Der andere Typ nickte: „Alles klar Jake. Ich kann das verstehen ich würde für meine Mate auch Seiten wechseln. Naja aber es bringt nichts drei gegen drei hab ich recht. Ich würde sagen du gegen mich die beiden Frauen gegeneinander und die anderen beiden gegeneinander". Jake nickte. Ich stand der anderen Frau gegenüber, sie schien selbstsicher diesen Kampf zu gewinnen. Wenn sie nur wüsste. Ethan begann bereits zu kämpfen, sein Gegner war schwach also einfach zu besiegen, das schafft Ethan schon. Jake und der Typ umkreisten sich bisher nur. Das könnte interessant werden doch ich muss mich auf meinen Kampf konzentrieren. Ich sah ihr in die Augen, sie waren schwarz, also hat sie ihrem Wolf die Kontrolle gegeben. Schätze er ist stärker als sie. Wir verwandelten uns relativ gleichzeitig und begannen uns zu umkreisen. Sie machte immer wieder Andeutungen mich angreifen zu wollen, doch tat es dann doch nicht. Das war ihre Taktik. Sie wartete bis ich nicht mehr zurück zuckte und griff dann an. Also wartete ich bis sie erneut eine Andeutung machte. Diesmal zuckte ich nicht zurück, ich wusste sie würde gleich angreifen und das tat sie auch. Sie setzte zum Sprung an und sprang. Ich ließ Feuer aus dem Boden schießen, welches sie schwer am Bauch verletzte. Sie lag vor mir auf dem Boden und verwandelte sich zurück. Ich stoppte das Feuer und sah mich um. Ethans Gegner hat ganz schön was abbekommen, er liegt wahrscheinlich bewusstlos oder tot auf dem Boden. Jakes Gegner lag unter Jake, welcher ihm in den Hals biss. Ich sah weg denn ich wusste was jetzt passiert, Jake riss ihm wahrscheinlich gerade die Kehle raus. Ich verwandelte mich zurück und ging zu Ethan kurz darauf kam Jake zu uns und wir gingen. Ich wusste, dass das Mädchen, gegen das ich kämpfen musste, an den Brandverletzungen sterben wird und irgendwie tut es mir leid für sie, da sie etwas länger leiden muss. Kein Mitgefühl zeigen denk dran, sie versuchen auch uns zu töten. Klar Star.

Die Jagd beginntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt