Kapitel 7

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Pünktlich, eine halbe Stunde vor der geplanten Abfahrt stehen die fünf Freunde in der Halle des Hamburger Hauptbahnhofes, leicht enttäuscht von den Reis und Nudelgerichten des Asia-Imbiss.

„Unser Zug hat schon wieder Verspätung?" fragt Rei ungläubig. „Anscheinend, ja" seufzt Gō. Irgendwann kommt der Zug dann doch noch und sie verstauen ihr Gepäck zwischen den Sitzen. Anders als auf der Fahrt von München nach Hamburg werden sie an diesem Tag häufiger umsteigen müssen. Mit jedem Umstieg wird die Landschaft ländlicher, bis sie schließlich in einem alten Schienenbus sitzen, als einzige Fahrgäste.

Ihre Station besteht nur aus einem gepflasterten Streifen neben dem Gleis und einem Stationsschild: „Thyborøn". Sie queren das Gleis und laufen Richtung Meer. Hinter den Dünen steht eine Reihe kleiner Betongebäude am Strand. „Was ist das denn?" fragt Gō. „Das waren wohl mal Bunker, die die Deutschen während des 2. Weltkrieges hier errichtet haben." mutmaßt Nagisa mit seinem Geschichtswissen. „Ja, genau das habe ich auch gelesen." bestätigt Makoto, „der dort hinten kann als Shelter zum Übernachten genutzt werden. Er deutet auf einen in der Nähe. „Wir könnten auch darin schlafen, Kō, du natürlich auch, oder schläfst du lieber im Zelt?" „Lieber im Zelt" stellt diese fest, „Ist weniger sandig."

Nachdem sie Gōs Zelt aufgebaut haben, ruhen sie sich noch im Sand aus und Haruka geht schwimmen. Kurz vor Sonnenuntergang bereiten sie noch ein einfaches Abendessen zu und sie setzen sich auf einen der Bunker. „Harulein, komm essen." ruft Makoto, der Haru beim Schwimmen beobachtet, in Richtung Meer und Haruka steigt aus dem Wasser. Gemeinsam essen sie und beobachten wie die Sonne langsam im Meer versinkt und dabei den Himmel in ein sattes Orange taucht.

Der nächste Morgen beginnt früh, noch sind ist die Temperatur mild und sie hören außer der Brandung nur ab und zu den Schienenbus in der Entfernung vorbeifahren. Nach einem kurzen Frühstück brechen sie auf, um die erste Fähre rüber zum Nationalpark zu erreichen. Im Nationalpark angekommen nutzen sie die Gelegenheit an einem Infopunkt ihre Wasservorräte aufzufüllen, denn der Tag verspricht sehr heiß zu werden. Und es wird heiß, am Mittag genehmigen sie sich deshalb eine Pause an einer Badestelle, um sich abzukühlen. Bevor sie ins Wasser steigen, nimmt Haruka Makoto kurz zur Seite: „Ist das Meer wirklich ok für dich?" „Ja, solange ihr in meiner Nähe seid, ja." „Keine Angst, ich passe auf dich auf, Makoto" verspricht Haru und hält Makoto seine Hand hin. Dieser ergreift die Hand, seine grünen Augen beginnen zu leuchten und sein Herz beginnt zu klopfen. Auch Harukas Herz beginnt in diesem Moment schneller zu schlagen. „Nanu? Was war das eben?" überlegt der Schwarzhaarige während er Makoto Richtung Wasser begleitet.

Am Abend erreichen sie einen kleinen, kurz gewachsenen Küstenwald am See „Flade Sø" von dort aus sind es nur noch zwei Kilometer bis zu ihrem geplanten Biwak Platz. Weil ihnen die Hitze und ein total versandeter Wanderweg zugesetzt haben, liegen sie ein paar Stunden hinter ihrem Zeitplan, aber endlich taucht ein kleiner Leuchtturm hinter dem Wald auf. Erschöpft von den Strapazen des Tages schlagen sie ihre Zelte auf dem Biwak Platz auf und gehen bald darauf schlafen.


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