„Soll ich es wagen?" überlegt Makoto den Blick auf den Schlafenden Haruka gerichtet. Er überlegt, ob er einen Arm um ihn legen sollte, aber nein, sie sind Freunde und sollen es auch bleiben.
Er steht auf. Da sie mit dem Mitgebrachten Trinkwasser etwas sparsam umgehen müssen füllt er den Wasserkessel mit Flusswasser, es hat ja fast Trinkwasserqualität und kocht es ab, um Tee zuzubereiten. Währenddessen betrachtet er wie die Sonne die Bäume, den Tau auf den Uferpflanzen und das Wasser in ein goldenes Licht taucht. Irgendwo weiter Fluss abwärts schwimmt ein Biber zurück zu seiner Burg. Makoto denkt nach: „Warum fühle ich mich in seiner Nähe so geborgen? Warum will ich ihn immer wieder in den Arm nehmen oder von ihm in den Arm genommen werden? Und haben wir im Zelt nicht schon mehr oder weniger gekuschelt?" Er denkt auch an seine Anfänge im Iwatobi SC, damals brauchte er Haru an seiner Seite. Als der Tee fertig ist nimmt er sich zwei Tassen und geht damit zurück zu seinem Zelt. Auf dem Weg fragt er sich weiter: „Bin ich wirklich schwul? Ich habe doch auch schon mit Mädchen geflirtet, wenn auch erfolglos. Aber ist es nicht eigentlich unbedeutend, welches Geschlecht Haru hat? Sind wir vielleicht einfach nur besonders gut befreundet? Gō und ihre Freundinnen liegen sich ja auch ständig in den Armen" Makoto setzt sich neben den immer noch schlafenden Haruka. Mit einer Hand fährt er ihm kurz durch das schwarze Haar und rüttelt ihn dann sanft an der Schulter wach. „Guten Morgen Harulein" „Morgen" Haru guckt noch etwas verschlafen. „Hier, ich habe uns Tee gekocht." sagt Makoto sanft und reicht ihm eine der Tassen. „Seltsam," denkt er, „Kein Kommentar wegen des Spitznamens?" „Danke dir, schön mal so geweckt zu werden" Haru wirkt dabei immer noch etwas verschlafen. „Stimmt ja, du warst ja meistens auf dich allein gestellt, aber frühstück kann ich dir nicht ins Zelt bringen, dafür musst du doch aufstehen." murmelt Makoto ihm zu, woraufhin Haru mit einem leisen Maulen aufsteht. Sie wecken auch den Rest der Gruppe und frühstücken.
Die Fahrt auf dem Fluss verläuft sehr ruhig, ab und zu treiben sie vorbei an malerischen Kirchen, die komplett aus Holz gebaut sind und einigen Biberburgen. Der Klarälven hat in diesem Bereich viele Spitzkehren und hinter jeder entdecken sie etwas Neues.
Die Zeit verbringen sie auf unterschiedliche Weise; Gō macht viele Fotos, Makoto und Haruka sind, wann immer es geht im Wasser, Rei liest und Nagisa genießt, den Kopf bei Rei in den Schoß oder auf den Bauch gelegt die Sonne. Sie wechseln sich auch immer wieder mit aufpassen und Steuern ab.
Zwischendurch unterhält sich Makoto mit Gō: „Du Gō, warum hast du eigentlich als Kind nicht wie Rin schwimmen gelernt?" „Du weißt doch, der schreckliche Taifun am Ende jenes Sommers. Bei dem auch mein Vater auf See geblieben ist." beginnt Gō mit ruhiger Stimme, „Wir waren damals noch Kinder. Rin hat beschlossen, wie unser Vater Schwimmer zu werden, ich dagegen habe Angst vor dem Wasser bekommen." sie blickt betrübt zu Boden, „Naja, ich war ja auch noch sehr klein und konnte das nicht verstehen." „Ich verstehe dich" erklärt Makoto, „Ich habe damals Angst vor dem Meer bekommen und diese Angst noch nicht richtig überwinden können. Aber jetzt, wo du mir das erzählt hast, kann ich mir überlegen, wie ich dir noch besser helfen kann." er lächelt ihr aufmunternd zu.
Am Abend paddeln Nagisa und Rei mit einem Seil zum Ufer, um das Floß zum Rand ziehen zu können. Später am Lagerfeuer erzählen sie sich noch einige Geschichten aus ihrer Studienzeit, bis die Sonne schon längst untergegangen ist und sie schon fast zu müde sind, um in ihre Zelte zu kriechen.
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Urlaub mit dem Team
RomanceNach ihrem Studium wollen Haruka, Makoto, Nagisa, Rei und Gou eine große Reise machen; ihr Ziel: Europa. Doch der Urlaub verläuft nicht genau so wie es sich die Freunde gedacht haben. Was erleben sie und was passiert nach ihrer Rückkehr nach Japan...