Kapitel 21

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Am nächsten Morgen steht Haruka schon früh auf. Er schürt das Feuer und beginnt Frühstück zuzubereiten. Schon bald gesellt sich Makoto zu ihm. „Morgen Harulein" er setzt sich neben ihn in den Sand und lehnt seinen Kopf an die Schulter seines Freundes. Es ist ein ruhiger Morgen, einzelne goldene Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg durch die Baumkronen und über dem Wasser liegt leichter Nebel. Untermalt wird diese Idylle das sanfte Plätschern des Wassers an den Steinen und dem Gesang einiger Vögel. „Was meinst du Haru? Sollen wir es ihnen sagen?" „Vielleicht sogar noch bevor wir den Fluss verlassen." stimmt Haru zu. Die beiden bemerken nicht, dass auch Nagisa, Gō und Rei aufgewacht sind und ihre Freunde beobachten. Wortlos, aber innerlich erleichtert, beschließen sie den Moment nicht zu zerstören und setzen sich erst später dazu.

Nach dem Frühstück machen sie ihr Floß wieder startklar. Sie verbringen einen ausgelassenen Tag auf dem Wasser. Wenn sie gerade nicht mit Steuern dran sind, lesen Nagisa und Rei in einem Buch, Gō genießt die Sonne und Makoto und Haruka schwimmen neben dem Floß her, oder lassen sich an einer Leine mitziehen.

Bereits am frühen Nachmittag haben sie einen Platz für die Nacht gefunden. Die fünf haben beschlossen nicht weiterzufahren, damit die letzte Etappe am kommenden Tag nicht zu kurz wird. Dieses Mal stehen die Zelte oberhalb einer Böschung unter ein paar Bäumen auf. Makoto steigt gerade den kleinen Trampelpfad zu den Zelten hoch, als plötzlich Nagisa vor ihn spring und „NICHT ERSCHRECKEN!!!" kreischt. Makoto erschreckt sich natürlich total, gerät ins Straucheln und verliert das Gleichgewicht. Er fällt rückwärts, genau in Harukas Arme. Die beiden sehen sich tief in die Augen. Makoto kommt es vor, als bliebe die Zeit für einen Augenblick stehen, er sieht Harus schwarze Haare im Gegenlicht und diese blauen Augen, in denen sich ein Ozean zu verbergen scheint. Jetzt ist ihm alles geleichgültig, sogar Nagisas leichtfertiger Streich, er kann gerade nur an Haruka denken. Wie von allein legen sich seine Arme um den Nacken seines Freundes und er küsst ihn. Haru erwidert diesen Kuss leidenschaftlich. Sie bleiben so, bis Rei sich räuspert. Makoto und Haruka sehen zu ihren Freunden. „Kō, sag jetzt nichts," mahnt Makoto, doch die Rothaarige kann ihre Freude nicht länger unterdrücken. „Ich wusste es, ich wusste, ihr werdet ein Paar!" jubelt sie triumphierend.

Weil die Sonne so schön scheint, nutzen sie den Nachmittag zum Schwimmen. „Ich will aber auch mal ohne die Weste mit euch schwimmen." jammert Gō, „Makoto, du hast doch gesehen, dass ich es kann." „Ja schon, aber Kō, da stand ich neben dir und das Wasser war seicht. Hier kannst du 2m neben dem Ufer nicht mehr stehen." Makoto bleibt stur und hält ihr die Rettungsweste hin. Sie nimmt sie mit einem Grummeln. Im Wasser zeigt sie dann, dass sie viel von Makoto gelernt hat. Ihre Bewegungen sind zwar noch etwas Hecktisch, aber sie wirkt schon viel selbstbewusster als zu Beginn der Reise.

Haruka kocht für alle ein aufwendiges Abendessenum ihren letzten Abend am Klarälven passend zu begehen. Während sie das Essengenießen, fragt Gō: „Nun mal ehrlich ihr zwei," sie zeigt auf Makoto undHaruka, „Wie lange habt ihr das schon vor uns versteckt?" Makoto beginnt dieganze Geschichte zu erzählen, er erzählt von den ersten Anzeichen, von demKanuunfall und auch davon, wie sie bewusst bei Gōs verkupplungsversuchmitgespielt haben. Sogar Haruka erzählt einige Passagen mit einer für ihnungewöhnlichen Leidenschaft und Fülle an Worten. Alle hören gespannt zu und alsdie Geschichte zu Ende erzählt ist, ist es bereits dunkel.

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