Kapitel 24

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Nach einem langen Flug landen sie in Japan. Wie versprochen wartet dort Aiichiro. Er hat Rin und Sousuke mitgebracht, die gerade kein Schwimmtraining haben. Es folgt eine herzliche Begrüßung mit vielen Umarmungen. Gemeinsam nehmen sie dann den Zug nach Iwatobi.

Am Bahnhof warten schon die Familien von Makoto und Rei, sowie Gōs Mutter. Wieder werden sie herzlich begrüßt, ganz besonders Ren und Ran sind völlig aus dem Häuschen. Makotos und Reis Eltern freuen sich für ihre Söhne und wünschen ihnen und dessen Freunden alles Gute für deren Beziehungen. Weil aber alle durch den langen Flug und Jetlag ziemlich müde sind dauert die Begrüßungsscene nicht sonderlich lange. Reis Familie bring Nagisa nach Hause, dieser fühlt sich offensichtlich nicht wohl bei dem Gedanken seine Eltern wieder zu sehen. Haru geht mit Makoto und dessen Familie nach Hause. Unterwegs berichten beide begeistert von der Reise bis sie vor der großen Steintreppe stehen.

„Bevor ich es vergesse," beginnt Makotos Mutter. „Haruka, deine Eltern wären heute auch gerne hierhergekommen, aber konnten leider nicht. Wir haben uns gemeinsam etwas überlegt, dich und Makoto betreffend. Du wirst im Briefkasten einen Brief deiner Eltern dazu finden." „Schlaft aber erst einmal und sprecht Morgen darüber," ergänzt Makotos Vater. „Danke, ich bin gespannt" erwidert Haruka verblüfft, gibt seinem Freund einen Kuss und steigt die Treppe zu seinem Haus hinauf.

Makoto hat noch nicht lange geschlafen, vielleicht drei oder vier Stunden, als er von seinem Handy aus den Träumen gerissen wird. „Makoto, kannst du rüberkommen? Es ist dringend, geht um Nagisa." Harukas Stimme ist ruhig wie immer, hat aber einen leicht hektischen Unterton. Makoto ist sofort hellwach, „Gib mir zwei Minuten." antwortet er und steht auf. Bei Haru im Wohnzimmer sitzen ein überforderter Rei und ein sichtlich aufgelöster Nagisa. Kurz darauf trifft auch Gō ein.

„Was ist passiert?" fragt sie. „Meine Eltern haben Reilein beleidigt, ich habe eine Ohrfeige gekriegt als ich ihn verteidigte." Nagisa zeigt seine Wange, auf der noch die Abdrücke der Finger zu erkennen sind und bricht in Tränen aus. „Sie wollen mich in eine Psychiatrie schicken, damit ich ‚geheilt' werde." Die Gesichtszüge aller Anwesenden entgleisen. „Konversionstherapie" erklärt Rei, „Der Versuch Homosexualität wie eine Krankheit zu heilen. Mittlerweile ist Homosexualität nicht nur aus der Liste der psychischen Krankheiten gestrichen, sondern diese Therapien sind auch nachweislich schädlich." „Wir lassen nicht zu, dass sie dir das Antun!" verspricht Makoto.

„Ihr könnt heute alle hier schlafen, ich werde auch abschließen." beschließt Haru. sie nicken zustimmend. Rei löst sich kurz von der Seite seines Freundes und kramt in seinem Rucksack. Er drückt Nagisa einen Stoffpinguin in die Hand: „Ich hatte so eine Ahnung." Nagisa lächelt ein wenig drückt Pinguin und Rei an sich. „Danke, du bist der Beste." Nachdem alle Schlafplätze organisiert sind, Makoto bei Haru, Rei und Nagisa im Zweiten Schlafzimmer und Gō im Gästezimmer, legen sie sich erschöpft hin. Zuvor wirft Haru allerdings noch einen Blick in den Brief seiner Eltern:

***

„Lieber Haru,

wir hoffen, dein Urlaub war schön und ihr seid alle wohlbehalten zurückgekehrt. Wie die Zeit vergeht, du bist nun Erwachsen und international erfolgreicher Schwimmer. Zugegeben, deine Großmutter hatte unrecht, du bist auch mit über 20 Jahren alles andere als gewöhnlich. Wir sehen dich immer noch als kleines Kind vor uns. Schon damals ist uns die außergewöhnlich intensive Verbindung zwischen dir und Makoto aufgefallen. Zu hören, dass ihr euch liebt, erfüllt uns mit Freude, egal, dass ihr beide männlich seid. Leider waren wir in den letzten nicht so oft für dich da, wie es Eltern sein sollten und das wird sich unglücklicherweise auch nicht ändern. Wir werden unseren Wohnsitz dauerhaft verlegen. Aber wir können dir dadurch das Angebot machen dir das Haus zu überlassen, damit du darin leben kannst, vielleicht sogar gemeinsam mit Makoto.

Wie auch immer ihr euch entscheidet, wir freuen uns für euch.

Ruf doch bitte einmal an

Deine dich liebenden Eltern

P.S.: Richtet bitte auch Nagisa und Rei unsere Glückwünsche aus."

***

Haruka kann es kaum fassen; seine Eltern bieten ihm das Haus an, damit er mit seinem Freund zusammenziehen kann. Im Schlafzimmer legt er sich neben Makoto. „Tut gut, sich mit dir ein Bett zu teilen" murmelt der Brünette. „Das kannst du ab jetzt jeden Tag haben," antwortet Haru. „Wie meinst du das?" Makoto dreht sich zur Seite und stützt sich auf seinen Ellenbogen. „Willst du mit mir zusammenziehen?" „Äh, ja." stammelt Makoto überrascht, seine grünen Augen leuchten auf, „Ist das die Überraschung deiner Eltern?" „Ja, sie überlassen mir das Haus und bieten uns an, gemeinsam hier zu leben. Murmelt Haruka und kuschelt sich an Makoto.

Urlaub mit dem TeamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt