Kapitel 13

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Diesmal ist es Haruka der zuerst aufwacht. Er sieht in Makotos Gesicht, so genau hat er es noch nie betrachtet, da sind die braunen Haare, die jetzt unordentlich ins Gesicht hängen, dann die Lippen, er weiß nicht warum, aber er mag diese Lippen und schließlich ist da der muskulöse Körper, der sanft von außen gegen seinen eigenen Schlafsack drückt. Kurz überlegt er, ob er Makoto über die Wange streichen könnte, aber er lässt es lieber, wer weiß wie er darauf reagiert. „Bin ich etwa verliebt? Ich war bisher nur in das Wasser verliebt." überlegt er. Draußen ist noch alles ruhig. Haru beschließt einmal in den Bach zu springen, das kalte Wasser wird ihn schon auf andere Gedanken bringen.

Sobald er sich vom Steg in das Wasser gleiten lässt, nehmen ihn die kühlen, nassen Fänge des Wassers in Empfang. Aber irgendwie schafft er es diesmal nicht einen Spalt zu schaffen, durch den er hindurchgleiten kann, nein, heute hält ihn das Wasser fest, er muss sich regelrecht von den Fängen losreißen. Seine Gedanken kreisen dabei weiter um Makoto: „Wir sind Freunde, wir sind nur beste Freunde, NUR Freunde, nicht mehr!" versucht er sich selbst zu überzeugen, aber er weiß genau, dass das zwar die Wahrheit, aber nicht die ganze Wahrheit ist.

„Manchmal wüsste ich gerne, was in dir vorgeht," er erschrickt. Die rothaarige junge Frau sitzt auf dem Steg und lächelt ihn an. „Mensch Kō, erschreck mich nicht so." sagt Haruka trocken. „Na komm du Träumer" sie hält ihm ihre Hand hin, „Ich habe Frühstück gemacht und unser Zug geht in 2 Stunden."

Pünktlich steigen sie in den Zug, von ihrem Zeltplatz in Sindal sind es nur drei Stationen bis Frederikshaven. Die Freunde staunen nicht schlecht, als sie über die Gangway das Schiff betreten, welches etwa so hoch wie ein 10-stöckiges Haus ist. Die Fahrt wird etwa drei Stunden dauern. Sie finden einen Platz an Deck, an dem sie etwas windgeschützt sitzen können. Nachdem aus dem Hafen ausgelaufen sind wendet sich Gō an Nagisa und Rei: „Wissen eure Eltern eigentlich das ihr beide zusammen seid?" „Äh, nein, meine Wissen doch nicht einmal, dass ich schwul bin." antwortet Nagisa. „Vielleicht wäre es an der Zeit es ihnen zu sagen." meint Rei. „Aber wie?" Nagisa wirkt sehr nervös, „Ich meine, wie soll ich es ihnen erklären? Ihr wisst doch, dass sie sehr ehrgeizig sind, Karriere und Familie, das zählt für sie und ich werde selbst keine Kinder haben und damit auch keine Enkelkinder für sie." Rei nimmt ihn in den Arm, „Wir werden eine Lösung finden, gemeinsam, davon bin ich überzeugt." Nach einigen Minuten Schweigen macht Haruka den Vorschlag einfach eine Karte zu schreiben. Sie sehen an, als er zur Erklärung ansetzt „Nagisa, du fürchtest dich doch vor der Reaktion deiner Eltern und möchtest auch nicht diskutieren, richtig?" Nagisa nickt. „Wenn du ihnen eine Karte schreibst, haben sie einige Zeit es zu verdauen und du bekommst keine Affekthandlung ab." Nagisa überlegt kurz und stimmt dann mit einem unsicheren Lächeln zu: „Wenn du meinst..., aber die Idee ist wirklich nicht schlecht und die nächsten zwei Wochen sind wir auch nicht wirklich auf dem Handy erreichbar." Wir sollten alle Karten nach Hause schreiben" stimmt auch Makoto zu, „Genügend Zeit in Göteborg haben wir ja. Apropos, ich glaube wir fahren gleich in den Hafen." Die Einfahrt in den Hafen ist beeindruckend, zuerst die rauen Felsen, dann der lang gezogene Hafen und eine Kirche, die sich auf einem Berg über die Stadt erhebt.

Die fünf beziehen ihre Zimmer in einem kleinenMotel nahe des Hafens und treffen sich erneut, um die Stadt zu erkunden. Siemüssen noch Proviant auffüllen und selbst etwas essen. Aber vor allem besorgensie Postkarten, die sie direkt am nächsten Tag abschicken wollen.

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