Kapitel 5

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Am nächsten Tag waren wir drei völlig erschöpft in der Schule. Wir bekamen komische Blicke von der Seite, aber die interessierten uns nicht. Stefan und Elena fragten mich natürlich, warum ich so müde sei. Ich schob es auf die Schwangerschaft. Schließlich sollten sie mich nicht als Werwolf identifizieren. Da ich mich eigentlich recht gut mit Stefan verstand, lud er mich abends zum Essen ein. Zusätzlich wollte er sich damit wegen Damons Verhalten gestern entschuldigen. Zögernd nahm ich die Einladung an. Ich wollte nicht unbedingt auf Damon treffen, aber ablehnen schien mir auch zu unhöflich zu sein. Ich schrieb Caroline eine SMS, dass Sie mir helfen sollte mich umzuziehen und mich darauf vorzubereiten. Ich hatte Angst etwas Falsches zu tun. Ich wollte kein Stress mit Damon. Irgendwie würde ich diesen Abend schon überleben und das, auch ohne mir darüber Gedanken machen zu müssen was Damon tun oder nicht tun würde.

Der Schultag verlief ohne besondere Vorkommnisse. Nach der Schule lief Caroline mit mir zu mir nach Hause um einige Outfits durchzugehen. Sie versuchte mir ein wenig Tipps zu geben, wie ich mich Damon gegenüber Verhalten sollte. Caroline gab sich Mühe mich wirklich positiv zu stimmen.
,,Lass dich bloß nicht unterkriegen und wenn er versucht dich zu manipulieren dann kannst du ihn bloßstellen. Es wird nicht funktionieren und das weiß er nicht. Zudem weiß er, dass Stefan dir kein Eisenkraut gegeben hat." ,,Wird er dann nicht nur noch aggressiver?" ,,Was soll er denn tun? Stefan ist immer noch dabei und später werde ich auf dich aufpassen. Er wird sich nicht trauen dir etwas zu tun. Und spätestens dann wird er sehen, dass du schwanger bist. Selbst Damon hat ein Herz. Dann wird er dir bestimmt nichts tun." Wir suchten mir einige Kleider heraus und schließlich entschied ich mich für ein dunkelgrünes Wickelkleid, welches noch etwas Platz für mein Bauch bot. Ich war ein wenig aufgeregt. Das gehörte aber glaube ich dazu.

Caroline brachte mich dann noch zu den Salvatores nach Hause. Sie verabschiedete sich von mir. Nervös schaute ich mich auf dem Grundstück um. Es war einfach eine riesige Villa und hier wohnten die beiden ganz alleine. Vor der Garage standen viele Autos, die zudem echt teuer sein mussten. Langsam ging ich zur Tür und klopfte. Und natürlich musste er mir die Tür öffnen. Er sah mich direkt genervt an und öffnete die Tür etwas weiter, damit ich reinkommen konnte.

Er bot mir als Erstes etwas Alkohol an und ich meinte, dass ich bestimmt kein wollen würde. Ich meine ich war schwanger! Hallo?! Er sah mich komisch an und meinte zu mir, dass ich ein Spielverderber sei. ,,Wenn du die Augen aufmachen würdest, würdest du feststellen, dass ich schwanger bin." ,,Wo ist das Problem?" ,,Wie verantwortungslos kann man nur sein..." ,,Sagt... die fast noch minderjährige Schwangere..." Wenn er jetzt wüsste, dass er der Vater ist... aber ich verschwieg dies doch lieber und antwortete stattdessen mit ,,Touche."

Nach einigen Minuten des Schweigens, kamen Stefan und Elena dazu. Sie schienen die angespannte Situation zu bemerken. ,,Du kannst dich keine Minute benehmen, oder Damon?" ,,Tut mir ja leid, Elena. Ich bin eben nicht Stefan. Ich halte mich nicht an Regeln. Ich bin böse." ,,So schnell eingeschüchtert, Süßer?" Wütend blickte er mich an und konterte. ,,Übertreib es nicht, Baby." ,,Dein Ernst? Und was, wenn doch?" ,,Was du kannst, kann ich schon lange." ,,Da hab ich aber Angst.", sagte ich im ironischen Ton. ,,Ich könnte dir direkt die Kehle aufschlitzen." ,,Wirst du aber nicht!" ,,Und wieso nicht?" ,,Weil auch du ein Herz hast. Du könntest kein Ungeborenes einfach so umbringen." ,,So sicher wäre ich mir da nicht." ,,Es reicht! Alle Beide!" ,,Sei nicht immer so ein Spielverderber, Stef."
Stefan verdrehte die Augen und bat uns in die Küche. Was mich beim Essen wunderte, war die Tatsache, dass Damon und Stefan tatsächlich so taten, als würde ihnen das Essen schmecken. Sie waren Vampire, sie fanden menschliches Essen zum Kotzen. Aber sie mussten die Verkleidung schließlich aufrechterhalten. Elena und ich aßen genüsslich und irgendwie war alles sehr schweigsam. Niemand hatte wirklich Lust zu reden, bis Stefan sich an Damon wandte.

Damon verdrehte nur die Augen und schaute genervt. Er hatte nicht vor das zu tun, worum er gebeten worden war. Schließlich sagte er also an Stefan gewandt: ,,Ich will mich entschuldigen. Für was sollte ich mich auch entschuldigen?" ,,Das ist jetzt nicht dein Ernst? Wir hatten das alles abgesprochen!" ,, Also... wenn es sein muss..." ,,Ein einfaches ,,Entschuldige" ist doch nicht so schwer!" ,,Ach, wenn es ein Einfaches und kein ehrlich gemeintes sein muss. Dann kein Problem. Stefan schlug sich mit der Hand gegen die Stirn und schaute genervt auf. ,,Wieso musst du so schrecklich kompliziert sein Damon?" ,,Ich und kompliziert? Ich weiß gar nicht, was du meinst." Daraufhin setzte er ein schiefes Grinsen auf.

,,Er muss sich nicht entschuldigen. Selbst wenn... wäre es mir auch eigentlich relativ egal. Ich kenne so Kerle wie ihn." ,,Kerle wie ihn?", fragte Damon sichtlich angepisst. ,,Sie sind eingebildet, egoistisch und selbstverliebt. Einfach ein Kotzbrocken." ,,Kotzbrocken?! Kotzbrocken?!" Er begann langsam zu rasen und wollte gerade aufstehen und auf mich losgehen, als Stefan sich mit seiner Vampirgeschwindigkeit vor mich stellte. ,,Entweder du reißt dich jetzt zusammen oder du gehst!" ,,Das ist auch mein Haus! Du kannst mich nicht rauswerfen." ,,Und ob ich das kann. Jetzt benimm dich verdammt!" ,,Ist ja schon gut, ihr Spießer."

Damon stand ruckartig auf und ging sich noch etwas Alkohol einschenken. Vielleicht würde das seine miese Laune kippen. Ehrlich gesagt hatte ich mir das Ganze schlimmer vorgestellt.
Am späten Abend ging Damon in sein Zimmer und wir saßen noch zu Dritt unten. ,,Ich fand es nicht so schlimm, wie ihr denkt. Wir können das gerne wiederholen. Vielleicht auch im Grill? Wir können ja noch Caroline und die Anderen einladen? Oder ist das eine schlechte Idee?" Sie fanden die Idee gut und wir verabredeten uns in einigen Tagen. Ich hatte den Anderen dann auch eine SMS geschrieben. Wir würden sehen, wer zusagte und wer nicht.

Kann Das Gut Enden? - Damon Fanfiktion (The Vampire Diaries)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt