Seit meinem Gespräch mit Damon waren bereits einige Tage vergangen. Ich hatte ihn seitdem nicht mehr gesehen, was verständlich war, da ich ihn in gewisser Weise abgewiesen hatte. Ich wollte dem Ganzen eine Chance geben, damit wir eine richtige Familie sein konnten. Aber ich hatte auch Angst. Angst davor meine Familie erneut zu verlieren. Zudem wusste ich auch nicht, wie ich es ihm sagen sollte, dass sie seine Tochter war. Er wusste kaum etwas über mich. Er wusste nichts über meine Vergangenheit. Er kannte mich erst seit einigen Wochen und dabei wusste er nicht mal die Hälfte und dennoch hatte er sich in mich verliebt.
Ich mochte ihn. Die Erzählungen über ihn hatten mich keineswegs abgeschreckt, denn ich wollte mein Urteil selbst fällen. Natürlich hatte er sich in den letzten Wochen nicht gerade gut mir gegenüber benommen, aber ich wusste das er auch anders sein konnte. Sonst hätte ich ja nicht mal den Gedanken daran verschwendet, ihm eine Chance zu geben.
Und nun hatte ich einen Entschluss gefasst. Ich musste ihm von meiner Vergangenheit erzählen. Ich musste ihm erzählen, wie ich zu einem Werwolf geworden war. Er musste verstehen, wie gebrechlich ich war. Ich hatte Angst, aber es war etwas, was zwischen uns stand. Dies war der Grund, warum ich ihn aufsuchte. Schließlich fand ich ihn in seinem Zimmer. Er starrte an die Decke und bemerkte gar nicht, wie ich den Raum betrat. Also räusperte ich mich. Er schreckte hoch und sah mich an. Ich sah etwas wie Hoffnung in seinen Augen aufblitzen. ,,Ich denke wir sollten reden." ,,Das sollten wir wohl.", gab er zurück und setzte sich auf.
,,Ich möchte mit dir über meine Vergangenheit sprechen. Ich möchte dir erzählen, wie ich zu einem Werwolf wurde. Ich möchte, dass du weißt, mit was für einem Menschen du es tun hast. Hör bitte einfach zu und unterbrich mich nicht. Das ist schon schwer genug für mich." Er nickte und hörte mir aufmerksam zu.
,,Es ist schon etwas länger her, aber noch heute habe ich einige Alpträume von diesem Tag. Es war der Tag, an dem ich meine Eltern verlor. Es war der Tag, an dem ich wusste, dass der Fluch mein Leben heimsuchen würde. Es war der Tag, an dem ich keine Familie mehr hatte. Es war der Tag, an dem es nur noch mich gab.
Ich weiß nicht mehr, warum wir überhaupt mit dem Auto irgendwo hingefahren waren, aber ich wusste, dass an diesem Tag etwas Schreckliches passieren würde. Wir fuhren mit dem Auto über die Landstraße, als wir den Unfall hatten. Ich sah Rauch, Feuer und das explodierende Auto. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das überlebt hatte. Aber ich wusste, dass ich in gewisser Hinsicht schuld daran war, denn meine Augen begannen zu leuchten.
Das war der Moment, in dem ich wusste, dass sich alles ändern würde. Noch bevor irgendwelche Rettungskräfte vor Ort ankamen, war ich verschwunden. Sie hatten meine Eltern für tot erklärt und einige Zeit versucht mich zu finden. Sie gaben es aber auf, da ich keine weitere Familie hatte zu denen ich hätte hingehen können. Und dann erklärten sie auch mich für tot.
Ich lief weg und versuchte mir ein neues Leben aufzubauen, aber wie hätte ich das schon tun sollen? Ich war noch minderjährig und hatte Niemanden. Ich hatte kein Geld, hatte keine Unterkunft, hatte einfach nichts. Ich wollte auch einfach nicht nach Hause und mich von den Menschen bemitleiden lassen. Ich lief einfach los und hoffte, dass ich irgendwo wieder glücklich sein konnte. Allerdings stellte sich das als schwieriger heraus, als ich erwartet hatte.
Eines Tages war ich einfach nur fertig und wollte vergessen, weswegen ich in eine Bar ging. Ich trank etwas und anscheinend trank ich etwas zu viel. Einige Tage später wusste ich es. Ich erwarte ein Baby. Ich kannte den Mann nicht. In diesen Moment hatte sich mein Gehirn einfach ausgeschaltet. Es war mir egal, was ich tat. Irgendwie gab es mir das Gefühl nicht alleine zu sein.
Meine ungeborene Tochter gab mir das Gefühl gebraucht zu werden und nicht mehr alleine dazustehen. Sie gibt mir das Gefühl, als hätte ich wieder eine Familie. Und ich habe einfach Angst, wenn ich mich auf dich einlasse, dass ich dich auch verlieren werde und am Ende wieder alleine dastehe. Ich weiß wie armselig das klingt, aber ich musste dir einfach erzählen, wie es dazu kam. Du kannst jetzt wieder etwas sagen, wenn du willst."
Er sah mich mit etwas größeren Augen an. So etwas hatte er wahrscheinlich gar nicht erwartet, aber es war nun mal so geschehen. ,,Das tut mir alles so schrecklich leid für dich. Du warst so jung und hattest keinen mehr." Damon nahm mich in den Arm und ich ließ meinen Tränen freien Lauf.
,,Ich weiß, wie es ist seine Eltern zu verlieren, aber ich hatte immer noch Stefan. Stefan, der mir Halt gab und dem ich Halt gab. Wir waren niemals alleine. Wir hatten immer uns Zwei." ,,Und du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich darum beneide." ,,Das musst du nicht. Wir hatten auch eine schwere Zeit, aber davon mal ab. Ich bin für dich da. Ich hoffe das weißt du." Ich nickte und versuchte mit dem Weinen aufzuhören. Nach einiger Zeit gelang es mir.,,Verstehst du jetzt, warum ich Zeit brauche. Ich mag dich wirklich, Damon. Aber ich habe einfach Angst." ,,Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Ich habe dir doch gesagt, dass ich warten werde." ,,Danke."
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Kann Das Gut Enden? - Damon Fanfiktion (The Vampire Diaries)
Fiksi PenggemarRuby, ein Mädchen aus einfachem Hause, verliert auf einen Schlag alles. Und zur Strafe plagt sie ein lebenslanger Fluch. Das Werwolfgen. Doch dann trifft sie auf einen unbekannten Mann, der ihr Leben völlig auf den Kopf zu stellen scheint. Doch er i...