Kapitel 3

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Völlig nervös kam ich auf dem Parkplatz des Schulgeländes an. Ich schaute mich um und sah Caroline, die bereits im Eingang auf mich wartete. Sie wollte mir alles zeigen, wofür ich mehr als froh war, denn gut im Kontakte knüpfen, war ich nicht gerade. Caroline ging mit mir zum Sekretariat, wo ich meinen Stundenplan bekam und daraufhin begleitete sie mich in meinem neuen Raum. Auf dem Weg dorthin lernte ich Elena, Bonnie, Jeremy und Stefan kennen. Beim Vorbeigehen berührte ich Bonnie und sie schaute mich komisch an, was nicht anders zu erwarten war. Bonnie spürte meine Aura, sie wusste, was ich war und deshalb wollte sie später mit mir alleine darüber reden. Ich hatte keine Angst ihr mein Geheimnis zu erzählen, denn Caroline versicherte mir, dass sie mehr als schweigsam war. Ich konnte Bonnie also vertrauen.

Nach den ersten Unterrichtsstunden fing Bonnie mich im Gang ab und schaute mich fragend an. Natürlich wusste ich worauf sie hinaus wollte. ,,Ich weiß, dass du eine Hexe bist. Caroline hat es mir gesagt und ich weiß auch, was die anderen sind. Mir ist klar, dass du mich als eine Bedrohung ansiehst, immerhin bin ich ein Werwolf. Allerdings kann ich dir versichern, dass ich keine Gefahr darstelle. Ich möchte einfach nur mein Leben leben. Wie du vielleicht siehst, bin ich schwanger und fast so weit zu entbinden. Ich hätte überhaupt keine Kraft irgendwas geben euch auszurichten. Was würde es mir und dem Kind bringen einen Streit anzufangen und mir wahrscheinlich noch Feinde zu machen?" Sie sah mich erst verwirrt und dann wissend an. ,,Ich weiß nicht, was Caroline dir alles erzählt hat, aber ich denke, sie hat dir genug erzählt. Du weißt zu was die Anderen und ich fähig sind und ich rate dir besonders bei Damon aufzupassen." ,,Ja, Caroline hat mich bereits gewarnt. Allerdings... ach vergiss es." Sie ging nicht weiter darauf ein und wir gingen in die Cafeteria zum Mittagessen, wo die Anderen bereits auf uns warteten. Irgendwie war es schön endlich Freunde gefunden zu haben, obwohl ich nicht genau wusste, ob sie meine Freunde waren. Ich denke mal sie akzeptierten mich, so wie ich sie akzeptierte.

Natürlich kam Caroline noch auf die grandiose Idee, dass wir uns alle abends im Grill treffen sollten, um uns besser kennen zu lernen. Ob ich wirklich Motivation dazu hatte, war eine andere Sache. Aber was sollte es schon schaden? Immerhin wollte ich versuchen ein relativ normales Leben zu leben und Freunde gehörten nun mal dazu. Somit sagte ich auch zu.

Die nächste Stunde hatte ich nur mit Stefan zusammen. Ich folgte ihm zum Raum und er bot mir einen Platz neben sich an. Stefan wusste sehr viel, was wahrscheinlich an seinem Alter lag und seiner Erfahrung. Vieles vom Unterrichtsstoff hatte er bestimmt selbst miterlebt. Vampire hatten schon Vorteile, aber die Nachteile überwogen meiner Meinung nach. Blutverlangen, die Sonne, wenn man keinen Ring dagegen hatte, die Stärkung einzelner Emotionen und die Unsterblichkeit. Alle, die man liebt, sterben irgendwann. Da hatte ich lieber die Schmerzen der Verwandlung in einen Werwolf.

Ich konnte mich sehr lange mit Stefan unterhalten, da der Lehrer nicht wirklich aufpasste. Ich muss schon zugeben, dass er wirklich netter "Mensch" war. Irgendwie wusste ich schon, dass Elena mit Stefan sehr viel Glück hatte und ich hoffte, dass Damon auch nur ansatzweise irgendwas mit seinem Bruder gemeinsam hatte. In Carolines Erzählungen über Damon war dies allerdings nicht der Fall. Davor hatte ich ein wenig Angst. Sollte er irgendwann herausfinden, dass ich ein Kind von ihm hatte, würde er mir wahrscheinlich das Leben zur Hölle machen. Stefan erzählte mir viel über sich, von seiner Vergangenheit und einige Dinge, die selbst Caroline mir nich erzählt hatte. Allerdings waren die für mich selbst nicht wirklich nennenswert. Ich erzählte mit ihm also ein bisschen von mir, wobei er mir fasziniert zuhörte. Die Schwangerschaft und den Kindesvater ließ ich außer Acht. Ich meine, es war sein Bruder. Er würde direkt zu ihm laufen und ihm davon erzählen und das musste ich erst einmal verhindern.

Nach dem Unterricht berichteten uns Matt, Bonnie und Jeremy, dass sie abends doch nicht in den Grill kommen würden. Also blieben nur noch Tyler, Caroline, Stefan, Elena und ich übrig. Ich hoffte sehr, dass Stefans Bruder nicht plötzlich vor uns stand. Doch leider wurde mein Wunsch nicht erfüllt.

Nach der Schule verabschiede ich mich erstmal von allen und zog etwas anderes an. Ich aß eine Kleinigkeit und ging dann langsam Richtung Grill. Caroline und Tyler warteten bereits auf mich, während Elena und Stefan nach einigen Minuten dazukamen. Wir unterhielten uns eine Weile über irrelevante Dinge, bis wir auf einmal von der Seite angelabert wurden. Da sah ich ihn nach vielen Monaten das erste Mal wieder. Damon!

Er erkannte mich natürlich nicht wieder. Wie zu erwarten! Obwohl ich mich kaum verändert hatte. Ohne auf mich zu achten, setzte er sich einfach zu uns und sprach mit den Anderen. Mich ignoriere er einfach. Caroline wandte sich an ihn und meinte, dass er wenigstens hätte hallo sagen können. Allerdings interessierte ihn das überhaupt nicht. Um ihn zu provozieren, sagte ich Caroline, dass es mir nichts ausmache, wenn so ein arroganter Typ mich ignorierte. Woraufhin er mit rumsticheln anfing. Meine Provokation hatte also erfolgreich funktioniert.

,,Arroganter Typ nennst du mich? Guck dich doch mal an, du Bauernbalg! Und guck mich nicht so dumm von der Seite an!" ,,Habt ihr irgendwen reden hören?" Stefan und Caroline konnten ihr Lachen nicht unterdrücken. Sie fanden es lustig, wie ich mit Damon umging, was ihn allerdings zur Weißglut trieb. Er versuchte immer und immer wieder Streit anzufangen, allerdings ignorierte ich ihn. Tyler schien es zu faszinieren, dass ich als Werwolf so ruhig bleiben und meine Aggression im Zaum halten konnte. Damon nutzte dies allerdings als wunden Punkt.

,,Oh, ist da etwa jemand verliebt? Minus und Minus ergibt doch bekanntlich Plus. Was ein schönes Paar ihr doch abgeben würdet." ,,Weißt du was, Damon? Nur weil du verletzt bist, da dein Bruder immer vorgezogen wird, musst du es nicht an anderen auslassen!" ,,Ja klar... woher willst du das bitte wissen?" ,,Dein Verhalten und deine Blicke gegenüber Elena sagen alles, Süßer!"

Er war richtig wütend und er sah aus als würde er jeden Moment auf mich losgehen wollen, allerdings hielt Stefan ihn mit einer Hand zurück. Stefan schaute mich sorgenvoll an. In diesem Moment fiel ihm auch mein Babybauch auf. Ich versuchte ihm zu verklickern, dass er darauf jetzt nicht laut eingehen sollte, damit Damon dies nicht mitbekam. Auch, wenn ich jetzt die Kraft hätte mich zu wehren, würde ich es nicht tun, da ich es immer noch mein Geheimnis war. Zudem war ich immer noch schwanger. Da ich mich nicht wehrte, versuchte Damon mir nun Angst zu machen, er verschwand allerdings einfach, da es nicht funktionierte.

Die anderen schienen das Drama dezent lustig zu finden, weshalb ich einfach nur meinte, dass er es verdient hatte. Stefan schien allerdings sauer auf Damon zu sein, da er immer noch in Elena verliebt war. Elena dagegen war es mehr als peinlich und sie versuchte Stefan nebenbei zu beruhigen. Caroline und Tyler lobten mich für meine coole Aktionen. Sie fanden es klasse, dass Damon endlich Paroli geboten wurde. Auch Elena bestärkte mich und sagte, dass sie mich möge und sie es toll fand, dass Damon endlich Widerstand bekam. Danach verabschiedeten sich die Beiden von uns, da Stefan mit Damon über sein Verhalten reden wollte.

Ich unterhielt mich noch eine Weile mit Tyler und Caroline und erklärte ihnen genau warum ich mich nicht gewehrt hatte, da sie ja wussten welche Kraft in mir schlummerte. Sie verstanden meinen Gedankengang und fanden es auch relativ sinnvoll, dies den Anderen zu verschweigen. Im ersten Moment wusste man nicht wem man genau trauen konnte. Auch wenn wir Freunde waren, wusste ich nicht, ob sie es an Damon weitergeben würden oder eben nicht. Ich meinte nur, dass Damon eine ganz schöne Herausforderung sein musste, wenn er immer so schwierig war. Allerdings interessierte mich das nicht sonderlich. Nach einer Weile verabschiedeten wir uns und ich ging nach Hause um mich auszuruhen. Immerhin musste ich morgen wieder zur Schule.

Kann Das Gut Enden? - Damon Fanfiktion (The Vampire Diaries)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt