Kapitel 12

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Ich wollte mich gerade ein wenig auf die Couch setzen, als Damon natürlich wieder auftauchen musste. ,,Verfolgst du mich etwa?" ,,Wieso um alles in der Welt sollte ich dich verfolgen?" ,,Keine Ahnung, warum du das tun solltest. Aber so oft wie heute sind wir uns noch nie begegnet." ,,Davor hast du auch nicht in meinem Haus gelebt. Und ich denke, ich habe das Recht mich in meinem Haus so zu bewegen, wie ich es für richtig halte." ,,Das Recht soll dir auch keiner nehmen. Nur irgendwie hätte ich auch mal gerne meine Ruhe." ,,Dann geh doch in dein Zimmer rauf." ,,Und dann belauscht du mich wieder? Ganz bestimmt nicht!" ,,Führst du Selbstgespräche?" ,,Nein, aber vielleicht würde ich gerne telefonieren wollen." ,,Ich dachte, dass du deine Ruhe haben willst." ,,Mir geht es gerade einfach um das Prinzip." ,,Wie du meinst." Er schüttete sich ein Getränk ein und ließ sich auf die Couch nieder. ,,Dann werde ich jetzt eben hoch gehen und ein Bad nehmen, wenn ich unten schon nicht in Ruhe sitzen kann." ,,Tu, was du nicht lassen kannst." ,,Das werde ich wohl."

Ich lief durch mein Zimmer hindurch in Richtung meines Badezimmers. Dort entledigte ich mich meiner alten Kleidung und ließ mich langsam aber sicher in die Wanne gleiten, die ich währenddessen auffüllte. Ich hatte keine genaue Vorstellung davon, wie lange ich nun hier sitzen wollte, aber das war mir gerade egal. Ich wollte einfach entspannen. Ich schloss ein wenig die Augen und schlief ein.

Als ich nach einiger Zeit erwachte, war das Wasser eisig kalt, deshalb beschloss ich das Bad vorläufig zu beenden und mich anzuziehen. Allerdings stürzte ich, als ich auf das Handtuch trat, da es unter meinen Füßen davon rutschte. Ich schrie und konnte nicht gerade gut aufstehen, da mein Fuß zu sehr schmerzte. Hoffentlich ging es dem Baby gut. Ich hatte keine Ahnung was ich jetzt machen sollte, allerdings kam meine Rettung einige Sekunden später.

,,Was machst du bitte, dass du so schreist.", rief Damon durch die Tür. ,,Ich bin gestürzt und ich kann nicht aufstehen." ,,Dann würde ich jetzt reinkommen und dir helfen." ,,Nein! Ich habe keine Klamotten an." ,,Stell dich nicht so an. Soll ich dir nun helfen oder nicht?" ,,Na gut, aber guck bitte woanders hin." Wahrscheinlich verdrehte er gerade die Augen, was mir aber egal war, weil er mir einfach helfen sollte.

,,Wie tollpatschig muss man eigentlich sein, dass man über ein Handtuch stolpert?" ,,Das ist gerade meine geringste Sorge. Ich hoffe einfach, dass dem Baby nichts passiert ist. Und ich würde es sehr toll finden, wenn du mich nicht die ganze Zeit so ansehen würdest." ,,Wie sehe ich dich denn an?" ,,Du starrst einfach nur und ich sitze hier in nur einem Handtuch." ,,Es tut mir leid, aber ich kann einfach nicht wegschauen." Er lächelte verlegen.

Irgendwann entstand ein peinliches Schweigen, bis ich mich räusperte und ihn bat mir etwas zum Anziehen zu holen. Nach wenigen Sekunden war er wieder bei mir und half mir ein T-Shirt über zu ziehen und eine kurze Hose. Beides hatte er aus seinem Zimmer geholt, damit man mich besser untersuchen konnte. Er trug mich nach unten auf das Sofa und befahl mir mein Bein hoch zu legen, sodass ich den Fuß nicht überlasten musste. Damon holte mir ein wenig Eis und wickelte es in ein Handtuch, damit ich den Fuß kühlen konnte. Er schien sich wirklich Sorgen um mich zu machen, denn er wollte unbedingt, dass ich in ein Krankenhaus gebracht wurde.

,,Wieso willst du mich nicht einfach mit deinem Blut heilen?" ,,Weil... keine Ahnung warum. Aber ich denke, es ist besser, wenn du zu einem Arzt gehst. Denk an das Baby..." ,,Du machst dir wirklich Sorgen um mich?!" ,,Natürlich mache ich mir Sorgen um dich!" ,,Aber wieso?" ,,Weil... weil ich...", bevor er den Satz zu Ende sprach, war er einfach verschwunden.

Da ich mit meinem Fuß nicht weit kommen würde und kein Telefon in der Nähe war, blieb ich auf dem Sofa sitzen und wartete, dass irgendjemand vorbeikam. Irgendwann klopfte es tatsächlich an der Haustür und ich rief einfach ,,Herein", da ich ungebetene Gäste sowieso nicht in das Haus einladen konnte. ,,Hey, Ruby. Wo ist denn der Rest und... Was hast du denn gemacht?" ,,Hey, Care. Ich bin vorhin gestolpert und Damon hat mir geholfen." ,,Er hat dir geholfen?" ,,Ja, das hat er." Und somit erzählte ich ihr was genau vorgefallen war und, dass Damon einfach verschwunden war.

,,Du solltest aber wirklich zu einem Arzt und schauen, dass dem Baby nichts passiert ist. Ich finde es wirklich überhaupt nicht gut von ihm, dass er dich einfach alleine gelassen hat. Ich meine, du konntest ja niemand anderem Bescheid sagen." ,,Gib nicht ihm die Schuld. Ich bin einfach zu tollpatschig gewesen und ich glaube ich habe ihn ein wenig unter Druck gesetzt." ,,Unter Druck gesetzt? Niemals! Ich kann schon ahnen was er dir sagen wollte... aber, wenn er dazu nicht bereit ist, dann ist das sein Problem." ,,Du glaubst doch nicht im Ernst, dass er..." ,,Oh doch. Genau das glaube ich." ,,Und du meinst er ist über Elena hinweg?" ,,So wie du es mir geschildert hast, scheint er über sie hinweg zu sein." ,,Aber er wird es niemals zugeben oder?" ,,Ich glaube, du musst ihm einfach Zeit geben. Aber jetzt mal im Ernst, ich werde dich jetzt ins Krankenhaus fahren." ,,Danke, Care."

Auf dem Weg ins Krankenhaus unterhielten wir uns ein wenig. ,,Und du denkst daran, die Ärzte zu manipulieren, sobald sie irgendwie herausfinden könnten, dass ich übernatürlich bin." ,,Natürlich werde ich daran denken. Immerhin steht nicht nur dein Leben auf dem Spiel." ,,Danke. Auch dafür." ,,Keine Ursache. Wir sind doch Freundinnen und so etwas macht man für Freundinnen."
Als wir im Krankenhaus ankamen, saß ich eine Weile dort, bis sich ein Arzt endlich mit mir auseinandersetzte. Er untersuchte meinen Fuß und meinte, dass nichts Auffälliges zu sehen sei. Allerdings sollte ich den Fuß einige Zeit erstmal nicht belasten. Danach führte er noch einen Ultraschall durch. Dabei meinte er, dass es dem Baby gut gehen würde. Zudem sagte er, dass es wohl ein Mädchen werden würde. Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, das Geschlecht des Babys zu erfahren, aber das konnte der Arzt ja nicht wissen.

Als Caroline ihn manipuliert hatte, machten wir Zwei uns wieder auf den Heimweg. Sie brachte mich noch in das Wohnzimmer und fragte, ob ich etwas zu Essen bräuchte, woraufhin ich ablehnte. Ich unterhielt mich noch kurz mit ihr über das Geschlecht des Babys und sie quiekte vor Freude. ,,Es wird ein Mädchen! Oh, es wird ein Mädchen!" ,,Du freust dich ja mehr als ich." Sie grinste.

Caroline wartete noch bis Stefan zurück war und verabschiedete sich dann von mir. Stefan fragte mich natürlich, wieso ich nicht laufen konnte und ich erzählte ihm was passiert war. Mir war es sichtlich unangenehm zu erzählen, wie das mit Damon verlaufen war, aber er schien erfreut, dass zwischen uns alles gut sei. Irgendwie hatte er die leichte Hoffnung, dass Damon endlich über Elena hinweg wäre. Er brachte mich noch hoch in mein Zimmer und gab mir eine Kleinigkeit zu essen mit. Er versprach mir, dass er bis morgen Krücken besorgen wollte, die er dann an mein Bett stellen wollte. Ich war ihm sehr dankbar. So war ich wenigstens nicht komplett abhängig von den Anderen. Ich aß schnell auf und legte mich dann auch schon schlafen. Dieser Tag sollte einfach nur vorbei sein.

Kann Das Gut Enden? - Damon Fanfiktion (The Vampire Diaries)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt