Umberto ist gutaussehend, lustig und echt nett. Das Haus in dem er lebt, zeigt dass er nicht von schlechten Eltern kommt. Als wir aus dem Bus gestiegen sind, hat mich das riesen Anwesen sofort umgehauen, ich dachte ich kann nicht mehr – es ist sogar größer als unser Haus. Ein großes Tor hatte um am Anfang begrüßt und dann hatte eine Stimme durch die Sprechanlage gefragt ''Ja bitte?''
Emilia hatte mich irritiert angesehen. Bin ich im falschen Film?, hatten ihre Augen gesagt. Dann stellte sie sich auf Zehnspitzen und murmelte ''Wir sind Gäste.. von Umberto.''
''Eure Namen?''
''Emilia und Martina.''Dann hatte sich das Tor quietschend und seufzend geöffnet. Das war nun zehn Minuten her. Nun sitze ich neben Emilia auf einem großen, weißen Ledersofa und schaue mich mit großen Augen in diesem riesigen Haus um. Klar habe ich so etwas schon gesehen, nur ich habe es nicht von Umberto erwartet.
''Der soll einer von diesen Kiffern sein?'', flüstere ich, als Umberto sich entschuldigt, um die Tür für die nächsten Gäste zu öffnen. Ziemlich höflicher Junge.Bis auf zwei immer wieder kichernden Mädchen, mit blond gefärbten Haaren, sind wir alleine.
''Hey!'', protestiert Emilia,''Du bist echt unmöglich, Smarti, weißt du das?''
Dass sie immer so gereizt reagieren muss, sie tut ja so als ob ich jemanden beleidige – es ist nun mal so, dass sie Kiffer sind oder soll ich sie Drogenabhängige nennen? Das wäre mir deutlich zu lang. Ich hebe abwehrend die Hände und verdrehe die Augen ''Ich mein ja nur. Ich dachte immer die hätten so angeschwollene rote Augen, tiefe Augenringe, richtig blass - du weißt schon.''Das ist doch das Bild was man vor Augen hat, wenn man an Kiffer denkt oder? Ich jedenfalls habe das, vielleicht habe ich auch einfach kein Wissen über solche Menschen, aber auf das Wissen kann ich auch gerne, wirklich liebend gerne, verzichten.
''Was würdest du denken, wenn ich dir sage, dass ich auch schon ein paar Mal gekifft habe?'', fragt Emilia mich ernst.
''Soll das eine Fangfrage sein?'', ich sehe sie bettelnd an und hoffe sie scherzt nur. Aber die Aussicht darauf, dass das bloß ein Witz war, ist nicht gerade hoch.''Nein.'', Emilia senkt den Kopf,''Es.. ich war mit Chris und Philipp unterwegs und die Beiden.. Oh man, Smarti, es hat so gut getan, verstehst du? Es war als ob deine ganze Last von den Schultern weicht.''
''Lia, welche Last denn bitte?'', zische ich aufgebracht und kann es immer noch nicht fassen,''Wir bekommen doch eh alles in den Arsch geschoben!''
Es ist schrecklich. Versteht ihr das? Ihr bekommt auf einmal so vieles von eurer eigentlichen besten Freundin erzählt, obwohl ihr geglaubt habt, dass ihr sie eigentlich wirklich kennt. Aber ich scheine wohl eine andere Emilia zu kennen, nicht diese. Die, die kifft und sauft und einen Freund hat, schlechte Noten schreibt und mich nicht mehr kennt. Sie sieht mich entsetzt an, ja, ich nehme sonst nie solche Wörter in den Mund - aber es stimmt doch!
''Das ist es doch.'', flüstert sie,''Das ist nicht so toll, mir gefällt das nicht. Alles in den Arsch geschoben zu bekommen, meine ich.''''Also ich bin zufrieden damit.'', sage ich laut, woraufhin ich schnaube und gebe ihr damit zu verstehen, dass das Thema nun für mich abgeschlossen ist. Ich habe Glück, denn in dem Moment betritt Umberto wieder den Raum - als sich unsere Blicke treffen, lächelt er. Er hat ein sehr schönes Lächeln. Ich schätze ihn auf achtzehn oder neunzehn - groß, stark, gebräunt, dunkelbraune Haare und haselnussbraune Augen, Kategorie: Mädchenheld.
Es kommen immer mehr Jugendliche in den gemütlichen Raum, in dem ein Kamin brennt. Ich habe mich in der Zwischenzeit mit Emilia nach vorne zum Kamin gesetzt, weil es irgendwie eine romantische Stimmung macht und vorallem aber warm ist. Ich lehne mich an meine beste Freundin, wärme mich am Kamin und schaue nach oben um mir die Leute anzusehen. Aber Emilia hatte recht, so viele sind wir nicht - vielleicht zwanzig Leute? Maximal dreißig. Dennoch ist mir unwohl dabei, ich fühle mich wie ein Außenseiter, denn ich bin die einzig Neue hier. Ich kenne keinen und auch sonst bin ich nicht wirklich der Typ, der gerne auf Partys geht. Jetzt weiß ich auch warum – aber immerhin ist das eine kleinere Truppe, sodass man noch Übersicht haben kann. Umberto stellt mich allen vor und umgekehrt.
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Zwischen zwei Welten.
Fanfiction''Bitte. Ich flehe dich an, nimm es.'' Sie zögert. Doch dann löst sie meine Hände sanft von dem Buch und nimmt es an sich. Ich sehe ihren neugierigen Blick, diese Frage die ihr auf der Zunge liegt, die sie aber nicht stellt - aus Angst. Ich lächle t...