Kapitel 3 - Entscheidungen

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„Hey Josh!" Ginny betrat das Fitnessstudio auf dem Trainingscampus der Holyhead Harpies und stellte ihre Trainingstasche neben der Tür ab. Sie trug bereits ihre Sportklamotten, eine schwarze lange Leggings und ein weißes weites T-Shirt, um ihren Bauch zu verdecken, und ihre Haare waren zu zwei Boxer-Braids geflochten. Man sah noch nicht wirklich viel außer eine kleine Rundung, doch Ginny, die normalerweise nur in Sport-BHs trainierte, wollte auf Nummer sicher gehen.

„Hi Ginny. Du bist spät dran, ist alles okay?", fragte ihr Personal Trainer und lächelte sie an.

Ginny erwiderte sein Lächeln. „Ja, alles ist gut, ich musste nur mit Gwenog und Coach einiges besprechen."

„Irgendwas ernstes?"

„Ja, ziemlich", erwiderte Ginny. „Es betrifft auch zum Teil dich-"

Joshs Augen weiteten sich. „Du willst doch nicht deinen Trainer wechseln, oder? Habe ich irgendwas falsch gemacht?"

„Nein", antwortete Ginny lachend. „Ich bin schwanger und mein Trainingsplan muss diesen Umständen angepasst werden. Das einzige was sich für dich ändert ist, dass du manche Übungen nicht mehr mit mir machen kannst, mich öfters jammern hören wirst und ungefähr von Ende August bis November frei hast."

„Du bist schwanger?"

Sie nickte. „Zehnte Woche. Das Baby kommt voraussichtlich im Oktober. Harry und ich haben besprochen, dass ich diese Saison noch beenden werde und dann, wenn alles gut geht, zur zweiten Hälfte der nächsten Saison wieder einsteige. Mein normales Fitness Training wird aber schon sechs bis acht Wochen nach der Geburt stattfinden, je nachdem wie es mir geht. Mit Gwenog und Coach ist das auch schon abgeklärt."

„Wow! Herzlichen Glückwunsch!", sagte Josh und lächelte strahlend. Er trat einen Schritt näher an Ginny heran und umarmte sie.

„Danke! Harry und ich wollen es nur noch etwas für uns behalten deswegen darfst du niemandem etwas sagen!"

„Versprochen!", versicherte er ihr. „Dann setzen wir uns heute an deinen Trainingsplan dran und machen noch ein paar Übungen. Alles was wir nach der Geburt machen hat glaube ich noch etwas Zeit."

~

„Wie war dein Training?"

„Echt gut. Josh macht mit mir jetzt mehr Konditionstraining damit mir auch in ein paar Wochen nicht die Puste ausgeht. Das Training mit dem Team lief auch ganz gut."

„Und deine Teamkollegen wissen nicht, dass du schwanger bist?", hakte Harry nach, der am Herd stand.

Ginny ging zu ihm und schlang ihre Arme von Hinten um ihn. „Nein, das müssen sie erstmal auch nicht."

„Noch nicht mal Lizzie?"

„Nein, auch sie nicht. Ich will es erst unserer Familie sagen."

Harry drehte sich zu ihr um. „Und wann wollen wir das machen? Nicht vor Ron und Hermines Hochzeit, oder?!"

Sie schüttelte den Kopf. „Es ist deren großer Tag. Ich möchte ihnen davor nicht die Show stehlen."

Ihr Mann lachte. „Dann müssen wir nur schauen, wie wir das verkaufen, dass du dann keinen Alkohol trinkst. Wir wissen alle, dass du manchmal gerne übertreibst", sagte er grinsend.

„Hey!", beschwerte sich Ginny lachend und schlug ihn auf dem Oberarm. „Wir lassen uns etwas einfallen. Ich muss eher darauf achten, dass man nichts sieht. Hermine hat das Kleid für mich schon rausgesucht und es ist nicht gerade weit."

„Die Hochzeit ist in drei Wochen. Das heißt du bist dann in der 13ten Woche", bemerkte Harry.

„Das sollte machbar sein."

Auch Harrys Arme schlangen sich um ihren Körper und er drückte sie an sich. Sein Kinn platzierte er auf ihrem Kopf und schloss kurz die Augen. „Was hältst du davon, wenn wir nach der Hochzeit wegfliegen?"

„Wegfliegen?"

„Ja, warum nicht?! Du hast Länderspielpause bei den Harpies und ich kann mir frei nehmen. Dann können wir zusammen einen schönen Urlaub genießen und einfach nur entspannen. Unserer Familie können wir es auch noch danach sagen." Ginny zog eine Augenbraue hoch. „Komm schon Ginny, du schuldest mir das. Du warst diejenige, die es so lange geheim halten wollte, dass wir verlobt sind."

„Mit dem Unterschied, dass wir da nicht ein Ablaufs Datum von neun Monaten hatten und mein Körper sich nicht verändert hat." Doch bevor Harry etwas sagen konnte, fügte sie hinzu: „Aber okay. Ich möchte es eh noch ein bisschen länger für uns behalten. Außerdem weiß ich nicht, wie meine Mum reagiert. Ich habe ihr immer gesagt, dass sie erst in zehn Jahren von mir Enkel bekommen wird."

„Sie wird sich bestimmt unheimlich freuen!", versicherte Harry ihr.

Ginny lachte. „Daran zweifle ich keinesfalls. Nur dann wird sie realisieren, dass es nicht geplant war und uns dann einen Vortrag über Verhütung halten."

„Man kann den Verhütungstrank auch mal vergessen", sagte Harry lachend. „Wer hätte gedacht, dass du genau dann schwanger wirst?"

„Ich mag zwar jetzt Potter mit Nachnamen heißen, aber ich trage immer noch die Weasley besser gesagt die Prewett Gene in mir. Gefühlt hättest du mich nur angucken müssen und ich wäre schwanger geworden", warf Ginny ein. „Und außerdem haben wir es nicht nur vergessen, wir haben es auch noch nicht mal bemerkt. Ich habe es erst ein paar Wochen später bemerkt als meine Periode ausgeblieben ist. Nachdem sie zum zweiten Mal ausgeblieben ist, wohl bemerkt."

Harry sagte nichts, sondern löste sich lachend von ihr und wandte sich wieder dem Essen auf dem Herd zu.

„Wir sollten umziehen", sagte Ginny dann und setzte sich an den Tisch.

Harry drehte sich wieder zu ihr um. „Wieso?"

„Wir haben in dieser Wohnung keinen Platz für ein Baby. Ein eigenes Zimmer braucht es erstmal nicht aber selbst im Wohnzimmer haben wir nicht genug Platz für alles. Wo sollen wir einen Kinderwagen oder eine Wickelkommode unterbringen?"

„Okay, ich bin einverstanden, ich habe mich nur gewundert, weil du immer hierbleiben und von Umziehen nichts wissen wolltest", erwiderte Harry gelassen.

„Ich habe keinen Bock auf den ganzen Umzugsstress, aber das ist jetzt unvermeidbar. Außerdem habe ich das alles gesagt als ich noch nicht schwanger war."

„Heißt das wir ziehen endlich in ein Haus?", fragte Harry amüsiert mit leuchtenden Augen.

Ginny lachte. „Nur wenn wir bis in drei Monaten unser Traumhaus gefunden haben, in dem wir für immer bleiben wollen. Haben wir das nicht, dann werden wir uns wieder mit einer Wohnung anfreunden müssen."

„Alles klar!", entgegnete er. „Lass uns nach unserem Urlaub nochmal darüber reden und uns auf die Suche begeben. Für uns und Baby gibt es jetzt erstmal essen."

BELIEVING (until the end) - Hinny FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt