Kapitel 41 - Erschöpfung

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Die neue Quidditch Saison startete dieses Jahr an dem Tag, an dem Albus genau acht Monate alt wurde. Für die Potters hieß das, dass wieder der verrückte Alltag losging. Mit nun zwei Kindern, Vollzeitjobs und einem Haus, blieb wenig Zeit für Langeweile, doch das waren sie bereits gewöhnt. Nie in ihrem Leben hatten sie wirklich sagen können, dass sie eine ruhige Zeit hatten.

Nach dem Krieg ging es darum erst sich selbst wieder zusammenzuflicken und danach in die Zukunft zu schauen. Für Harry hieß das seiner Karriere als Auror nachzugehen und für Ginny professionell Quidditch zu spielen. Als beide ihre Ziele erreicht hatten, heirateten sie und nur kurze Zeit später kam James in ihre kleine Familie dazu. Und jetzt Albus.

Doch ganz ehrlich, Harry und Ginny hätten nicht glücklicher sein können. Harry, der nie eine richtige Familie gehabt hatte, bis er von den Weasleys aufgenommen wurde und nun sogar seine eigene kleine Familie hatte, die seinen Namen trugen und mit zwei von denen er sich sein Blut teilte. Ginny hatte nie weit in die Zukunft gedacht, weil ihr der Gedanke Angst bereitet hatte. Vor allem hätte sich die sechzehnjährige Ginny bei dem Gedanken mit 25 zwei kleine Kinder zu haben, erschreckt, da der Plan war bis mindestens dreißig zu warten. Doch das Beste kam eben unerwartet und sie liebte es das ganze Eltern-Ding mit der Liebe ihres Lebens durchzuziehen.

Aber es gab auch weniger rosige Tage, wo alles zu viel zu sein schien und sie das Gefühl hatte, alles würde schief gehen. Besonders der Monat nach dem Beginn der Quidditch Saison nahm Ginny komplett auseinander; das Training war härter, länger und anstrengender. Umso dankbarer war Ginny, dass Harry nach dem Rücktritt von Robards zum Leiter der Aurorenzentrale ernannt wurde und so auf weniger Missionen ging und flexibler in seinen Arbeitsort und -zeiten war.

„Ich glaube ich sterbe", verkündete sie als sie aus dem Kamin in ihr Wohnzimmer stolperte nach einer langen Trainingseinheit und ihren Mann erblickte, der mit den Kindern auf dem Boden saß. Er spielte mit James, während Albus neben ihnen auf seinem Bauch lag und das Spielzeug seines älteren Bruders bewunderte.

Als sie zu Harry blickte, funkelten amüsierte Augen ihr entgegen. „Bitte nicht. Lass mich nicht alleine mit den Kindern!", erwiderte dieser amüsiert.

Ginny ließ sich ebenfalls auf den Boden sinken und hob Albus in ihre Arme, der sich an sie schmiegte. Sie lehnte sich nach vorne und gab Harry einen kurzen Kuss auf die Lippen und drückte auch James einen Kuss auf seine Stirn.

„Guck mal, Mummy! Das habe ich heute im Kindergarten für dich gemalt!", erzählte der Dreijährige stolz und hielt seiner Mutter ein Pergament hin, auf dem er rumgekrizelt hatte. Erst vor wenigen Tagen hatten sie seinen Geburtstag gefeiert und Ginny konnte kaum glauben, wie schnell die Zeit vergangen war.

„Wow Jamie, das hast du toll gemacht!", lobte sie ihn mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. Dann wandte sie sich an Harry: „Habt ihr schon gegessen?"

„Die Kinder ja, aber ich habe auch dich gewartet. Wie wäre es, wenn wir die Kinder langsam ins Bett bringen, dann zusammen essen und danach lass ich dir, wenn du lieb bist, ein Bad ein."

Ginny lächelte. „Mir oder uns?"

„Das darfst du dir aussuchen", erwiderte Harry mit einem Funkeln in den Augen.

~

Es dauerte über eine Stunde, bis sie beide Kinder ins Bett gebracht hatten und diese dann auch wirklich dort blieben. James hatte es sich angewöhnt, nachdem er ins Bett gebracht wurde und während seine Eltern Albus Bettfertig machte, nochmal aus seinem Zimmer in Als Zimmer zu schleichen, um dort zu bleiben, bis auch sein kleiner Bruder im Bett war. Denn laut ihm war es unfair, dass er zehn Minuten früher ins Bett gehen musste, obwohl er älter war. Den Einwurf von seinen Eltern, dass Albus auch zwischendurch mehrmals am Tag schlief und nicht nur einen Mittagsschlaf hatte wie James, ignorierte er.

„Was hast du gekocht?", fragte Ginny, nachdem sie ein zweites mal leise die Tür von James' Zimmer schloss und ihrem Mann die Treppe herunter folgte.

Harry hielt ihr die Tür zur Küche offen und trat nach ihr ein. „Shepherd's pie", entgegnete er und deutete auf die Herdplatten.

„Oh, ich liebe dich!", schwärmte Ginny, gab ihm einen Kuss auf die Wange und erhitzte das Essen mit einem Wink ihres Zauberstabes. Als sie zwei Teller und Besteck aus den Schubladen und Schränken schweben ließ, entdeckte sie, was noch auf dem Tisch stand. „Du hast Scones gebacken?"

Ihr Mann zuckte mit den Schultern. „Ich hatte heute frei und dann dachte ich mir als Al und James ihren Mittagsschlaf hatten, dass ich dir Scones backen kann, damit du morgens nicht immer nur Porridge essen musst, weil du früh aus dem Haus gehst und keine Zeit hast." Er griff nach dem Teller mit den Gebäckstücken und stellte diese auf der Arbeitsplatte der Küche ab.

„Wenn du so weiter machst, will ich noch ein Baby von dir", sagte Ginny.

Daraufhin musste Harry lachen. „Nein, das willst du nicht. Oder muss ich dich daran erinnern, dass wir gerade über eine Stunde gebraucht haben, um unsere bisherigen zwei Kinder ins Bett zu bringen? Stell dir mal vor, wir hätten drei davon."

„Okay, du hast mich wieder zur Besinnung gebracht", realisierte die Rothaarige und setzte sich an den Tisch. „Das heißt aber nicht, dass wir nicht das machen können, was zu einem Baby führen kann."

Harry runzelte die Stirn und schaute auf den Kalender, der in der Küche hing. „Ist der Monat schon rum? Ist es wieder soweit?", scherzte er.

„So schnell vergeht die Zeit", stieg Ginny mit ein.

„Es kommt mir so vor als wäre es vorgestern gewesen, dass wir das letzte Mal Sex hatten, aber wenn du sagst, dass der Monat wieder rum ist, dann glaube ich dir", erwiderte er schelmisch und setzte sich gegenüber von ihr hin. Mit seinem Zauberstab ließ er das nun warme Essen zu ihnen schweben.

~

„Ich habe das Gefühl, mein Körper teilt sich in zwei", murrte Ginny als sie im Badezimmer stand und sich ihre Klamotten auszog. Nach dem Training hatte sie sich ihren oversized Holyhead Harpies-Trainingsanzug angezogen, nachdem sie schon auf dem Trainingsgelände kurz geduscht hatte.

„Ich glaube nicht, dass das möglich ist, Gin."

Ginny funkelte ihren Mann an. „Du bist ein Klugscheißer, Harold!"

„Ich heiße nicht Harold", bemerkte Harry und grinste sie an, während er sich selbst sein T-Shirt über den Kopf zog und den Gürtel seiner Jeans öffnete. „In deiner Verfassung nehmen wir heute lieber ein sehr unsexy Bad zusammen."

Sie schaute ihn entgeistert an. „So kaputt bin ich nicht!", dementierte sie.

„Gin, du sagst selbst, dass dir alles weh tut."

„Ich muss ja auch nicht oben sein, du kannst die ganze Arbeit übernehmen."

„Ich hätte gerne Sex mit meiner Frau, wenn sie nicht währenddessen einschläft."

„Wer sagt, dass ich einschlafen werde?"

„Hast du dir mal die Ringe unter deinen Augen angeschaut?"

„Charmant, Harold. Charmant", erwiderte Ginny, lächelte aber.

Harry grinste. „Immer doch", sagte er und stieg mit ihr in die Badewanne.

~

Es glich einem Wunder, dass Ginny nicht in der Badewanne eingeschlafen war. Dafür glitt sie aber in die Welt der Träume, sobald ihr Kopf ihr Kopfkissen berührt hatte.

Sie hatte es noch nicht einmal geschafft, sich zuzudecken, ehe sie schon eingeschlafen war. Harry zog die weiße, weiche Bettdecke unter ihr hervor und deckte sie zu. Er selbst glitt unter seine Decke und schmiegte sich an seine Frau. So nah konnte er den blumigen Duft ihrer Haare nur allzu genau riechen und es dauerte auch nicht lange, bis er ihrem Beispiel folgte und einschlief.

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Der Titel passt sehr gut dazu, wie ich mich gerade fühle 😂
Aber naja, es werde bessere Tage kommen. Wenigstens könnt ihr froh sein, dass ich einige Kapitel in Reserve habe und ihr nicht darauf angewiesen seid, dass ich in meinem jetzigen Gemütszustand weiterschreibe ;)

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen

BELIEVING (until the end) - Hinny FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt