Kapitel 16 - Patentante

1.6K 67 16
                                    

„Es ist Zeit nach Hause zu gehen."

„Ich hoffe wir haben alles zu Hause."

Ginny schmunzelte. „Harry, James ist nach seinem errechneten Geburtstermin gekommen. Wir haben schon seit Wochen alles fertig."

„Bist du nicht nervös mit ihm nach Hause zu gehen? Dann sind wir vollkommen auf uns alleine gestellt. Was ist, wenn etwas mit James passiert?", warf Harry ein.

„Jetzt mal nicht gleich den Teufel an die Wand. Es wird mit Jamie nichts passieren und wir sind nicht alleine. Meine Mum wird uns jederzeit helfen. Außerdem kann ich es kaum erwarten endlich wieder zu Hause zu sein, ich bin schon viel zu lange in diesem verfluchten Krankenhaus", versicherte ihm seine Frau, während sie durch das Krankenhauszimmer lief und ihre Sachen zusammenpackte.

Harry zog die Augenbrauen zusammen. „Und was ist mit dir? Du hast gerade eine Geburt hinter dir, die noch nicht mal 24 Stunden her ist. Du musst dich ausruhen."

„Versteckst du deine heimliche Affäre bei uns zu Hause, oder warum willst du mich davon abhalten nach Hause zu kommen?", fragte Ginny mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen.

„Sehr witzig, Gin."

„Komm schon Harry. Es wird weder was mit James noch mit mir sein. Heilerin Wilson hat uns beiden das Go gegeben, das Krankenhaus zu verlassen. Und ausruhen kann ich mich auch zu Hause. Ich weiß, dass es ein großer Schritt ist, aber wir können nicht für immer hierbleiben."

~

Es war Abend als sie endlich ihr Haus betraten. Ginny trug James, während Harry die Tasche trug, die sie mitgenommen hatten.

„Hast du Hunger?", fragte Harry als er die Tasche im Flur ablegte.

Ginny schaute ihn schmunzelnd an. „Fragst du mich das gerade wirklich?"

Harry erwiderte ihr Lächeln. „Worauf hast du Lust?"

„Irgendwas, was besser schmeckt als der Krankenhausfraß, den ich die letzten Tage essen musste."

Ginny folgte ihrem Mann in die Küche und legte James dort in den Stubenwagen, den sie schon vor seiner Geburt dorthin gestellt hatten. Sie selbst setzte sich an den Tisch und beobachtete Harry, der anfing zu kochen.

„Wann wollte Andromeda mit Teddy vorbeikommen?", fragte Ginny als James anfing zu schreien. Sie hob ihn aus dem Bettchen und nahm ihn auf den Arm, um ihn zu stillen.

Harry drehte sich zu ihr um. „Morgen Vormittag, bevor wir zu deinen Eltern gehen", erwiderte er. „Ich bin gespannt wie Teddy auf den kleinen reagiert."

„Ich hoffe, dass Teddy sich nicht von James weggedrängt fühlt."

„Wie meinst du das?"

„Teddy ist dein Patenkind, inoffiziell auch meins. Bisher gab es nur ihn, unsere ganze Aufmerksamkeit lag auf ihm. Dass wir beide jetzt ein Kind haben ist auch für ihn eine riesen Veränderung. Wir müssen ihn zeigen, dass wir ihn immer noch genauso lieben wie bevor James' Geburt und, dass sich nichts daran je ändern wird." Harry wollte was sagen, doch Ginny unterbrach ihn. „ich weiß für uns scheint das selbstverständlich, aber Teddy ist erst fünf, er versteht das noch nicht unbedingt."

Harry seufzte. „Du hast recht. Aber ich denke wir haben ihn während deiner Schwangerschaft gut darauf vorbereitet. Du weißt, wie sehr er sich gefreut als wir ihm gesagt haben, dass wir ein Baby bekommen."

„Ich hoffe du hast recht."

~

Am nächsten Morgen wurde Ginny von einem leisen Wimmern wach. Sie blickte nach links und musste Lächeln als sie Harry sah, der James auf seiner nackten Brust liegen hatte.

„Hey", sagte Harry leise und lächelte sie an.

Sie erwiderte sein Lächeln. „Guten Morgen"

„Hast du gut geschlafen?"

„Dafür, dass wir ein ein Tag altes Baby haben, habe ich echt gut geschlafen."

Harry lachte leise und wandte seine Aufmerksamkeit dann James zu, der seine kleinen Beinchen von sich streckte und langsam unruhig wurde. Er öffnete seine Augen, die gefühlt von Stunde zu Stunde brauner wurde und immer mehr Ginny's glichen. Das Wimmer verwandelte sich in ein Schreien und James' kleiner Mund öffnete und schloss sich.

„Ich glaube ich kann dir da nicht weiterhelfen", sagte Harry schmunzelnd zu seinem Sohn und hob ihn hoch, und legte ihn zwischen Ginny und sich.

„Das ist wohl Mummys Job", erwiderte Ginny und drehte sich auf die Seite, bevor sie ihr T-Shirt hochschob. „Daddy ist dafür für die vollen Windeln zuständig."

~

„Das ist James"

„Hat er sich selbst den Namen gegeben, wie du mir gesagt hast?"

Harry versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen. „Ja, das hat er."

„Willst du ihn Mal halten?", fragte Ginny und lächelte Teddy an. Zögerlich nickte dieser.

Ginny rückte auf dem Sofa etwas hinter ihn und legte James in Teddys Arme, ohne James' Köpfchen loszulassen. Teddy hielt still und sagte nichts, sondern beobachtete lediglich das Baby in seinen und Ginnys Armen. Die Erwachsenen um ihn herum beobachteten ihn gebannt.

„Und, was sagst du zu ihm?", fragte Harry, der rechts von Teddy saß, nach einer Weile.

„Er ist klein. War ich auch mal so klein?", fragte Teddy und blickte seinen Paten fragend an.

Dieser nickte. „Ja, das warst du. Aber das ist schon etwas länger her."

„Bleibt er jetzt die ganze Zeit bei euch?"

Harry zögerte, nickte dann aber. „James ist unser Sohn und er wird ab jetzt für immer ein Teil von Ginnys und meinem Leben sein. Genau, wie du auch."

„Bin ich trotzdem noch dein Patensohn?", fraget Teddy geduldig und schaute Harry mit großen, bernsteinfarbenen Augen an, die ihn so sehr an Remus erinnerten.

Diese Frage ließ Harrys Herz ein kleines Bisschen brechen. Auch Ginny stockte der Atem.

„Natürlich bist du immer noch mein Patensohn!", erwiderte Harry direkt. „Ich liebe dich genauso sehr, wie ich James liebe. Und genau wie er bist du wie ein Sohn für mich. Ich würde dich als meinen Sohn bezeichnen, aber ich möchte nicht, dass du vergisst, wer deine Eltern sind und was für tolle Menschen sie waren. Was ich aber möchte ist, dass du weißt, dass du bei Ginny und mir immer willkommen bist."

Der kleine Junge nickte langsam und wandte sich dann an Ginny. „Ich weiß, dass nur Harry mein Patenonkel ist, aber kannst du meine Patentante sein?"

Ginnys Augen weiteten sich leicht. Sie spürte, wie sich Tränen anbahnten. „Möchtest du denn, dass ich deine Patentante bin?", fragte sie zögerlich.

„Ja. Du bist immer für mich da und gibst die besten Umarmungen", antwortete Teddy direkt. „Tut mir leid Grandma", fügte er an Andromeda gewandt noch hinzu, was diese zum Schmunzeln brachte.

Ginny liefen jetzt offen Tränen über die Wangen.

„Habe ich was falsch gemacht?", fragte der Fünfjährige verdutzt.

„Nein, das hast du nicht Teddy", versicherte seine Grandma ihm.

Harry lächelte und nahm James vorsichtig aus Teddys Armen, als er unruhig wurde. „Ginny hat nur vorgestern ein Baby bekommen und danach ist man immer ein bisschen emotional. Außerdem sind das Freudentränen."

Ginny nickte zur Bestätigung. „Ich liebe dich, Teddy-Bär", sagte sie schniefend und drückte ihn an sich. „Und natürlich möchte ich deine Patentante sein!" 

BELIEVING (until the end) - Hinny FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt