BELIEVING (until the end) - Hinny Fanfiction

Kapitel 4 - Täuschungsmanöver

„Warum trinkst du Wasser?" Ginny beäugte ihren Mann argwöhnisch.

„Darf ich kein Wasser trinken?", fragte dieser verwirrt.

Ginny schnaubte. „Das hier ist eine Hochzeit. Sonst trinkst du immer was das Zeug hält auf Hochzeiten."

„Ja, mit dir zusammen." Harry senkte seine Stimme. „Du bist jetzt aber schwanger und darfst nichts trinken und da wir beide im selben Boot stecken trinke ich auch nichts. Solange nicht, bis wir beide irgendwann in eine Bar gehen und uns zudröhnen, während unser Kind bei deinen Eltern oder bei deinen Brüdern bleibt."

Seine Frau schüttelte lächelnd den Kopf. „Das ist bescheuert!"

„Nein, ist es nicht."

„Doch, das ist es. Du wirst es keinen Monat schaffen, ohne auch nur einen kleinen Tropfen Alkohol auszukommen", zog Ginny ihn auf.

„Du hörst dich so an als wäre ich ein Alkoholiker!"

„Das habe ich nie behauptet", entgegnete sie grinsend. „Jetzt mal im Ernst, trink etwas sonst werden alle anderen direkt misstrauisch. Sieh zu und lerne."

In dem Moment schwebte ein Tablet mit Sektgläsern an ihnen vorbei und Ginny griff nach zweien. Eins reichte sie an Harry weiter. Lächelnd drehte sie sich zu dem Brautpaar um, welches sie entdeckte und zurücklächelte. Sie hob das Glas an, wandte ihren Blick dann ab. „Und jetzt trinkst du deinen Sekt", befahl sie ihm mit einem Blick, der keinen Widerspruch duldete. Als Harry sein Glas geleert hatte, drückte sie ihm auch ihr Sektglas in die Hand. „Runter damit, du trinkst heute für zwei!"

„Du bist unmöglich!", erwiderte er und kippte auch das Glas hinunter, während Ginny ihm sein ursprüngliches Glas aus der Hand nahm.

„Ginny, Harry!" Ein Blick nach links ließ sie erkennen, dass Molly sich ihnen näherte. „Oh Ginny Schätzchen, Hermine hat dir ein echt schönes Kleid ausgesucht. Es passt dir echt wie angegossen!"

„Danke Mum", erwiderte Ginny und zwinkerte Harry zu.

„Ich finde es echt toll, dass Ronny vorgeschlagen hat zwei Hochzeiten zu feiern, damit Hermine auch den Rest ihrer Familie einladen kann! Er ist jetzt das vorletzte Kind von mir, das heiratet", sagte Molly etwas traurig.

„Molly, du hast noch zwei unverheiratete Kinder", bemerkte Harry.

Seine Schwiegermutter winkte ab. „Charlie wird niemals heiraten!"

„Ich habe auch nicht das Gefühl, dass George so bald heiraten wird", warf Ginny ein.

„Er und Angelina sind schon seit ein paar Jahren zusammen", erwiderte Molly. „Da könnte man langsam mal über das Heiraten nachdenken. Ich meine Percy hat auch schon geheiratet und da war er gerade mal ein Jahr mit Audrey zusammen."

„Das hat er wahrscheinlich nur gemacht, weil er es nicht mehr aushalten konnte keinen Sex zu haben", murmelte Ginny, woraufhin Harry versuchte sein Lachen zu unterdrücken, was in einem Hustanfall endete.

„Ginevra!", rief ihre Mutter erschrocken aus.

Ginny zuckte mit den Schultern. „Was denn Mum, es stimmt doch! Der Junge war über sechsundzwanzig als er geheiratet hat. Menschen haben Bedürfnisse."

Molly schüttelte den Kopf, doch trotz ihres Schocks konnte man auch ihr anmerken, wie amüsiert sie eigentlich war.

„Ich dachte ja immer, dass du die letzte bist, die heiratet, Gin-Gin!", kam eine weitere Stimme dazu. Ginny drehte sich um und entdeckte ihren Bruder Bill, der auf sie zukam. Auf seinem Arm trug er die dreijährige schlafende Victoire.

„Warum?", fragte seine Schwester.

„Weil du dich nie von irgendjemanden verhätscheln lässt und immer unabhängig sein wolltest."

Ginny schnaubte. „Ich bin unabhängig und verheiratet. Bei Merlin, wie konnte man dir nur anvertrauen zwei Töchter zu haben. Ich hoffe Fleur hat einen besseren Einfluss auf Victoire und Dominique. Ich weiß du bist alt Billy, aber willkommen im einundzwanzigsten Jahrhundert", erwiderte sie grinsend und tätschelte Bills Schulter.

Bill zuckte mit den Schultern. „Vielleicht bist du ja wenigstens die letzte, die Kinder bekommt."

„Hast du etwa unseren lieben Bruder Charlie vergessen?", fragte Ginny.

„Von ihm werde ich höchsten Drachen als Enkelkinder bekommen", entgegnete Molly schnaubend. „Bei Ginny muss ich ja auch noch ein Jahrzehnt warten. Bis dahin bin ich schon alt und grau!"

„Ach Mummy, das bist du jetzt schon", schaltete sich George ein, der dazugekommen war und legte einen Arm um seine Mutter.

„George Weasley!", beschwerte diese sich lautstark.

Ginny grinste Harry an, stand auf und reichte ihm ihre Hand. „Wenn ihr uns alle entschuldigt, ich möchte mit meinem Mann tanzen", verkündete sie und zog Harry mit sich.

„Du bist erschreckend gut darin deiner Familie etwas vorzuspielen. Nicht einmal deine Mutter ist misstrauisch geworden und ich dachte immer, sie muss einen nur angucken und weiß, was los ist", sagte Harry als beide auf der Tanzfläche angekommen waren.

Langsam bewegten sie sich zum Takt der Musik. „Ach Liebling, ich bin mit sechs Jahren nachts in den Besenschuppen eingebrochen und habe Fliegen geübt und das, ohne dass je jemand etwas mitbekommen hat. Ich bin schon seit Jahren Profi darin."

~

„Eigentlich ist das ja schon lustig. Hermine und Ron haben geheiratet und wir machen ‚Flitterwochen' und sie nicht", erwiderte Ginny grinsend, während sie sich ihren Sonnenhut etwas aus dem Gesicht schob.

Harry streckte eine Hand aus und legte diese auf die kleine Rundung ihres Bauches. Dieser war der einzige Beweis, dass Ginny wirklich schwanger war, denn von anderen Symptomen wie Morgenübelkeit war weit und breit keine Spur – bisher.

„Wir machen eher ‚Babymoon' als ‚Honeymoon' und Hermine und Ron bekommen auch noch ihre Flitterwochen. Erstmal müssen sie nur die zweite Hochzeit mit Hermines Familie überstehen", erwiderte er, während seine Hand in Kreisen über ihren Bauch fuhr.

Ginny lachte. „Das kitzelt!", beschwerte sie sich.

„Du bist überall kitzelig, Gin", bemerkte Harry grinsend und setzte sich auf, um eine Kuss auf Ginnys unteren Bauch zu drücken. „Ich kann nicht glauben, dass das wirklich passiert", sagte er dann und richtete seinen Blick kurz auf das Meer, bevor sein Blick wieder zu seiner Frau glitt, die neben ihm auf einer Liege lag.

Diese grinste. „Willkommen in der Realität, Harry!"