Ginny war wach. Und zwar schon seit geschlagenen 30 Minuten.
Mittlerweile war es nichts neues, dass sie in der Nacht mehrmals wach wurde, um auf Toilette zu gehen, da sich das Baby gerne direkt auf ihre Blase legte. Auch in der Nacht war sie deswegen wach geworden. Fünf Minuten später als sie wieder im Bett lag und ihre Augen geschlossen hatte, spürte sie den Schmerz das erste Mal. Ein unangenehmes Ziehen, was von ihrem unteren Bauch ausging, bis in den Rücken. Es war komisch diesen Schmerz nach über neun Monaten wieder zu spüren, trotzdem war er irgendwie anders. Klar hatte sie in den letzten Tagen, sogar Wochen, Übungswehen verspürt, jedoch waren diese nicht wirklich schmerzhaft.
Sie hatte versucht wieder zu schlafen. Aber vergeblich.
Stumm lag sie auf ihrer linken Seite, halb auf ihrem Stillkissen und beobachtete Harry beim Schlafen. Seine Gesichtszüge waren komplett entspannt und ohne Brille sah er nicht aus wie ein dreiundzwanzig Jähriger, sondern eher wie ein achtzehn Jähriger.
Ginny beobachtete wie er sich langsam regte und kurze Zeit später blinzelten grüne Augen sie verschlafen an.
„Hey", flüsterte er, während Ginny mit einer Hand ihm durch die Haare fuhr.
„Hey", gab sie zurück, die andere Hand auf ihren Bauch gelegt.
„Wie viel Uhr haben wir?", murmelte Harry verschlafen.
„Halb fünf", erwiderte sie.
„Warum bist du schon wach?"
Ginny lächelte leicht. „Ich war auf Toilette und wollte dann eigentlich wieder schlafen."
„Aber?", hakte er nach und schlang einen Arm um sie.
„Aber ich hatte eine Wehe und konnte seitdem nicht mehr einschlafen", entgegnete sie ruhig.
Harrys Augen weiteten sich. „Du hast Wehen?"
„Ich habe gesagt ich hatte eine Wehe." Sie kniff die Augen zusammen und ihr Körper spannte sich an. „Korrigiere. Gerade kommt die zweite."
„Wann hattest du die erste?", fragte Harry und strich beruhigend über Ginnys Arm, während sie tief ein und ausatmete.
„Vor ungefähr einer dreiviertel Stunde." Die Wehe klang langsam ab und sie öffnete ihre Augen wieder. „Ich glaube, dass sich Baby langsam auf den Weg macht. Aber wir haben noch lange Zeit, bis wir ins Krankenhaus müssen."
Harry setzte sich langsam auf und griff nach seiner Brille auf seinem Nachttisch. „Wollen wir runter ins Wohnzimmer gehen? Ich mache uns was zu essen und wir können ganz entspannt auf der Couch liegen und Filme gucken, bis es so weit ist."
Auch Ginny richtete sich mit etwas Mühe auf und nickte. „Das hört sich gut an."
Schon seit einer Woche hatte sich Harry freigenommen, um von Anfang an, wenn es losgeht bei Ginny zu sein. Sein Vaterschaftsurlaub hatte Ende September begonnen und würde 6 Monate andauern. Wie es danach weiterlief, würden Harry und Ginny dann sehen. Es hing davon ab, wann Ginny wieder zu den Harpies zurückkehrte. Doch Harry war mehr als froh Zuhause zu sein. Klar er liebte seinen Job, aber seine Familie liebte er noch tausend Mal mehr.
~
„Brauchst du noch etwas?", fragte Harry und blickte auf seine Frau hinab, die in einer Decke auf dem Sofa lag, die Füße hochgelegt und mit einem Teller mit Frühstück auf ihrem Bauch liegend.
Sie schüttelte den Kopf. „Ich brauche nur noch dich hier neben mir", erwiderte sie lächelnd.
Kaum hatte Harry sich neben sie gesetzt und sie zu sich gezogen, spannte sie sich erneut an und atmete stockend aus.
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BELIEVING (until the end) - Hinny Fanfiction
Fiksi PenggemarZweiter Teil der "Until the End"- Reihe Langeweile. Diesen Begriff kennen Harry und Ginny nicht. Denn jedes mal, wenn sie denken, dass alles glatt läuft, läuft irgendwas wieder schief. Einziger Unterschied: Diesmal wird ihr gesamtes Leben auf den Ko...