Epilog

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Ich stehe vor dem Ganzkörperspiegel im Haus meiner Eltern und betrachte das bodenlange weiße Kleid. Seit unserem Abschluss in Hogwarts ist einiges geschehen:

Jack und ich sind in unserem fünften Jahr – kurz nach Lunas und kurz vor Grannys und Grandpas Tod – zusammen gekommen. Nach unserem Abschluss sind wir zusammen in eine Wohnung in der Muggelsiedlung in Schottland gezogen, nur wenige Straßen von meinen Eltern entfernt. Jack arbeitet im Sankt Mungos, genauso wie Olivia – die nebenbei bemerkt mit Marc verlobt ist – Marc ist in Onkel Harrys Fußstapfen getreten und leitet die Aurorenabteilung im Ministerium. Mom und Dad sind in Rente gegangen und meine Freunde aus der Schule haben sich alle einen Job in der Umgebung von London gesucht. Auch ich habe nach langem Grübeln, Suchen und noch mehr Nachdenken einen Job gefunden, der mir Spaß macht... Ich bin Zaubereiministerin und das nun schon seit fünf Jahren, vorher habe ich als Sekretärin vom damaligen Zaubereiminister gearbeitet. Vor acht Jahren – also zwei Jahre nach meinem Abschluss – hat Jacks und mein erstes Kind, Theodore Albus Longbottom, das Licht der Welt erblickt, was uns dazu gebracht hat in ein Haus in derselben Siedlung zu ziehen, da die Wohnung zu klein für drei Personen war. Baby Nummer Zwei ist für Juni ausgezählt, es wird ein Mädchen und Jack und ich freuen uns riesig. Noch mehr als wir, freut sich allerdings Theodore auf seine kleine Schwester.

Ein Klopfen an der Tür lässt mich aus meinen Gedanken schrecken. „Wer ist da?", frage ich und hoffe, dass es nicht Jack ist, der hinein möchte. „Ich bin's Mommy. Und Granny.", ertönt die Stimme meines Sohnes von der anderen Seite der Tür. Ich atme erleichtert aus und lächele: „Kommt rein." Die Tür öffnet sich und Mom und Theodore stehen in der Tür. Während Theodore grinsend auf mich zukommt, steht Mom wie versteinert in der Tür und betrachtet mich mit offenem Mund und großen Augen, als sie sich plötzlich die Hand vor den Mund schlägt und bitterlich zu schluchzen beginnt. Ich lächele liebevoll und gebe meinem Sohn ein Zeichen die Tür hinter seiner Großmutter zu schließen, während ich sie in den Raum, zum Sofa führe. Nach einigen Momenten hat sie sich beruhigt und lächelt mich liebevoll an. „Du siehst zauberhaft aus mein Schatz.", sie streicht mir eine schwarze Locke aus dem Gesicht und küsst meine Stirn. Ich streiche über meinen Sieben-Monate-Schwangerschaftsbauch, der von meinem Hochzeitskleid in Szene gesetzt wird und grinse meine Mutter an: „Danke Mom." „Du siehst sehr schick aus Theo, du solltest öfters ein Hemd tragen, Elia würde Augen machen.", ziehe ich ihn auf, während ich seine rote Fliege richte. Elia ist seine „beste Freundin" aus der Muggelschule. Er verdreht nur die Augen, bevor er mich wieder breit anlächelt: „Du siehst aus wie eine Prinzessin Mommy. Daddy wird bestimmt glücklich sein, dich so zusehen." Ich blinzele einige Tränen weg und gebe ihm einen kurzen Kuss auf die schwarzen McGonagall Haare: „Danke Liebling." „Wie geht's Theodora heute?", fragt der Achtjährige und streichelt über meinen Bauch. Ich kichere und auch Mom muss schmunzeln: Seitdem wir wissen, dass das Baby ein Mädchen wird, versucht Theodore uns davon zu überzeugen sie Theodora zu nennen. Was nicht passieren wird! „Ihr geht es ganz gut, sie schläft gerade. Du hast ihre Tritte heute Morgen verpasst Liebling, ich glaube sie war sauer, dass du nicht da warst, denn sie hat stärker getreten als sonst.", erkläre ich lächelnd und lege meine Hand auf die meines Sohnes. Ein erneutes Klopfen unterbricht das Gespräch. „Ja?", ruft dieses Mal Mom. „Ich bin es, darf ich reinkommen?", das ist Dad. „Komm rein, Pop. Mommy sieht aus wie eine Prinzessin.", erwidert Theo aufgeregt. Mom und ich lächeln uns bei seinen Worten an. Da tritt Dad durch die Tür meines alten Zimmers und auch ihm bleibt der Mund offen stehen: „Du siehst wunderschön aus Amber." Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn bevor er, wie vor wenigen Sekunden Theo, seine Hand auf meinen Bauch legt und noch breiter lächelt: „Und du natürlich auch Prinzessin."

„Was ist wenn sie es sich anders überlegt hat?", Jack steht neben Marc im Pavillon am Rand des McGonagall Gartens. Er ist aufgeregter als er zugeben würde und wirft immer wieder Blicke zum Eingang des Zeltes. Marc klopft ihm lächelnd auf die Schulter: „Wenn ich dir eins sagen kann, dann ist es, dass Amber sich nicht gegen eure Hochzeit entscheiden wird. Sie ist verrückt nach dir und nach Theo. Außerdem hat sie noch eine Viertelstunde. Na ja, sie ist Amber also hat sie noch fünf Minuten." Auch Jack lächelt nun und wendet sich wieder dem Eingang zu, genau in dem Moment kommt Minerva hindurch und zieht die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich. „Guten Tag alle zusammen, im Namen meiner Tochter und meines Schwiegersohns bedanke ich mich herzlich für Ihr Kommen und wünsche Ihnen allen eine schöne Feier.", damit setzt sie sich auf ihren Platz zwischen Poppy und Neville in der ersten Reihe und wirft Jack ein ermutigendes Lächeln zu. Ein breit grinsender Theodore kommt den Gang entlang. Am Ende angekommen umarmt er seinen Vater kurz und sagt, etwas zu laut - so dass es jeder im Pavillon hören kann: „Mommy sieht toll aus und Theodora auch, du wirst sie noch mehr lieben als du es ohnehin tust Daddy.", damit hüpft er auf seinen Platz, der neben seinem Großvater in der ersten Reihe liegt. Nun tritt Ambers Trauzeugin in das Zelt – Olivia – sie schreitet elegant bis zum Bräutigam und ihrem Verlobten.

Es ist soweit Olivia ist vorne angekommen, ich hacke mich bei Dad ein, der heute die Zeremonie abhalten wird. Lächelnd betreten wir das große Zelt und ich spüre alle Blicke auf mir. Doch mich interessiert bloß einer: Jacks Augen weiten sich und er grinst mich breit an. Als Dad und ich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich bei ihm und Marc ankommen, nimmt er mich gleich in Empfang und lächelt mich liebevoll an. „Du siehst wunderschön aus Amber.", wispert er. Ich grinse und richte seine Krawatte, währenddessen flüstere ich zurück: „Du siehst auch nicht gerade schlecht aus Longbottom:" Dafür erhalte ich nur ein liebevolles Kichern. „Können wir dann?", fragt Dad und ich sehe in sein grinsendes Gesicht. Wir nicken bloß als Antwort. Er erhebt seine Stimme und beginnt lächelnd mit der Zeremonie: „Guten Mittag liebe Gäste. Wir haben uns heute hier versammelt um – endlich, wie ich sagen muss – die Vermählung zwischen Amber und Jack zu feiern. Als einer der Menschen, der von Anfang an dabei war muss ich sagen, ihr habt euch schon eure Zeit gelassen... Seit etwa siebzehn Jahren sagen alle um euch herum – inklusive mir – wie toll ihr zusammen ausseht und fünf Jahre durften wir uns anhören, dass ihr auf keinen Fall zusammen kommen würdet. Tja, das sehen wir heute..." Gekicher geht durch die Menge und ich schmunzele Jack an. „Vor elfeinhalb Jahren habt ihr es dann auch endlich verstanden.", führt Dad fort. Ich höre ihm nur mit einem Ohr zu, denn ich bin viel zu sehr, von dem Mann vor mir gefesselt, als dass ich mich vollends auf etwas anderes konzentrieren könnte. „Nimmst du Jack Longbottom, Amber Minerva McGonagall-Dumbledore freien Willens zu deiner Frau. Wirst sie lieben und ehren, bis das der Tod euch scheidet, so antworte mit „ja ich will".", wir sind fast am Ende der Zeremonie angelangt. Jack lächelt mich kurz an, dreht seinen Kopf dann wieder zu Dad und nickt: „Ja, ich will." Dad wendet sich mir zu: „Und nimmst du Amber Minerva McGonagall-Dumbledore, Jack Longbottom zu deinem Mann. Wirst ihn lieben und ehren bis das der Tod euch scheidet, so antworte mit „ja, ich will"." Ich nicke überschwänglich: „Ja. Ja, ich will." Und noch bevor Dad es gesagt hat, zieht Jack mich zu sich und küsst mich lang und liebevoll. Um uns erscheint ein weißer Schleier und es ertönt Applaus. Glücklich löse ich mich von meinem Ehemann und langsam löst sich der Schleier, der unsere Hochzeit besiegelt hat, in Luft aus.

Jack und ich tanzen gerade zu einem langsamen Lied um uns herum viele andere Paare und ich genieße das glückliche Geschwätz und Gelächter im Hintergrund. Aus dem Augenwinkel sehe ich Onkel Harry und Tante Ginny, Onkel Ron und Tante Mine, Poppy und Mom, Henry und Em und zuletzt erblicke ich meinen Bruder und meine beste Freundin. Es scheint nur mir aufgefallen zu sein, jedoch bin ich mir sicher, dass Olivia heute kein Alkohol getrunken hat... Das glückliche Funkeln in ihren Augen, gibt mir Bestätigung, in meiner Annahme: Olivia ist schwanger... Mit einem Lächeln auf den Lippen wende ich mich wieder meinem Tanzpartner zu und lege meinen Kopf auf seine Brust. Aus dieser Position kann ich Dad, Onkel Sev, Noah und Theo sehen. Die drei sitzen an einem der runden Tische auf der großen Rasenfläche und scheinen sich prächtig zu unterhalten. Auch die restlichen Familienmitglieder der Familien Potter und Weasley schwirren irgendwo im Garten meiner Eltern herum. „Ist sie so, wie du dir deine Hochzeit vorgestellt hast?", fragt Jack leise. Ich nicke an seiner Brust: „Es ist wundervoll." Ich kann Jacks Lächeln förmlich spüren: „Das freut mich." Ich hebe meinen Kopf von seiner Brust und blicke ihm in die braunen Augen: „Ich liebe dich." „Ich dich auch Mrs Longbottom."

Die McGonagall-DumbledoresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt