Der Schlafsaal

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Amber Pov

Glücklicherweise finde ich den Schlafsaal der 1.Klässlerinnen auch sehr schnell, mit einem Blick auf die Türen rechts und links von meinem zukünftigen Schlafsaal, stelle ich lächelnd fest, dass Emilias direkt nebenan ist. Durchatmen Amber sage ich mir selber und klopfe an. Dann trete ich vorsichtig ein und werde direkt von zwei Mädchen lächelnd begrüßt. Ein rothaariges Mädchen, mit Sommersprossen, etwas korpulenter und breitem Lächeln sagt: „Hi, du musst Amber Minerva sein." Ich nicke lächelnd: „Ja, Amber reicht aber oder noch besser Am. Und ihr seid?" Die Rothaarige antwortet: „Isabella Anderson. Ihr könnt aber gerne Bella oder so sagen, ich bin nicht der größte Fan von meinem Namen." Das andere Mädchen, eine gelockte Blondine, mit Grübchen, nickt und sagt lächelnd: „Ich bin Olivia Mary Thompson. Freut mich euch kennenzulernen." Wir einigen uns erst zu Ende auszupacken – beziehungsweise in meinem Fall überhaupt erst anzufangen – und uns danach mit etwas Süßem zu unterhalten und uns besser kennenzulernen, da es erst 18:30 Uhr ist. Mein Koffer liegt auf dem Bett in der Mitte, direkt neben einem großen Fenster, Mom muss Minnie – unsere Hauselfe – damit beauftragt haben ihn hoch zu bringen. Dafür werde ich mich morgen erst einmal bedanken. Ich packe erst meine normalen Anziehsachen aus und packe sie in meinen Schrank und anschließend hänge ich eine Garnitur der Schuluniform auf. „Sag mal Am, hast du nur zwei Garnituren und dazu noch nur zwei normale? Meine Mom hat drauf bestanden mir fünf zu holen und davon zwei gefütterte." fragt mich Olivia. Ich schüttele den Kopf: „Ich habe auch noch drei andere, die sind aber in den Räumen meiner Eltern, deshalb habe ich generell nur sehr wenig Anziehsachen und Zeugs hier. Der größte Teil meiner Sachen ist in meinem Zimmer." antworte ich. Sie nickt und wir wenden uns wieder unseren Koffern zu. Zuletzt hole ich vier Bücher aus meinem Koffer und lege sie auf meinen Nachttisch. Olivia, die gerade ihren Koffer unter ihrem Bett verstaut hat sieht mich mit großen Augen an: „Du liest auch Muggelbücher?!" Ich lache: „Ja klar, eigentlich mache ich fast nichts anderes." Ihre Augen leuchten, sie deutet mit dem Finger auf die Bücher: „Darf ich...?" Ich nicke: „Klar." Olivia nimmt sich die Bücher und sie schaut sich die Bücher lächelnd an. Als sie sich alle angeschaut hat, hält sie „Romeo und Julia" hoch: „Darf ich mir das ausleihen?" Ich grinse: „Na klar, du brauchst nicht fragen, so lange ich die Bücher wiederbekomme, kannst du dich bedienen." Sie lächelt und legt die Bücher, außer „Romeo und Julia", wieder auf meinen Nachttisch. Sie bedankt sich nochmal und dann setzen wir uns auf den Boden, kurze Zeit später kommt Bella aus dem Bad und setzt sich zu uns, vorher läuft sie aber noch kurz zu ihrem Bett und legt Schokolade in die Mitte, von mir kommen Gummibärchen dazu und Olivia packt Esspapier dazu. Wir haben uns drauf geeinigt heute erstmal Muggelsüßigkeiten zu essen. Nun sitzen wir im Kreis auf dem Boden in unserem Zimmer und erzählen über uns. Olivia erzählt uns, dass sie mit ihren Eltern in London wohnt, ihre Schwester hat letztes Jahr ihren Abschluss in Hogwarts gemacht und arbeitet nun im Ministerium. Sie freut sich auf die Schule und sogar auf die Hausaufgaben, was Bella gar nicht versteht. Bella hingegen möchte, sobald es geht für die Hausmannschaft spielen und freut sich vor allem auf Verteidigung gegen die dunklen Künste, sie hat eine kleine Schwester und lebt ebenfalls in London. Bei mir kommen natürlich die Fragen, ob ich immer in Hogwarts lebe und ich erkläre ihnen, dass ich nur in den Ferien nicht in Hogwarts, sondern zu Hause – in Schottland – bin. Je später es wird, desto „tiefgründiger" werden unsere Gespräche. Als es 20:30 Uhr schlägt, fragt Olivia: „Habt ihr eigentlich vor etwas Angst?" Ich überlege ob ich den beiden meine Sorgen erzählen soll, wir kennen uns gerade mal seit etwas mehr als zwei Stunden und ich habe es nur Poppy erzählt. Auf der anderen Seite, fühle ich mich bei den beiden irgendwie sicher und ich habe das Gefühl, dass wir gute – wenn nicht sogar beste – Freunde werden. Bevor ich jedoch antworten kann, antwortet Bella: „Ich habe mega Angst vor Schlangen und – bitte lacht mich nicht aus – vor Pferden. Und naja, nimm es mir nicht übel Am, aber aus Erzählungen meine Cousinen, habe ich etwas Angst vor Professor Snape." Sie schaut auf ihre Hände und ich lächele: „Wieso sollte ich es dir übel nehmen? Sever- äh ich meine Professor Snape kann im Unterricht sehr streng sein." Ich grinse und füge hinzu: „Olivia, ich denke du möchtest nicht, dass irgendwelche Lehrer deine Ängste kennen oder?" Sie schüttelt verwirrt den Kopf und auch Bella sieht mich fragend an. „Mom, Poppy, kommt rein und hört auf zu lauschen.", sage ich an die Tür gewandt. Siehe da, sie öffnet sich und zwei Frauen treten ein. „Darf ich vorstellen: Meine Patentante: Madame Pomfrey und meine Mom: Professor McGonagall. Das sind Olivia Mary Thompson." ich deute auf Olivia. „Und das ist Isabella Anderson." Ich zeige auf Bella. Olivia steht auf und reicht erst Mom und dann Poppy die Hand: „Freut mich Sie kennenzulernen." Mom lächelt und Poppy schmunzelt, doch beide nicken um ihr zu zeigen, dass die Freude ganz ihrer seits ist. Zu meiner Überraschung ist auch Bella „überfreundlich" und reicht den beiden sogar die Hand. Als die beiden sich wieder zu mir gesetzt haben blicke ich meine Mutter fragend an: „Was können wir für Sie tun?" Mom setzt sich auf mein Bett und Poppy lässt sich neben ihr fallen, als Mom keine Anstalten macht zu antworten blicke ich Poppy fragend an. Sie seufzt und antwortet: „Du kennst deine Mom und wie schnell sie sich Sorgen um dich macht. Scheinbar möchte sie jedoch ihre Autorität nicht verlieren, weswegen ich Sie beide." Sie deutet auf meine Freundinnen(?): „Bitten würde diese fürsorgliche Seite von Professor McGonagall für sich zu behalten." Oliver nickt: „Natürlich wenn Sie das so wünschen Professor McGonagall, werden wir nichts darüber sagen. Nicht wahr Bella?" Bella nickt ebenfalls: „Natürlich nicht." Dann blickt Olivia mich fragend an, und obwohl wir uns gerade mal seit ein paar Stunden kennen, verstehe ich was sie mir sagen möchte. Ich nicke und sage: „Du kannst fragen was du möchtest Olivia." Sie nickt wirkt jedoch etwas unsicher: „Ähm also... Wieso machen Sie sich Sorgen um Amber, Professor McGonagall-Dumbledore?" Ich sehe Mom lächeln, als Olivia ihren Namen sagt, sie blickt erst Olivia an und als sie anfängt zu reden sieht sie mich an: „Amber hatte noch nicht so viel Kontakt mit Kindern in ihrem Alter. Natürlich mit ihren Cousinen und ihrem Cousin und auch manchmal mit den älteren Schülern, aber als sie das letzte Mal Kontakt zu anderen Kindern hatte, wurde sie gemobbt und hat sich einige Abende in den Schlaf geweint." Ich sehe sie mit großen Augen an: „Wo...Woher weißt du es?" Mehr bringe ich nicht raus, Mom sieht mich verständnislos an: „Wenn es dir nicht gut geht, hältst du deine Okklumentikmauern nicht aufrecht." Ich sehe sie verblüfft und etwas wütend an: „Ach so und dann schleichst du dich in meine Gedanken?" Mom sieht mich entschuldigend an und meine Patentante versucht mich zu beruhigen: „Am, sie hat sich Sorgen um dich gemacht." Ich nicke mit den Tränen in den Augen. Warum ich Tränen in den Augen habe? Ich fühle mich hintergangen. Ich stehe vom Boden auf und sage: „Ich bin müde. Ihr solltet gehen." Mom steht auf, denn sie weiß, dass es nichts bringt mit mir zu diskutieren. Poppy ihr hinterher, an der Tür drehen sich beide nochmal um und Poppy sagt: „Gute Nacht ihr drei." Mom hat ihren Lehrerblick aufgesetzt, doch ich sehe, dass sie verletzt ist: „Gute Nacht Mrs Thompson. Gute Nacht Mrs Anderson. Gute Nacht Mrs McGonagall-Dumbledore." Die beiden verlassen den Raum, ich lasse mich seufzend auf mein Bett fallen und merke, dass Olivia und Bella mich anstarren. „Okay, wo waren wir?" frage ich um vom Thema abzulenken. „Was unsere größten Ängste sind." erwidert Bella. Ich nicke und hole tief Luft: „Ihr müsst es für euch behalten, nur Poppy weiß davon." Die beiden nicken und ich erzähle ihnen von meiner Angst, eine Enttäuschung zu sein. Bella sieht mich überrascht an: „Du hast Angst eine Enttäuschung zu sein? Ich kenne dich gerade mal seit ein paar Stunden, aber ich weiß jetzt schon, dass du eine der höflichsten, schlausten und außergewöhnlichsten Personen bist, die ich bisher kennengelernt habe und vermutlich jemals kennenlernen werden." Ich lächele sie dankbar an, doch mein Gesicht wird schnell wieder ernst, als ich höre was Olivia sagt: „Ich weiß wie du dich fühlst. Ich habe auch Angst meine Eltern zu enttäuschen, meine Schwester war so gut in der Schule und ich möchte sie und meine Eltern nicht enttäuschen." Ich nicke und frage: „Wollen wir morgen nach dem Unterricht zu dritt in die Bibliothek, dann können wir gemeinsam Hausaufgaben machen?" Olivia nickt aufgeregt: „Ja gerne." Bella hingegen schüttelt den Kopf: „Nein danke, egal wie gerne ich euch jetzt schon habe, Hausaufgaben werde ich niemals mit euch machen." Wir drei müssen lachen, dann gehen wir nacheinander ins Bad sagen unsere „Gute Nachts" und legen uns in die Betten. Ich schlafe auch sehr schnell ein. 

Die McGonagall-DumbledoresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt