Im Sankt Mungos

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A/N: Bei allen Kapiteln im Sankt Mungos musste ich kreativ werden. Ich habe absolut keine Ahnung von Medizin also weiß ich auch nicht ob irgendwas davon stimmt hahah... I'm sorry friends

Als ich wieder den Boden unter den Füßen spüre öffne ich meine Augen. Um uns herum wuseln mächtig viele Heiler, aber auch viele Angehörige der Kranken oder Verletzten sind da. Von einer Schwester werden wir in einen Korridor gebracht: Verkehrsunfall Abteilung steht auf einem Schild. Der Korridor ist von besorgten Eltern, Geschwistern und Großeltern nur so überfüllt. Als wir eintreten wenden sich schlagartig alle Blicke uns zu. Mom beginnt zu reden, ihre Stimme ist schwer zu beschreiben, auf eine Weise behält sie die Strenge, aber gleichzeitig ist sie mitfühlend. Sie redet davon, wie sehr es ihr und dem gesamten Personal leid täte und auch, dass sie hofft, es gehe den Schülern bald wieder besser. Mit dem Satz: „Wenn ich oder ein anderer Lehrer Ihnen irgendwie helfen kann, wenden Sie sich gerne an uns.", beendet sie ihre Rede. Zu meiner Überraschung applaudieren einige Leute und niemand sagt etwas Gehässiges. Von einigen Leuten wird Mom zwar böse angestarrt, doch der größte Teil versteht, dass niemand wirklich Schuld hat. Pomona, Mom und Severus wenden sich den Eltern zu, Marc und ich stehen in diesem langen, engen, weißen Flur und ich fühle mich etwas fehl am Platz. Marc erkennt Dylans Mutter von einem Foto wieder und verabschiedet sich von mir. Nun stehe ich total verlassen dort und blicke mich orientierungslos um. Eine junge Frau mit blonden Haaren tritt auf mich zu: „Du bist bestimmt Amber oder?" Ich nicke, die Frau hat dieselben lockigen Haare, dieselben Grübchen und dieselbe Figur wie Olivia, doch um ihre Mutter zu sein ist sie eindeutig zu jung. „Stimmt und Sie sind Louisa Mary Thompson, Olivias Schwester oder?", frage ich freundlich. Sie nickt: „Sag bitte Louisa und „Du"." Nun bin ich es wieder, die nickt. „Wie geht es Livie? Hast du schon etwas gehört?", frage ich mit zitternder Stimme. Louisas Blick wird traurig als sie nickt: „Sie schwebt in Lebensgefahr. Im Magen- und Brustbereich hat sie innere Blutungen und den Heilern ist nicht klar wo die Verletzung im Brustbereich kommt. Sie mussten Olivia in ein künstliches Koma versetzten. Wenn sie die nächsten drei Wochen übersteht und die Heiler herausfinden wo die Wunde liegt ist sie außer Lebensgefahr." Ich schlucke und sage unter Tränen: „Danke." Dann entschuldige ich mich und verlasse den Korridor. Ich biege um zwei Ecken und laufe fast in eine Heilerin, die in eben den Korridor unterwegs ist, den ich gerade verlassen habe. „Darling? Was ist los?", fragt meine Großmutter besorgt. „Olivia.", bringe ich unter Tränen raus. Sie nimmt mich in den Arm, als ich mich beruhigt habe und mich aus ihren Armen löse, sieht sie mich besorgt an. „Sheanmhair, weißt du wie es Jack geht?", frage ich. Sie nickte, sagt jedoch nichts. „Du darfst mir ohne Erlaubnis von Neville oder Luna nichts sagen stimmt's?", schlussfolgere ich. Sie nickt wieder und ich seufze. Mit meinem Zeigefinger streiche ich mir eine verirrte Locke aus dem Gesicht und blicke meine Grandma verzweifelt an. Sie nimmt meine Hand und zieht mich mit sich: „Vielleicht haben wir Glück und einer von den beiden ist nun da. Deine Mutter sagte, dass Neville kommen möchte, sobald dein Vater und Poppy wieder im Schloss sind." Wir kommen wieder in der Unfall Abteilung an, dort stehen weniger Eltern als vor einigen Minuten, ich gehe davon aus, dass sie mittlerweile auf die Zimmer ihrer Kinder dürfen. Severus unterhält sich am Ende des Flures mit seinem Patensohn Draco, dessen Sohn in meinem Jahrgang, in Slytherin ist. Zu meiner Überraschung schluchzt Draco: „Was ist wenn er es nicht schafft Onkel Sev?" Severus legt ihm eine Hand auf die Schulter und sagt etwas zu ihm, doch das höre ich nicht. Auf zwei Stühlen sitzen Mom und eine mir unbekannte Frau, Pomona steht vor den beiden und redet auf die dunkelhäutige Frau ein, diese nickt und Mom und sie stehen auf und die drei verschwinden in einem Zimmer. „Isobel! Bei Merlin! Was ist mit Jack?", Neville kommt auf uns zu gerannt. „Ist es in Ordnung, wenn Amber es mitbekommt?", fragt diese. Neville nickt und legt mir eine zitternde Hand auf die Schulter: „Natürlich." Grandma beginnt uns aus Jacks Akte vorzulesen, was ihm fehlt. Mein bester Freund hat eine Gehirnerschütterung, einen gebrochenen Arm und viele Prellungen, in seiner Haut steckten viele Splitter, des Fensters, an dem er saß,  diese konnten jedoch alle herausgezogen werden. Einige Scherben konnten die Heiler zwar aus seiner Haut ziehen, jedoch saßen sie so unglücklich, dass Jack Narben behalten wird, die durch Magie nicht geheilt werden können. Er hatte eine Platzwunde am Kopf, wodurch er sehr viel Blut verlor, Grandma meint, dass Jack eine Blutspende braucht, um wieder aufzuwachen – sie mussten ihn, genauso wie Livie in ein künstliches Koma legen. „Wenn wir in den nächsten zwei Tagen keinen Spender finden, wird er es nicht schaffen.", sagt Granny leise. Ich trete einen Schritt zurück und lasse mich an der Flurwand auf den Boden sinken. Schluchzend vergrabe ich mein Gesicht in meinen Händen. Meine beiden besten Freunde liegen im Koma und ich kann absolut nichts tuen um ihnen zu helfen. Eulendreck! Ich muss irgendetwas tun. Als ich eine Hand auf meiner spüre blicke ich hoch, direkt in dunkelbraune Augen. Neville hält mir seine Hand hin und ich ergreife sie. Als ich stehe zieht er mich in eine feste Umarmung. „Er wird er schaffen Am.", flüstert er. Ich nicke und schlucke den Kloß in meinem Hals herunter. „Darf- Darf ich zu ihm?", frage ich. „Das muss Neville entscheiden. Er ist sein Vater und da Jack nicht wach ist, darf er das sagen.", erklärt Grandma. „Natürlich darfst du, ich möchte aber mitkommen.", sagte Neville. Ich nicke ihm dankbar zu. Grandma führt uns zu einer Tür: 212 und wir treten leise ein. Da liegt er: Blass und regungslos. Einzig seine leichte Atmung deutet darauf hin, dass er lebt. Ich gehe schnellen Schrittes auf sein Bett zu und setze mich auf einen der Stühle neben ihm. Vorsichtig nehme ich seine Hand und drücke sie leicht und flüstere: „Hi Jay." Erst als Neville sich neben mich setzt fällt mir auf, dass ich ja gar nicht alleine bin, doch es ist mir egal. Für einige Zeit sitzen wir schweigend neben einander, es fühlt sich an als wären nur wenige Minuten vergangen, doch als Neville sagt, er müsse zurück ins Schloss fällt mir auf, dass es schon nach 19 Uhr ist. Ich nicke jedoch nur und er verlässt den Raum. Nun wo ich alleine bin beginne ich mit Jack zu reden: „Ich weiß nicht ob du mich hören kannst, aber Granny hat mir mal gesagt, dass es viele Leute gibt, die es können also gehe ich jetzt einfach Mal davon aus.", ich mache eine Pause. Was soll ich ihm denn nun sagen? „Ich wünschte es gäbe etwas was ich tun kann um dir zu helfen... Ich würde es sofort tun. Bitte Jay, kämpf' für mich. Ich kann das alles nicht ohne dich. Du warst da für mich, wenn ich es brauchte und hast dich mir gegenüber geöffnet und wir haben immer eine Lösung gefunden.", es wird immer leichter etwas zu sagen. Ich sage einfach das, was mir gerade in den Sinn kommt: „Zum Beispiel nach der Scheidung meiner Großeltern im Herbst. Weißt du noch?", bei der Erinnerung muss ich lächeln: „Du hast mich in den Arm genommen und eine Woche lang zwei Mal am Tag einen Spaziergang mit mir gemacht. Wir waren sogar shoppen." Wieder mache ich eine kurze Pause: „Oder Anfang Dezember nach der Scheidung deiner Eltern. Wie wir versucht haben Moms Ingwerkekse nach zu backen.", ich muss kichern: „Auch wenn sie nicht soooo lecker waren, es war doch trotzdem lustig. Du sahst aus wie ein Yeti oder wie dieses Muggel-Fabelwesen heißt und es hat Jahre gedauert unsere Küche wieder sauber zu bekommen. Mich wundert es immer noch, dass Mom nichts davon mitbekommen hat." Ich merke erst als eine Träne auf Jacks und meine immer noch verschränkten Finger fällt, dass ich weine, ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht, doch sie werden sofort von neuen ersetzt und ich versuche es erst gar nicht. „An Weinachten, als ich auf deiner Schulter eingeschlafen bin, du hast mich ins Bett getragen und ich kann mir Sicherheit sagen, dass es kein besseres Kissen als dich gibt.", ich schluchze laut auf: „Bei Merlin Jay, ich kann das nicht ohne dich. Du musst es einfach schaffen. Für mich, bitte." Ich beginne nun wirklich zu schluchzen und mein gesamter Körper zittert unter den Schluchzern. Zum Abschied gebe ich Jack einen Kuss auf die Wange, drücke seine Hand noch einmal sanft und mit einem letzten Blick auf meinen besten Freund verlasse ich den Raum. Auf dem Flur lehne ich mich erst einmal an eine Wand und wische mir mit den Händen über das Gesicht. Ich höre Grannys Stimme und öffne die Augen, die Stimme kam aus ihrem Büro am Ende des Flures. Ich steuere darauf zu, die Tür steht offen und ich sehe Granny und ihren langjährigen Freund und Kollegen Augustus Pye. „Bei Merlin, Augustus, es muss doch jemanden geben, der eine kompatible Blutgruppe hat.", stöhnt Grandma. „Die gab es, Alice hatte 0 negativ.", entgegnet Augustus zerknirscht. „Das bringt uns herzlich wenig. Lass mich noch einmal die Akten durchsehen.", Grandma klingt verzweifelt. „Hier.", er reicht ihr einen Haufen Akten: „Aber das hast du schon drei Mal getan. Mr Longbottom hat B negativ, Mrs Lovegood und auch Henry haben B positiv. Das ändert sich auch nach drei Mal lesen nicht." Mein Herz krampft sich zusammen: Es geht um Jack. Und wie es sich anhört, gibt es keinen passenden Spender. Nein, nein, nein. Das darf einfach nicht wahr sein. Ich kann ein Schluchzen nicht unterdrücken, das hört Grandma und blickt von den Akten auf, als sie mich sieht, springt sie von ihrem Stuhl auf und steuert auf mich zu. Als ich in ihren Armen bin, beginne ich unkontrollierbar zu schluchzen. Nach einiger Zeit habe ich eine Idee, befreie mich aus der Umarmung und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. Meine Grandma sieht mich fragend an, doch ich ignoriere ihren Blick und gehe in ihr Büro. „Hallo Augustus.", sage ich traurig lächelnd. „Hallo Amber.", erwidert er mit einem mitfühlenden Blick. Ich lasse mich auf Grannys Schreibtischstuhl nieder und krame in einer Schublade. Dort liegen Unterlagen für neue Kolleginnen und Kollegen und Praktikantinnen und Praktikanten. „Ah da.", sage ich leise zu mir selber als ich die Tabelle mit den verschiedenen Blutgruppen und den dazu kompatiblen Blutgruppen finde. Dem Gespräch eben zu entnehmen hat Jack 0 negativ, ich suche auf der Tabelle, da steht es: 0 negativ ist die einzige kompatible Blutgruppe zu 0 negativ. Also, brauchen wir jemanden, der 0 negativ hat. Einen Versuch ist es wert oder? Vielleicht haben wir Glück... Ich zücke meinen Zauberstab und sage: „Accio Ambers Akte." Eine Akte kommt durch die Luft auf mich zu. „Was hast du vor Amber?", fragt Grandma mich verwirrt. „Etwas nachschauen.", sage ich während ich die Akte aufklappe. Das Inhaltsverzeichnis überfliegend bete ich zu Merlin und Godric Gryffindor, dass es passt. Da! Blutsgruppe...

„Sheanmhair!", schreie ich aufgeregt. Sie zuckt zusammen: „Was denn? Alles in Ordnung?" Ich lache unter Tränen, doch dieses Mal sind es Freudentränen: „Ob alles in Ordnung ist? Es ist mehr als in Ordnung." Ich reiche ihr die aufgeschlagene Akte und sie liest. Kaum hat sie verstanden was dort steht, blickt sie auf: „Nein." Ich lache: „Doch. Es passt." Sie lächelt sanft: „Das ist toll Darling." Dann wird ihr Blick wieder ernst: „Zuerst müssen wir mit deinen Eltern reden - das wird das schwierigste - dann werden wir ein Gespräch mit Neville und Luna führen. Wir dürfen keine Zeit verlieren." Sie wendet sich an Augustus: „Augustus wärst du so nett und schickst meinem Schwiegersohn eine Eileule mit der Nachricht er soll zu einem wichtigen Gespräch hier her kommen?"

Die McGonagall-DumbledoresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt