25 - Ginger

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Meine Hände zitterten und ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. In mir tobte ein Kampf. Ich hörte, wieder und wieder meinen Namen, doch es drang nur ganz leise zu mir. 

Ich starrte vor mich, sah verschwommen Maxim und Marcus dort sitzen. Die beiden zusammen zu sehen, zu erleben, gemeinsam, das war schon seltsam genug.

Aber nach allem was passiert war, was ich Maxim angetan hatten, hatte es wohl eine gute Sache - die beiden hatten sich endlich wieder versöhnt und Max schaute so gar nicht wütend zu mir, eher, besorgt, sehr besorgt, genau wie Marcus. Bei seinem Blick auf mich bekam ich schweißnasse Hände und die Panik in mir wurde schier unerträglich. 

"Also Rick war es...", krächzte ich, spürte wie meine Augen wieder vollliefen und im Begriff waren erneut überzulaufen. 

Marcus nickte zögerlich.

"Aber wir werden ihn nicht damit davon kommen lassen", sagte er eindringlich, "Maxim hat eben bereits mit der Schule gesprochen. Sie wissen, das das Video von ihm rumgeschickt wurde und er wird er erstmal für zwei Wochen suspendiert"

"Glaub mir, Ginny, wenn er sich auch nur noch ein so ein Ding leistet, dann fliegt er", fügte Max noch hinzu. 

Es sollte mich wohl aufmuntern, tat es aber nicht. Ich fühlte mich so müde, der Tag schien ewig und einfach kein Ende zu nehmen. Ich wollte mich am liebsten unter meine Decke verstecken und einfach nur vergessen.

"Hey Gin!" Max griff nach meiner Hand, "Schau mich an!", dabei bemerkte sie das Zittern an meinen Fingern. Ein liebevolles lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. 

"Das wird wieder, glaub mir! Und so Idioten wie Rick sind wirklich die Ausnahme an unserer Schule!"

Zweifelnd sah ich sie an, seufzte und wischte mir über die Augen. Sie waren noch immer ganz feucht. Ich  spürte nicht mal mehr, wie die Tränen wie ein Wasserfall aus ihnen heraus geflossen waren, so geschockt war ich von ihrem eben Bericht gewesen. 

Dabei sollte ich doch endlich mal glücklich sein dürfen, oder? 

Maxim wusste jetzt das von mir und Marcus, hatte ihren Segen gegeben. Wir könnten es endlich wagen und zusammen sein... wenn Marcus denn den Mut dazu hatte. 

Zögerlich musterte ich ihn - Er sah selbst ziemlich geschafft aus, hatte dunkle Ringe unter den Augen und seine Lippen waren etwas spröde und seine Nase etwas gerötet, genau wie seine rechte Wange. 

Ich hatte von der Prügelei in der Schule gehört, aber zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, das es sich dabei um Marcus und Rick handelte. Wollte er mich beschützen? Oder sich und seinen Ruf? Er musste jedenfalls ziemlich ausgerastet sein. Wortlos sah ich zu Maxim. Aus Marcus wurde ich gerade nicht wirklich schlau. 

"Danke", krächze ich schließlich, nahm das Wasser, was sie mir vorhin neben mein Bett gestellt hatte und trank es in wenigen Zügen aus. 

Zögerlich sah sie zwischen uns hin und her.

"Ich lass euch dann mal allein, ihr habt sicher einiges zu klären", dabei zwinkert sie mir und ihrem Bruder zu und meine Mundwinkel zucken. 

Ich war so froh sie als Freundin zu haben! 

Kaum war die Tür geschlossen, stand Marcus auf und sah auf mich hinab.

Ich saß an der Kante meines Bettes und musste bei dem intensiven Blick schwer schlucken. Wollte ich wirklich wissen, was er mir jetzt noch zu sagen hatte? 

Wieder fragte ich mich, ob er denn überhaupt die Kraft hatte, mit mir zusammen zu sein und das hier, gemeinsam durchzustehen. 

Sein Mund öffnete sich leicht, ich wusste, er wollte etwas sagen, doch kein Ton kam dabei hervor.  

The Boy Next Door - Marcus Baker FF // BoyxBoy ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt