Die Kunst der Verführung

unerwartete Wendung

Die Sonne ging unter und Sahra stieg tatsächlich zusammen mit Alice in ein Auto ein. Die dunkelhaarige hatte während der ganzen Fahrt viele Dinge im Kopf, am meisten aber dachte sie daran, wie sie an diesem Tag auf die AfD Politikerin reagierte.

Sie fühlte sich ihr gegenüber überhaupt nicht mehr ängstlich, auch wenn sie besser Angst vor ihr haben sollte... Es war schließlich Alice Weidel mit der sie hier zusammen im Auto saß und das auch noch auf dem Weg zu ihrer privaten Wohnung. Nun ... all dies schien im Moment keine Rolle zu spielen. Anstatt sich übel zu fühlen, war sie aufgeregt. Und das hatte sich in Sahras Gesicht deutlich gezeigt. Vielleicht war sie aber auch einfach nur geschmeichelt. Alice Weidel war schließlich die erste Frau, die mit ihr 'flirtete'; (Sonst wusste ja noch niemand davon das Sahra nicht zu 100% hetero ist.) Das hatte natürlich nichts weiter zu bedeuten. Wagenknecht wusste genau, dass Weidel ein durchtriebenes Luder war, ein Luder welches lediglich auf ihre eigenen Vorteile aus war... ohne Rücksicht auf Verluste. Vielleicht war sie aber auch ein Luder im Bett... immer wieder versuchte sie diesen schmutzigen Gedanken aus ihrem Kopf zu verdrängen, doch es wollte ihr beim besten Willen einfach nicht gelingen. Das schien sie zu irritieren. Weidel hatte offensichtlich vor, sie zu verführen und es funktionierte schon obwohl sie noch nichts weiteres getan hatte als vorhin einmal kurz ihr nacktes Bein am Knie zu berühren... schon allein der Gedanke an diesen Handgriff verpasste Wagenknecht erneut eine Gänsehaut am ganzen Körper.

Sahra schüttelte den Kopf, als sie zusammen mit Alice vor deren Wohnung stand und diese in ihrer Tasche nach dem Schlüssel kramte. Geschah das gerade alles wirklich?

Sahra trat zögernd ein. Weidel schloss die Tür hinter sich und führte Sahra in ihre Wohnung.

"Nun, wo hast du es?" fragte Sahra kaum hörbar.

"Aber Sahra, du willst dir doch jetzt nicht dein Heft schnappen und dann einfach wieder so mirnichts dirnichts wieder verschwinden?" Wann habe ich denn schließlich mal die Ehre Sahra Wagenknecht hier in meiner Wohnung haben zu dürfen?

Sahras Gedanke daran das Alice sie verführen wollte bestätigte sich hiermit.

Ohne darauf zu antworten folgte Sahra der Blondine in ihr Wohnzimmer. Wagenknecht stand an der Tür, während Alice auf dem Sofa Platz nahm und sich nach unten beugte, um nach der untersten Schublade neben dem Schrank zu greifen.

"Ah, da ist es ja." lächelte Weidel als sie die Zeitschrift in der Hand hielt. Sahra näherte sich der Blondine mit ausgestreckter Hand, aber bevor sie nach dem Heft greifen konnte, blätterte Alice auch schon durch die Seiten. "Also Sahra, welche von diesen Frauen würdest du denn gerne mal vernaschen?"

„Hatte ich nicht gesagt das wir nicht so eine Unterhaltung führen sollten?", warnte die Linken Politikerin. Sie konnte fühlen, wie sich ihr Gesicht ein wenig erwärmte.

"Ach komm schon, Sahra, ich habe dir letzte Nacht den Arsch gerettet, dann kannst du ruhig mal ein bisschen Spaß mit mir haben... ähh... machen." beharrte die Blondine und tätschelte die leere Sitzfläche neben sich. Sahra runzelte die Stirn und setzte sich schließlich mit verschränkten Armen links neben Weidel auf das Sofa.

Während Weidels Augen die Zeitschrift durchsuchten, überlegte Sahra leise, was die Blondine wohl genau vorhatte. Bestimmt würde sie gleich damit anfangen sie zu verhöhnen.

"Wie wäre es mit dieser hier?" fragte Alice sogleich und zeigte auf das Bild einer schlanken Frau ohne BH und langen blonden Haaren. Sahra runzelte die Stirn.

"Ich muss dir diese Frage nicht beantworten." sagte die dunkelhaarige verächtlich. Alice kicherte daraufhin.

„Ich verstehe..." sagte Alice und blätterte noch ein paar Seiten durch. "Wie wäre es denn dann mit diesen beiden?" Die AfD Politikerin zeigte auf ein Bild von zwei Frauen, die miteinander rumknutschten. Die eine war blond und trug eine Brille, die andere war schwarzhaarig und schien einige Jahre älter zu sein als ihre Gespielin. Wagenknecht beugte sich vor, um das Bild genauer zu betrachten und und wurde dabei nachdenklich. Nicht zuletzt versuchte sie sich gedanklich in die Position der älteren Frau auf dem Bild zu versetzen.