Das Verhör

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Tief in ihrem Inneren wusste Alice immer, dass sie etwas für die unnahbare Rosa Luxemburg des 21. Jahrhunderts übrig hatte. Sie konnte nur nicht deuten was genau es war, was sie da für die Linken Politikerin, die mit dem viel älteren Oskar Lafontaine liiert ist empfand. Bei Sarah war es einfacher. Da spürte sie einfach nur bedingungslose Liebe. Bei Sahra allerdings war das etwas komplizierter. Sie war sich nicht sicher, wann es anfing, aber diese Gefühle existierten schon seit einem längerem Zeitraum. In Talkshows sowie auch im Bundestag versuchte sie immer wieder unbewusst Sahras Aufmerksamkeit zu bekommen, ganz gleich ob Wagenknecht ihren Redebeitrag nun als gut oder schlecht interpretierte, Alice konnte es trotzdem nicht vermeiden nebenher immer wieder einen Blickkontakt zu ihrer Gegnerin herzustellen.

Denn ob Alice nun wollte oder nicht, Der Gedanke, Sahras Stöhnen zu hören, ihren Körper zu berühren... es erregte sie ungemein. Zumal sie jetzt über ihre "Neigung" Bescheid wusste.

In dem Moment, als Sie die Zeitschrift bei ihr fand, tauchte ein kleiner Hoffnungsschimmer in ihren Gedanken auf, auch wenn sie verheiratet war und Sarah über alles liebte war es doch ein reizvolles Spiel mit dem Feuer für sie.

Die Tatsache, dass Sahra so positiv auf ihren Flirtversuch reagierte, war eine sehr angenehme Überraschung für sie. Sie fühlte sich ganz so, als hätte sie Jahre lang darauf gewartet, dass so etwas passierte. Sahras süße Stimme, die so stöhnt. Der Ausdruck in ihren Augen. Sie konnte sogar noch Sahras tallentierte Zunge spüren wie sie-…

...

Weidels Augen öffneten sich und sahen sich im Zimmer um. Der Sonntagmorgen war gekommen. Die Blondine setzte sich im Bett auf und rieb sich verschlafen die Augen. Als sie ihre Hände auf die Decke legte, wurde ihr plötzlich bewusst, dass sie ein feuchtes Gefühl in ihrem Slip vernahm.

"Ah, verdammt noch mal!", Beschwerte sich die AfD Politikerin und weckte damit die Frau auf, die neben ihr lag... jene Frau, die sie am gestrigen Tag betrogen hatte.

"Was ist los, warum schreist du?, Fragte Sarah ihre Frau noch etwas schlaftrunken.

"Ach, ist schon gut, schlaf ruhig weiter.", Versuchte Alice sie zu beruhigen.

Für einen kurzen Moment spürte sie Reue, so lange bis sie an ihren Traum zurück dachte und sich ein breites Lächeln auf ihren Lippen bildete.

Die Sahra-Träume waren alle schön und reizvoll, bis auf die Tatsache das sie ein komplettes Durcheinander in ihrem Slip verursachten.

Sonntagabend, 19:00 Uhr.

Es war ein Ritual, das sich die AfD Fraktion jeden 2. Sonntag im Monat zum Stammtisch in einer Kneipe trifft.

"Ihr seid ziemlich spät dran" stellte Weidel fest als ihre Parteikollegen das Lokal betraten und sich zu ihr an den Tisch setzten.

Tino Chrupalla zuckte nur mit den Schultern und stellte die Bierflaschen, die er von der Theke mitgebracht hatte auf den Tisch ab.

Während die typischen politischen Parolen heruntergepredigt wurden versuchte Tino immer wieder einen Blickkontakt zu Alice herzustellen und es dauerte gar nicht lange bis dieser sie schließlich fragte: "Sag mal, Alice, seit wann kann sich die Wagenknecht denn keinen eigenen Fahrer mehr leisten, oder war das neulich nur so eine Erscheinung von mir als ich sie habe zu dir ins Auto steigen sehen?"

Weidel versuchte daraufhin so neutral wie möglich auszusehen, konnte dabei aber deutlich fühlen, wie ihr Herz für einen Schlag lang aussetzte. Während sie sich sammelte, starrte sie auf ihre Füße, so lange bis sie den vorwurfsvollen Blick von Tino nicht mehr auf sich spüren konnte.

"Ich hatte noch eine Rechnung mit ihr offen, das war alles.", Murmelte Alice kaum hörbar und zuckte mit den Schultern.

Tino zog eine Augenbraue hoch und blickte amüsiert in die Runde.

„Man kann dieser SED-Erbin ja vorwerfen was man will, aber hübsch sieht sie schon aus.", Mischte sich nun Andreas Kalbitz in das Gespräch ein während er an seinem Glas Bier nippte und Weidel einen ironischen Blick zuwarf.

Alice konnte spüren wie ihre Wangen noch während dieser Bemerkung warm wurden.

"Auch ich würde sie nicht weg schicken wenn sie vor meiner Tür stünde, mit ihr kann man durchaus reden...", Meldete sich nun auch Höcke zu Wort während auch er zu Alice rüber zwinkerte.

Die Fraktionsvorsitzende der AfD ging nicht weiter auf diese spitzen Bemerkungen ein. Sie stützte als Antwort nur ihre Wange auf ihre Hand und ließ ihre Gedanken woanders hinschweifen. Sie dachte immer noch an die letzte Nacht und konnte nicht anders, als sich zu fragen, ob so etwas wohl jemals wieder passieren würde. Sahra beteuerte ihr: "Sie hätte Spaß gehabt, aber vielleicht hat sie das auch einfach nur so dahin gesagt. Vielleicht könnte sie versuchen, Sahra erneut zu sich einzuladen um der Sache auf den Grund zu gehen.

"Ist alles in Ordnung bei dir Alice? Du bist heute wirklich sehr schweigsam und siehst auch so blass aus." fragte nun Beatrix und sah Alice dabei mit hochgezogener Augenbraue an.

„Mir geht es gut“, seufzte Alice abweisend. "Ich fühle mich nur ein wenig müde, aufgrund des Wetters, verdammt noch mal“, grummelte Alice. Dabei wich sie den Blicken der anderen aus.

"Habt ihr rumgemacht?", Platzte Alexander Gauland heraus was alle am Tisch vermuteten aber keiner direkt aussprach. Dabei konnte er sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen."

Augenblicklich wurde Weidels Gesicht leer, als die Bilder der letzten Nacht ihren Verstand überfluteten. Alle Anwesenden bemerkten dies sofort und blickten schockiert in die Runde. "Whoa, also habt ihr!" riefen Kalbitz und Höcke wie aus einem Mund.

Heftiges Gelächter brach aus.

"Das geht euch verdammt nochmal nichts an.", Keifte Weidel, biss sich verlegen auf die Lippe und verschränkte die Arme demonstrativ vor ihrem Körper.

Weidels Wangen und Ohren brannten nur so vor Scham und Wut. Am liebsten hätte sie dem Herrn "Ehrenvorsitzenden" für seine dumme Bemerkung direkt eine gescheuert.

"Das ist wirklich erstaunlich. Wie ist es denn überhaupt dazu gekommen?", Wollte Höcke nun genauer wissen.

Alice verdrehte daraufhin nur die Augen, stand vom Stuhl auf und marschierte schnurstracks aus der Kneipe hinaus. Ein paar Tränen kullerten der Fraktionsvorsitzenden über die Wangen, während sie das Weite suchte.

"Hey, Alice, warte doch. Das war doch alles gar nicht Böse gemeint.", Rief ihr Beatrix noch hinterher. Hören tat sie dies allerdings nicht mehr.

Die Kunst der VerführungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt