Nachem Alice das Bett frisch bezogen hatte, saß sie noch lange Zeit gedankenverloren auf der Bettkante und blies Trübsal. Der Abschiedskuss von Sahra hatte sich lieblos und gezwungen angefühlt.Zuerst hatte sie versucht, sich mit Candy Crush abzulenken, während Sahra weg war, aber irgendwann beschloss sie, ein wenig auf ihrer Gitarre zu spielen und fing an ein eigenes Lied zu schreiben, als sie plötzlich die Türklingel hörte.
Sie machte sich schnell auf den Weg nach unten und öffnete die Tür.
Alice war ziemlich überrascht, als Tino ihr vor der Tür begegnete.
"Hallo Alice." grüßte Tino höflich und formte einen entschuldigenden Ausdruck auf seinem Gesicht.
Alice starrte ihn für einen Moment ausdruckslos an und fragte:
"Was kann ich für dich tun?"
"Ich... ich wollte mich nur bei dir entschuldigen, für das was ich vorhin gesagt habe. Das über deine Affäre."
Alice unterdrückte ein Lächeln als sie seine Worte hörte, denn sie fand es lustig, das er sich bei ihr entschuldigte, obwohl sie diejenige war, die vorhin im Bundestag völlig ausgetickt war.
"... Ich war nicht ganz bei mir." Brachte Tino zögernd heraus. "Es ist deine persönliche Angelegenheit und ich... wir alle hätten uns da nicht einmischen dürfen... Solange deine Affäre nicht Sahra Wagenknecht heißt ist alles in Ordnung." Meinte Tino und lachte dabei unbeholfen.
Alices Blick verfinsterte sich. Sie stieß einen genervten Seufzer aus, zog ihren Parteikollegen, in ihre Wohnung und schloss die Tür. Sie sah Tino eindringlich an, der nun etwas verwirrt aussah.
"Ich verbitte mir solche dummen Scherze!"
"Entschuldigung... Alice, wenn du ein Problem hast, hättest du es uns auch einfach sagen können." Sagte er schließlich.
„Das wäre vermutlich professioneller gewesen, als einfach so grundlos die Wagenknecht anzugehen, oder?“ Meinte Tino.
Alice ergriff die Gelegenheit, dieses ganze Gerücht ein für allemal aus der Welt zu schaffen und lachte.
„Sie hat mit mir Schluss gemacht... also meine Affäre. Nicht Sahra Wagenknecht.“ Begann Alice sanft.
Tino war sehr erstaunt über die hörbare Verwundbarkeit in Alices Stimme.
"...Oh das tut mir leid für dich.", Sagte Tino und war die nächsten paar Augenblicke vollkommen still, denn er hatte Schwierigkeiten dabei die richtigen Worte zu finden. Was Alice da sagte, klang ziemlich plausibel.
„Das muss es nicht.“ sagte Alice und ließ ihre Augen, auf dem Boden gerichtet.
„Ja, ich war wütend und habe die Beherrschung verloren. Das hätte ich nicht tun dürfen. Aber keine Sorge, inzwischen bin ich über sie hinweg..."Du bist extra zu mir gekommen um dich bei mir zu entschuldigen?“
"Natürlich. Wir sind doch Kollegen." Meinte Tino und schenkte Alice ein beruhigendes Lächeln.
„Fühlst du dich jetzt wirklich besser?“ Fragte Tino und kratzte sich unsicher am Hinterkopf.
"Ja klar, sicher doch." Gab Alice selbstbewusst von sich.
Tino verabschiedete sich, wandte sich zum Gehen ab und ließ Alice allein. Als die Blondine die Tür schloss, stieß sie einen tiefen Seufzer aus.
Sie war zwar daran gewöhnt, zu lügen, aber sich so verletzlich vor ihm zu verhalten, bereitete ihr doch ein wenig Übelkeit im Magen.
Es war nicht das erste Mal, dass sie so handelte; Sie tat es oft, um zu bekommen, die sie wollte. Aber irgendwas war dieses mal anders.
...
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Die Kunst der Verführung
FanfictionEine frei erfundene Story über Sahra Wagenknecht und Alice Weidel...