Gewissheit

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Sahra wollte sich gar nicht ausmalen, was Alice gerade denken musste. Die Blondine hatte sich natürlich einen neutralen Gesichtsausdruck aufgezwungen, dabei wusste sie ganz genau das Katja mit Sahra nicht über den Wahlkampf geredet hatte. Dennoch wollte sie Sahra nicht weiter damit konfrontieren, da ihr die Sache sichtlich unangenehm zu sein schien.

Selbst später, als Sahra schon längst wieder zu Hause war, konnte sie Alices eindringlichen Blick noch immer ganz deutlich auf sich spüren und einfach nicht vergessen.

Sie musste ihren Kopf freibekommen, denn sie durfte sich nicht von dieser absurden Situation mit Katja aus der Ruhe bringen lassen. Sie wollte Alice um nichts in der Welt verlieren und durfte sich darum auch keinen weiteren Fehler erlauben.

Am nächsten Tag...

Es war bereits spät am Abend. Alice lag wach in ihrem Bett und starrte erwartungsvoll auf ihr Smartphone. Immer noch keine Nachricht von Sahra.

Seit gestern Abend hatte sie nichts mehr von ihr gehört. Sonst meldete sie sich doch immer bei ihr, sobald sie zu Hause war.

Alice fragte sich, ob sie vielleicht irgendetwas falsch gemacht hatte, als plötzlich doch eine Nachricht auf dem Bildschirm erschien. Alsbald schlug ihr Herz schneller, doch Fehlanzeige. 

Sie machte sich nicht einmal die Mühe, sie zu durchzulesen, als sie sah, dass sie lediglich von Tino stammte, denn im Moment interessierte sie etwas ganz anderes.

Sahra benahm sich seltsam, seitdem Katja mit ihr gesprochen hatte. Irgendwas musste passiert sein und sie wusste nicht, was es war. Das beunruhigte Alice.

Tief in Gedanken versunken, vernahm Alice auf einmal das Geräusch der Türklingel.

„Was zum…“, sagte sie laut, stand aus ihrem Bett auf und ging nach unten um die Tür zu öffnen.

Alice spürte, wie ihr Herz einen Schlag aussetzte, als Sahra plötzlich vor ihr stand. Ihr Haar trug sie offen und sah schöner aus als je zuvor.

„Sahra, was machst du denn hier?“ fragte Alice mit einem lautem Flüstern.

„Darf ich reinkommen?“ fragte Sahra als Antwort.

Alice blickte Sahra mit einer hochgezogenen Augenbraue an, bevor sich ein amüsiertes Lächeln auf ihrem Gesicht formte. „Selbstverständlich darfst du.“

Sahra spürte, wie ihr Herzschlag sich ein wenig beschleunigte, als sie endlich wieder Alices Wohnung betrat. Sie musste sie unbedingt wieder sehen und in Ruhe unter vier Augen mit ihr sprechen.

„Wir werden nicht viel tun können, Rosa. Diesmal sind meine Kinder wirklich hier bei mir, also können wir nicht laut sein.“ Wies Alice sie darauf hin. 

"Das ist schon in Ordnung. Ich möchte nur mit dir reden." Sagte Sahra knapp.

"Schade eigentlich, ich hatte an was anderes gedacht." Hauchte ihr die Blondine lüstern ins Ohr. Sahra lehnte sich als Antwort an Alice heran und küsste sie sanft zur Begrüßung.

Alice hielt einen Moment inne, bevor sie ihre Lippen auf die von Sahra legte, die Augen schloss und die ältere den Kuss sanft erwiderte.

Sahra war unendlich erfreut, als sie sogleich ein warmes Gefühl erfüllte, als sie Alice küsste. Es war immer noch da. Sie fühlte sich immer noch sehr glücklich, wenn sie diese besonderen Momente miteinander teilten. 

Die Kunst der VerführungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt