Spielerei

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Als es 21.30 Uhr war, schlich sich Sahra in einem dunklem Kapuzenpulli aus der Wohnung raus. Zügig schritt sie den Bürgersteig entlang. Ihre Haare trug sie nun ausnahmsweise doch offen. Das hatte sie noch im letzten Moment entschieden.

Als Alice ihr die Tür öffnete, blieb sie stehen, um Sahra anzustarren.

"Whoa, willst du mich überfallen oder was?", Lachte sie und sprach damit ihren viel zu großen, Kapuzenpulli an. Sahra verdrehte genervt die Augen und fing an zu erklären:

„Ich trage das nur, damit mich keiner erkennen soll."

Alice hörte kaum zu. Ihre Augen waren zu sehr damit beschäftigt, die Linkspopulistin von oben bis unten anzustarren. Sie sah in diesem Outfit total anders aus als in ihren üblichen Kostümen. Langsam schob sie ihr die Kapuze vom Kopf runter und enthüllte Sahras, nun zerzaustes schwarzes Haar.

Sahra wurde von dieser plötzlichen Geste zurückgeschreckt und fühlte sich ein wenig verlegen, als Alice sie anstarrte. Weidels ausdrucksloser Blick verwandelte sich allmählich in ein Grinsen.

"Sehr nett schaust du aus, Sahra. Du solltest dein Haar genau so lassen wie es jetzt ist." sagte Alice zufrieden, fuhr mit ihren langen Fingern durch Sahras Haare und lächelte dabei anerkennend.

Sahra hatte ein bisschen Schwierigkeiten, auf Weidels Komplimente zu reagieren. Es wirkte schon etwas befremdlich auf die Linken Politikerin sie so sanftmütig zu hören. Das war sie nicht gewohnt.

"Gefällt es dir wirklich, wenn ich meine Haare offen zu trage?" murmelte Sahra und starrte auf ihre Füße.

"Jaaa, viel besser als das Vogelnest, das du normalerweise auf dem Kopf hast. Damit wirkst du immer so formell und unnahbar." kicherte Alice abfällig.

"Wiebitte? Meine Frisur ist immer noch ein wichtiger Teil meiner Persönlichkeit und ganz sicher kein Vogelnest!", Sagte Sahra etwas entrüstet.

"Lass uns endlich reingehen, bevor mich doch noch jemand sieht." Fügte Sahra genervt hinzu und rollte mit den Augen. Alice stimmte ihr mit einem Nicken zu.

Sahra bemerkte wie ruhig es in der Wohnung war. Alice schien dies zu bemerken, als sie sah, wie Sahra langsamer wurde, um sich umzusehen.

"Sarah ist mit den Kids bei ihren Eltern und kommt nicht vor morgen früh zurück. Wir haben die Wohnung also für uns alleine." erklärte die AfD Politikerin.

Wagenknecht nickte. Das schien sie zu beruhigen. Sahra dachte darüber nach, wie oft Alice wohl allein war. Sie musste ziemlich einsam sein.

"Oh ja, ich habe dir ja erzählt das ich noch eine kleine Überraschung für dich habe.", Sagte Weidel und verschwand darauf kurz im Schlafzimmer.

Sahra machte es sich auf dem Sofa bequem und berührte abwesend ihr offenes Haar. Vielleicht würde sie es doch erstmal so belassen... auch wenn es ihr eine menge Mühe kosten würde.

Ihr Blick wanderte durchs Wohnzimmer und blieb bei den Fotos an der Wand stehen, die Alice, ihre Lebensgefährtin und deren Kinder zeigten. Sahra seufzte. Wie gerne hätte auch sie ein Kind gehabt...

"Da, gefunden!", Sagte Alice, trat aus dem Schlafzimmer hervor und lächelte verschmitzt als sie Sahra den Gegenstand präsentierte.

"Was ist das?" fragte Sahra etwas angewidert.

"Ach komm schon Sahra, jetzt tu doch nicht so scheinheilig, als ob du noch nie zuvor in deinem Leben einen Strap-on gesehen hast.", Entgegnete Weidel belustigt und zeigte Sahra mit einem wink das sie ihr ins Schlafzimmer folgen sollte. Die schwarzhaarige gehorchte ihr auf's Wort ohne weiter darüber nachzudenken.

Die Kunst der VerführungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt