Ich ging in die Wohnung und konnte nicht glauben, was ich hier sah. Jack lag nackt auf irgendeiner Schlampe, welche ebenfalls keine Kleidung an hatte. Sie waren so laut, sie bemerkten gar nicht, dass ich überhaupt da war. Tränen füllten meine Augen, ich stand einige Sekunden wie erstarrt vor dem Zimmer.
Doch diese Trauer verwandelte sich schnell zur Wut. Ich spürte wie mein ganzer Körper in Flammen aufging, es fühlte sich so an, als würde die Hölle direkt in meinem Körper sein. Ich fing an zu schreien: "DU WICHSER, WIE KANNST DU SOWAS TUN? DAZU NOCH MIT IRGENDEINER BILLIGEN NUTTE AN UNSEREM JAHRENSTAG."
Erst dann bemerkten sie mich.Er ging runter von ihr und dann sah ich ihr Gesicht. Meine damalige beste Freundin Celina, bei der Jack sagte sie sei ein schlechter Einfluss für mich und ich mich doch von ihr fern halten sollte. Das Feuer in mir breitete sich aus, ich konnte mich kaum zurück halten.
Während Celina versuchte sich mit meiner Decke zu bedecken, fing ich an Sachen auf beide zu werfen. Ich nahm alles in der Nähe greifbare und warf es ihnen entgegen. Meine Tasche, Vasen, Gläser, alles was ich grad finden konnte. Celina versuchte sich nur zu wehren doch Jack kam mir immer näher und wollte mich aufhalten.
Dies schaffte er auch, ich spürte nur noch wie seine Hände meine festhielten und er mich zu Boden drückte. Als ich dann auf den Boden saß, realisierte ich erst was ich getan hatte. Unsere ganze Wohnung lag in Trümmern, war voller Scherben und alle meine Sachen lagen überall herum.
Dieses Feuer was in mir brannte, dieses Gefühl von Wut, es war auf einem Schlag weg. Doch was anderes überkam mich. Die Trauer holte mich wieder ein, mir wurde schlecht und mein ganzer Körper fing an zu zittern. Nicht weil mir Kalt war, sondern weil er mich diesmal gebrochen hatte.
Er ließ mich los, mein Kopf hing runter und weinend fragte ich ihn: "Warum tust du mir das an? Sag mir bitte warum." und wurde immer lauter. "Bin ich dir nicht gut genug? Ich liebe dich doch. War dieses ganze Jahr unserer Beziehung nichts für dich? SAG MIR DOCH WARUM!?!" und dann erwischte ich mich wieder beim schreien.
Die Wut kehrte wieder zurück, das erste was ich sah, als ich wieder nach oben guckte war sie. Celina, die die ich mal meine beste Freundin nannte. Die Schlampe lag weiterhin nur still in meinem Bett und sagte gar nichts. Das Feuer in mir fing erneut an zu brodeln, doch diesmal stärker als je zuvor. Ich stand auf und packte sie an ihren Haaren. Celina fing an zu schreien und flehte mich an sie los zu lassen, doch das interessierte mich nicht. Ich schleifte sie an ihren Haaren, quer durch unsere Wohnung. Plötzlich war da so eine Kraft in mir, dessen Intensivität ich davor noch nie gespürt hatte.
Ich schmiss Celina aus der Wohnung und ihre Sachen hinterher. Da stand sie nun, meine ehemalige beste Freundin, nackt in meinem Treppenhaus, ihre Sachen um sie herum. Als ich grad dabei war die Tür zu zuschlagen, hörte ich noch einmal ihre Stimme. "Psychobitch!" rief sie mir zu. "Das wars." schrie ich und wollte die Haustür wieder aufreißen. Doch Jack ließ das nicht zu, er machte die Tür zu und hielt sie fest. Natürlich versuchte ich sie aufzumachen und ihn wegzuschubsen, aber ohne Erfolgt. Jack war stärker als ich, also gab ich auf.
Dann sah ich ihn an, ich sah ihn an und verstand nicht was grade passiert ist. Seine braunen Augen waren so voller Schulgefühlen, zum ersten mal seit langem war er sich seiner Schuld bewusst. Doch ich fühlte nichts mehr, ich fühlte mich so leer. Seine Lippen bewegten sich und er fing an zu sprechen: "Sarah ich-...", doch ich drehte mich um und ging in Richtung Küche.
Mein Gesicht war ohne jeglicher Gefühle, nur meine Augen fühlten sich schwer an. Er stand weiterhin an der Tür und rührte sich nicht, doch als er sah wie ich nach der Vodka Flasche griff rannte er schnell zu mir. Jack versuchte mir die Flasche aus der Hand zu reißen, zu spät, ich hatte viele große Schlucke genommen, sodass 1/3 der Flasche schon leer war.
"SARAH!", entsetzt schaute er mich an. "WAS?!" schrie ich zurück. "Du trinkst doch sonst nicht, du hasst es zu trinken." erwiderte er. Ich trank weitere Schlucke und antwortete: "Und du hast damals gesagt, dass du Leute hasst die betrügen. Tja, haben uns beide wohl geändert. Prost!" Mit diesem Satz beendete ich das Gespräch und ging in Richtung Wohnzimmer und nahm ich weitere Schlucke.
Das brennende Gefühle in meiner Kehle, welches ich normalerweise verabscheute, machte mir nichts aus. Ganz im Gegenteil, es befreite mich. Ich fühlte mich durch den Rausch auf einmal wieder lebendig, doch Jack gefiel das nicht. Er schlug mir die Flasche aus der Hand und sie knallte auf den Boden. Die Flasche zersprang und hundert Scherben sprangen durch den Raum, welche mich trafen. In meinen Beinen und Armen steckten große Scherben. Als ich dann das Blut sah, war es so als wäre ich wieder aus meinem Rausch erwacht.
Jack sah mich nur fassungslos an: "Sarah, mein Schatz, bitte beruhige dich." Ach wie lang ich diese Worte nicht mehr aus seinem Mund gehört hatte, in jedem anderen Moment wäre mein Herz aufgegangen, doch diesmal ließ es mich Kalt.
Ich schnappte meine Tasche, mein Handy und meine Jacke und verließ diese Wohnung. Ich hatte offiziell mein Zuhause verloren. Jack hielt mich an meinem Handgelenk fest, flehte mich an zu bleiben und über alles zu reden. Doch ich sah keinen Sinn dahinter, befreite mich aus seinen rauen Händen, welche sich wie Gift auf meiner Haut anfühlten und ging.
Das wars nun, ich lief alleine, in der Nacht, auf den Straßen rum in einem roten Glitzerkleid, ohne jegliche Sicht auf Hoffnung und mit der Angst, dass mir was zu stoßen konnte. Der Rausch kehrte langsam zurück, und ich fühlte mich wackelig auf den Beinen. Ich erblickte eine Bank vor mir, ohne zu zögern setzte ich mich und holte mein Handy aus meiner Tasche.
Als ich es entsperrte sprang mir Liams Kontakt entgegen. Das war wohl die letzte Seite die ich auf meinem Handy offen hatte. Betrunken und verzweifelt entschied ich mich ihn anzurufen, "Ach man was tu ich hier überhaupt? Es ist mittlerweile fast drei Uhr Morgens, der schläft bestimmt schon. Und überhaupt bin ich eine fremde, der würde doch niemals annehmen." doch als ich kurz davor war aufzulegen, hörte ich ein verschlafenes "Hallo?".
So betrunken wie ich war fing ich direkt an zu weinen. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib und bekam kein richtiges Wort aus mir heraus. Liams besorgte Stimme, welche ständig fragte was los sei beruhigte mich ein wenig. "Sarah, wo bist du ? Ich komme und hole dich ab." versprach er mir. "Liam, ich weiß es selbst nicht." murmelte ich. "Ich finde dich, keine Sorge. Bleib da wo du bist, ich bin in fünf Minuten da." sagte er, doch dieser Satz brach mich zum Explodieren. "Jeder sagt das, ich bin in fünf Minuten da. Doch nie ist man pünktlich da. Alle lassen mich im Stich, ich möchte keine zwei Stunden auf dich warten." schrie ich ihn betrunken an und wusste gar nicht was ich da sagte. "Ich nicht Sarah. Versprochen!" antwortete er ganz ruhig und fuhr los.
DU LIEST GERADE
toxic love disappears
Novela JuvenilIn dieser Geschichte "toxic love disappears", geht es um ein Mädchen namens Sarah, welche in einer toxischen Beziehung feststeckt. Sie lernte jemand erstmal unbedeutendes kennen, welches ein ihr Unbekanntes schönes Gefühl gab. Nachdem sie betrogen w...